Drei Bergsteiger in Gletscherspalte gestürzt - 50-Jähriger verstorben

Slide background
Foto: Gletscherspalte / Symbolbild
07 Sep 18:16 2019 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Bei einem Spaltensturz an der der Wildspitze in den Ötztaler Alpen wurden am Nachmittag des 06.09.2019 zwei Bergsteiger schwer und ein Bergsteiger leicht verletzt. Die Bergung war wegen des schlechten Wetters schwierig. Eine Gruppe deutscher Bergsteiger war von der Breslauer Hütte, Gemeindegebiet Sölden, in Richtung Wildspitze gestartet. Von der ursprünglich 5-köpfigen Gruppe kehrten 2 Bergsteiger bereits im Aufstieg vor dem Mitterkarjoch um und ging zur Breslauer-Hütte zurück. Die weiteren 3 Bergsteiger stiegen auf den Gipfel zur Wildspitze auf und stiegen über den Nordwestgrat in Richtung Taschachferner (Pitztal) ab. Im Bereich des Taschachferners, auf einer Seehöhe von ca. 3.650 m, kam es dann zum Spaltensturz. Gegen 14:00 Uhr wurde die Rettungskette über die Leitstelle Tirol gestartet. Eine direkte Hubschrauberbergung war aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse nicht (Schneefall, Wind und Nebel) möglich. Die eingesetzten Hubschrauber brachten die Bergretter so weit wie möglich nach oben. Die Einsatzmannschaften der Bergrettung erreichten gegen 17:20 Uhr den Einsatzort und begannen mit der Bergung der Verletzten. Die Bergung der verunglückten Bergsteiger bis zum Spaltenrand konnte gegen 18:15 Uhr beendet werden. Der Abtransport der Verletzten Personen erfolgte gegen 18:30 Uhr per Gebirgstragen in Richtung Pitztaler-Gletscherschigebiet. Im Einsatz standen etwa 60 Einsatzkräfte der Bergrettung, ein Bergrettungs-Notarzt, die Alpinpolizei und zwei Notarzt- und ein Polizeihubschrauber. Der Abtransport dauert noch an.

Update der Polizei:

Die 5-köpfige Bergsteigergruppe aus Deutschland brach am Morgen des 06.09.2019 von der
Breslauer-Hütte mit dem Ziel Wildspitze auf. Noch unterhalb des Mitterkarjoches kehrten zwei Gruppenmitglieder um und stiegen zur Breslauer-Hütte ab. Die restlichen drei Bergsteiger im Alter zwischen 50 und 52 Jahren setzten ihren Aufstieg zum Gipfel fort. Vom Gipfel stieg die Gruppe angeseilt über den Nordwestgrat in Richtung Taschachferner ab. Noch vor dem Erreichen des Gletscherbeckens stürzte die Gruppe aus bisher unbekannter Ursache mehre Meter weit über eine Firnflanke und im Anschluss noch im Bergschrund (Gletscherspalte) weitere ca. 10 m weit ab. Dabei zogen sich alle Gruppenmitglieder Verletzungen zu. Ein Beteiligter konnte telefonisch seinen Bergkameraden auf der Breslauer-Hütte über den Unfall in Kenntnis setzen. Von diesem wurde schließlich die Rettungskette in Gang gesetzt. Bergretter aus dem Bezirk Imst wurden vom Ötztal und vom Pitztal aus in Richtung Einsatzörtlichkeit geflogen. Von einer Seehöhe von ca. 3.200 m mussten die Einsatzkräfte zur Unfallstelle aufsteigen. Schließlich konnten die verunfallten Bergsteiger im Bergschrund – unterhalb der Wildspitz-Nordwand - aufgefunden und in der Folge geborgen werden. Die verletzten Bergsteiger mussten in Gebirgstragen über den Taschachferner abtransportiert werden. Zum Mittelbergjoch mussten die verletzten Bergsteiger durch die Rettungskräfte ca. 150 bis 200 Höhenmeter weit bergwärts geborgen werden. Von dort konnten die Verletzten mit Pistenraupen und der Mittelbergjochbahn bzw. im Anschluss mit dem Pitz-Express (Stollenbahn) ins Tal gebracht werden.
Ein 50-jähriger Beteiligter wurde in lebensbedrohlichem Zustand mit der Rettung und Notarztbegleitung in die Universitätsklinik Innsbruck eingeliefert. Die zwei anderen Beteiligten wurden unbestimmten Grades verletzt und in Rettungsfahrzeugen ins Krankenhaus Zams gebracht.
Im Einsatz standen 9 Bergrettungsortsstellen mit an die 60 Einsatzkräften. Zudem stieg ein Bergrettungsarzt zur Unfallstelle auf u ein weiterer Notarzt wurde zum Mittelbergjoch gebracht. Die Einsatzkräfte wurden durch zwei Notarzthubschrauber sowie durch den Polizeihubschrauber unterstützt. Der Abtransport vom Mittelbergjoch mit Pistenraupen und per Bahn wurde durch die Pitztaler-Gletscherbahnen ermöglicht.


Update der Polizei:

Es wird mitgeteilt, dass der mit lebensbedrohlichen Verletzungen in die Klinik Innsbruck eingelieferte 50jährige deutsche Staatsbürger in der Nacht zum 7.9.2019 seinen Verletzungen erlegen ist.



Quelle: LPD Tirol



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Vorarlberg

Redaktion Vorarlberg

Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

Weitere Artikel von Redaktion Vorarlberg