Digitalisierungsoffensive in der Straßenerhaltung

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Künftig per Tablet & Software:
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
10 Feb 06:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stadtrat Rößlhuber: Modernes Straßenmanagement für Erfassung und Schäden

Stadt Salzburg testet digitale Erfassung und Verwaltung aller Straßenschäden. Stadtrat Rößlhuber: Modernes Straßenmanagement

Die Ausgangslage

In der Stadtgemeinde Salzburg gibt es ca. 422 km befestigte Straßen und Wege (das entspricht 2,78 Quadratkilometern bzw. 4 Prozent der Grundfläche der Stadt).

Davon ca.:
- 81 km Hauptverkehrswege
- 72 km Verbindungsstraßen
- 238 km Aufschließungsstraßen
- 31 km Verbindungswege für nicht motorisierten Verkehr

Sowie 400 km Kanäle für die Straßenentwässerung und ca. 300 Kunstbauwerke (Brücken, Mauern, etc.)

Derzeit werden die Schäden am Straßennetz nach entsprechenden Besichtigungen in Listen eingetragen. Das Schadensbild wird dann überprüft und bewertet. Nach der Abschätzung des finanziellen Sanierungsbedarfs erfolgt die Übernahme in das Sanierungsprogramm und das Abarbeiten nach Prioritätenreihung bzw. den budgetären Mitteln, die zur Verfügung stehen. Es braucht für diese Vorgangsweise relativ wenig Personalaufwand und kleinere Schäden können schnell behoben werden. Allerdings hat das derzeitige Erhaltungsmanagement auch Schwächen:

- Die Schäden können erst erkannt werden, wenn sie auftreten
- Die Einschätzung der Dringlichkeit erfolgt subjektiv
- Der Sanierungsaufwand steigt je länger ein Schaden nicht beseitigt wird
- Es ist keine Prognose auf einen längeren Zeitraum als drei Jahre möglich
- Es kommt zu einem Sanierungsrückstand bei fehlenden Budgetmittel


„An dieser Stelle möchte die Stadt ansetzen und wird einen Schritt in die digitale Zukunft machen. Um die Nachhaltigkeit, die Effizienz und die längerfristige wirtschaftliche Planung zu ermöglichen, wird die Stadt in den kommenden zwei Jahren ein Softwareprogramm testen, damit zukünftig ein visionäres und modernes Straßenmanagement verfolgt werden kann“, erläutert Baustadtrat Lukas Rößlhuber die Ziele, die die Stadt mit dieser Umstellung verfolgt.

Vorteile des digitalen Erhaltungsmanagements

- Hohe Detailgenauigkeit des Zustandes
- Es werden langjährige Prognosen möglich
- Objektive Reihung der Baustellen auch auf längere Zeiträume möglich
- Möglichkeit von kostengünstigeren und kürzeren Sanierungen bevor ein Substanzschaden mit hohen finanziellen Auswirkungen entsteht.
- Erreichen von höheren Restwerten der Straße am Ende der buchhalterischen Lebensdauer

Bauliches und betriebliches Straßeninfrastrukturmanagement (Babsi)

Das Managementprogramm Babsi wird angemietet und zwei Jahre getestet. Nach einem Jahr sollen die ersten Ergebnisse über die digitale Straßenerhaltungskarte vorliegen.
Erfasst werden dabei zuerst die Straßen, in einem zweiten und dritten Schritt auch Brücken, Gehwege, Mauern und die Entwässerung. Somit wird sukzessive der Bestand und schließlich auch alle neuen Einbauten dokumentiert. Gleichzeitig wird laufend der Ist-Zustand und der Erhaltungsrückstand unter den gegebenen budgetären Ressourcen ermittelt. Auf dieser Grundlage werden objektive Bauprogramme nach klar festgelegten Parametern mit dazugehörigen Grobkostenschätzungen erstellt.




Quelle: Stadt Salzburg



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