Die ambulante Gesundheitsversorgung in Wien wird im kommenden Jahr deutlich ausgebaut

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Wien

05 Dez 05:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Hacker – 16 neue medizinische Zentren beschlossen – Entlastung für die Spitäler. Bachmeier – längere Öffnungszeiten bei vielen AllgemeinmedizinerInnen und KinderärztInnen

„Wir bauen die Wiener Gesundheitsversorgung im niedergelassenen Bereich im kommenden Jahr deutlich aus. Mit zahlreichen Beschlüssen in der heutigen Landeszielsteuerungskommission investieren wir gezielt in weitere Versorgungsangebote und kommen dabei den Bedürfnissen der Bevölkerung nach kürzeren Wegen und raschere Behandlung aber auch den ÄrztInnen und den Menschen in medizinischen Berufen nach vernetzter Arbeit, arbeiten im Team und der Bildung von Zentren nach“, sagt der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker im Anschluss an die Sitzung der Wiener Landeszielsteuerungskommission (LZK). So sollen beispielsweise im kommenden Jahr 16 neue spezielle Versorgungsanbebote in Wien entstehen – von Kinderzentren über ein Diabeteszentrum bis hin zu Wundzentren. Mit diesen Beschlüssen wurde Rahmen geschaffen, nun liege es an der Ärztekammer und der Österreichischen Gesundheitskassa, die Beschlüsse im kommenden Jahr umzusetzen, so Hacker.

Die Zentren sollen in der Nähe von Krankenhäusern etabliert werden, um in enger Zusammenarbeit mit den Spitälern und mittels Terminzuweisungen, die Ambulanzen zu entlasten. Hierfür sind ein Terminbuchungssystem und eine enge Kooperation mit der telefonischen Gesundheitsberatung 1450, mit Bekanntgabe der Öffnungszeiten, vorgesehen. „Der Ausbau der Gesundheitsversorgung in Wien ist uns sehr wichtig. Mit den heutigen Beschlüssen haben wir gemeinsam bestehende Projekte verlängert und gleichzeitig den Grundstein für weitere Versorgungsangebote gelegt“, betont Alois Bachmeier, Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK). „Diese Angebote werden selbstverständlich auch entlastend für die Krankenhäuser wirken. Die Menschen müssen dann weit seltener den Weg in die Krankenhausambulanzen antreten, wenn am Feiertag oder am späteren Nachmittag ein gesundheitliches Problem auftaucht“, so Hacker.

An Wochenenden und zu Grippezeiten wurden in der Vergangenheit Versorgungsengpässe im Bereich der Kinderversorgung festgestellt. Viele Familien weichen in die Ambulanzen der Krankenanstalten aus, wo es zu langen Wartezeiten und einer großen Belastung für alle Beteiligten kommt. Drei Vertragsordinationen bzw. -gruppenpraxen für Kinderheilkunde werden an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen jeweils von 10:00 bis 15:00 Uhr für die Akutversorgung von erkrankten Kindern und Jugendlichen geöffnet. Dabei handelt es sich inklusive 10 Feiertagen um 114 Tage im Jahr 2020.

„Es freut mich, dass wir dieses Angebot auch 2020 zur Verfügung stellen können. Heuer wurde es von rund 12.000 Kinder und Jugendlichen in Anspruch genommen. Das zeigt, dass wir damit einen Schritt in die richtige Richtung gesetzt haben“, unterstreicht Bachmeier.

Im kinderärztlichen Bereich sollen im kommenden Jahr die Öffnungszeiten ausgeweitet werden. Heute wurde deshalb der Rahmen geschaffen, um in Summe über 17.000 Stunden Öffnungszeiten mehr pro Jahr für Kinder und ihren Eltern in Wien zur Verfügung zu stellen.

Auch in der Allgemeinmedizin wurde der Rahmen für verlängerte Öffnungszeiten erweitert. Das soll dazu führen, dass Menschen mit akuten Problemen, die aber nicht spitalspflichtige Notfälle sind, in allgemeinmedizinischen Strukturen zu behandeln. In Summe sollen über 52.000 Stunden Öffnungszeiten mehr pro Jahr den BürgerInnen zur Verfügung stehen.

Im kommenden Jahr wird auch der eingeschlagene Weg beim Ausbau der Primärversorgung durch die Etablierung von Primärversorgungseinheiten fortgesetzt. Zudem wird es auch weiterhin eine finanzielle Unterstützung von Ordinationen mit längeren Öffnungszeiten geben. „Für die Patientinnen und Patienten ist es wichtig, ihre Ärztin oder ihren Arzt auch an Tagesrandzeiten besuchen zu können. Mit diesen Schritten können wir diese Anliegen erfüllen. Die Versicherten werden eine weitere Verbesserung der Versorgung spüren“, so der WGKK-Obmann.

Seit dem Start der telefonischen Gesundheitsberatung Wien im April 2017 sind rund 107.000 Anrufe bis Ende Oktober dieses Jahres bei 1450 eingegangen. Davon wurden rund 48.200 medizinische Beratungen unter Inanspruchnahme des Expertensystems durchgeführt. Für das Jahr 2020 werden eine generelle Steigerung der Gesundheitsberatungen und ein erhöhtes Callvolumen durch z.B. Übergabe von Anrufen von 144 an 1450 sowie eine weitere Zunahme von Infoanrufen angenommen. Die Landeszielsteuerungskommission hat daher die Weiterentwicklung der telefonischen Gesundheitsberatung Wien 1450 beschlossen.


Quelle: Stadt Wien



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