Das größere Salzburg

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Foto: LMZ/Neumayr/SB
07 Jul 08:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Auf den Spuren der Erzbischöfe in vier Ländern / Neues Buch über die früheren Besitzungen jenseits der heutigen Landesgrenzen

Vom Inn bis zur Save und von der Etsch bis an die Donau. Bevor Salzburg 1816 zu Österreich kam, war dies der geografische Rahmen, in dem die Erzbischöfe als selbstständige Reichsfürsten Einfluss und Besitzungen hatten. Ein neues Buch begibt sich auf Spurensuche und beschreibt die einzelnen Gebiete dieses größeren Salzburgs, die heute in Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien liegen. "Eine Zusammenstellung, die es in dieser Form bisher noch nicht gab", betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer heute bei der Präsentation.

Es war Haslauer selber, der im Jubiläumsjahr 20.16 die Idee zu diesem Projekt hatte, denn: Während die vergangenen 200 Jahre der Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich bereits ausführlich wissenschaftlich erforscht und publiziert worden sind, fehlte bisher eines - eine Gesamtdarstellung der Geschichte jener Territorien, die seit dem Frühmittelalter von Kaisern und Königen den Erzbischöfen geschenkt oder von diesen erworben wurden. "Genau diese Lücke haben wir nun mit dem neuen Buch 'Das größere Salzburg' und der Arbeit von elf renommierten Historikerinnen und Historikern geschlossen", so der Landeshauptmann.

Von Bayern über Slowenien bis Südtirol

"Der Fokus liegt auf den Herrschaften und Besitzungen des Erzstiftes, über die den Fürsterzbischöfen besondere Rechte zustanden und die außerhalb der heutigen Landesgrenzen liegen", sagt Chefredakteur Franz Wieser, Leiter des Landes-Medienzentrums. "Dabei haben wir eine Gliederung nach geografischen Gesichtspunkten gewählt, um das Buch für die Leserinnen und Leser leichter verständlich zu machen", erläutern Fritz Koller und Erich Marx, die wissenschaftlichen Koordinatoren und gemeinsam mit Franz Wieser Herausgeber des Bandes.

Selbst wenn man alle bisherigen Publikationen über einzelne Gebiete zusammenträgt, wäre kein so kompakter Überblick, wie ihn nun "Das größere Salzburg" bietet, möglich. Zudem haben noch Archivrecherchen zur Vertiefung der Thematik beigetragen.

Salzburg auch noch in 400 Kilometern

Ausgehend von Salzburg wird ein weit ausholender Bogen beschrieben – immerhin sind es bis Pisece (Pischätz) in Slowenien etwa 300 Kilometer Luftlinie bzw. rund 400 Straßenkilometer oder bis Partschins bei Meran auch zirka 300 Kilometer mit dem Auto. Beginnend mit Bayern geht die Reise in Wort und Bild über Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, die Steiermark, Slowenien, Kärnten bis nach Tirol und Südtirol. Die Beiträge dazu stammen von Gerhard Ammerer, Christine Gigler, Edwin Hamberger, Fritz Koller, Johannes Lang, Elisabeth Lobenwein, Erich Marx, Josef Riedmann, Harald Waitzbauer, Alfred Stefan Weiß und Friederike Zaisberger.

Weit über die heutigen Grenzen hinaus bedeutend

Das Buch bietet eine Fülle interessanter historischer Fakten, dokumentiert die weit über die heutigen Grenzen Salzburgs hinausreichende Bedeutung der Salzburger Erzbischöfe in religiöser, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Das Land erreichte übrigens gegen Ende des Mittelalters seine größte Ausdehnung, die dann während der Neuzeit nicht mehr vollständig behauptet werden konnte.

Bleibende Spuren des früheren Salzburger Einflusses

Noch heute begegnet dem aufmerksamen Reisenden "im Ausland" immer wieder "Altbekanntes": Ortsnamen, Kirchenpatrone, Gebäude, Burgen und Schlösser oder auch Grabdenkmäler, die auf den seinerzeitigen Einfluss Salzburgs hinweisen.

"Ein Ziel unseres Buches ist es, das Interesse an der Geschichte der einstigen auswärtigen Territorien zu wecken. Viele Plätze mit diesem historischen Bezug sind es wert, besucht zu werden und dort den Salzburger Spuren zu folgen. Umgekehrt soll es natürlich auch einen Anreiz für die heutigen Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gebiete bieten, sich des alten 'Mutterlandes' bewusst zu werden und vielleicht frühere Verbindungen wieder mit Leben zu erfüllen", sind sich Landeshauptmann Haslauer und die drei Herausgeber einig.

Buchreihe im Jubiläumsjahr 20.16 gestartet

Nach den beiden Büchern "Salzburg -Wien. Eine späte Liebe" (Jänner 2016) und "Salzburg nach 1816. Schicksalszeiten auf dem Weg zur Demokratie" (März 2017) ist "Das größere Salzburg" der dritte Band einer Reihe des Landes-Medienzentrums, die im Jubiläumsjahr 20.16 gestartet wurde. Zusätzlich brachte die Landesstatistik im selben Erscheinungsbild auch noch "200 Jahre Salzburg in Zahlen. Ein statistischer Streifzug 1816 – 2016" heraus. Das neue Buch sowie die anderen Publikationen können jeweils zum Preis von 18,90 Euro im Landes-Medienzentrum (E-Mail: [email protected], Tel. 43 662 8042 2417) bestellt werden.


Quelle: Land Salzburg



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