Das Drei-Sterne-Hotel mitten im Hochgebirge

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Foto: Rudolfshütte / Pixabay / Symbolbild
25 Aug 15:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Hutter: Rudolfshütte ist seit 60 Jahren Berghotel / Neuer Panoramaweg im Schutzgebiet / Kurzinterview mit Wilfried Holleis

(LK) Rudolfshütte. Mehr braucht man im Oberpinzgau nicht zu sagen. Man hat gleich das Hotel vor dem geistigen Auge, das über dem smaragdgrünen Weißsee thront und auf dessen Terrasse man den Gipfelsturm auf den 3000er Stubacher Sonnblick beobachten kann. Seit 60 Jahren ist die Schutzhütte – benannt nach dem Kronprinzen – ein Berghotel, eine Luxusunterkunft für Alpinisten genauso wie Familien. Das wird in diesen Tagen groß gefeiert, inklusive eines neuen, informativen Panoramawegs auf den Schafbühel.

„Mitten in der unberührten Natur des Nationalparks Hohe Tauern, weit entfernt von Lärm und Stress der Stadt, liegt auf 2.315 Meter Seehöhe das Berghotel Rudolfshütte. Seit 60 Jahren ist es Zufluchtsort für Bergliebhaber und Erholungssuchende, erreichbar ausschließlich mit der Seilbahn der Weißsee Gletscherwelt“, fasste Landesrätin Maria Hutter, die am Samstag zur Geburtstagsfeier der Rudolfshütte kam, die Besonderheiten zusammen.

Dreh- und Angelpunkt im Nationalpark Hohe Tauern

Im Winter Skigebiet, Freeride-Paradies und Stützpunkt für Skitourengeher, im Sommer Ausgangspunkt für die imposanten 3000er rundherum und nicht zuletzt das ganze Jahr über Familienhotel. Doch die Rudolfshütte ist noch mehr. Hier befindet sich eine der wichtigsten Wetterstationen Österreichs, mit der Weißsee-Bahn kommt jeder mitten ins Hochgebirge, die Gletscher sind zum Greifen nahe und deren Schwund fast live mitzuerleben. Dazu kommen eine einmalige Flora und Fauna. Ein Hotel mitten in sensibler Natur, das geht.

Zum 60. Geburtstag ein neuer Panoramaweg

Zum Jubiläum gibt es einen neuen Panoramaweg in der Weißsee Gletscherwelt. 500 Meter lang führt er von der Rudolfshütte auf den Schafbühel. „Fünf Stationen führen mit mehreren Schautafeln versehen auf die Aussichtsplattform. Im Naturschutzgebiet ist so ein Projekt immer sensibel, aber die Umsetzung ist hier sehr gut gelungen“, betont Landesrätin Maria Hutter. Geeignet ist der Weg für die ganze Familie, Informationen gibt es zu den Themen Nationalpark, ÖBB, Bergkristalle, Gletscher und Alpenverein.

Kurzinterview mit Hotelier Wilfried Holleis

Wilfried Holleis war einer jener Investoren, die die Weißsee-Gletscherbahn als Zubringer und Lebensader der Rudolfshütte im Jahr 2003 aus der Krise geholt und revitalisiert haben. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) erreichte Holleis in seinem Grand Hotel in Zell am See.

LMZ: Herr Holleis, Sie haben mehrere Hotels, welchen Stellenwert nimmt da die Rudolfshütte ein?

Wilfried Holleis: Einen ganz besonderen. Das Berghotel wartet ja mit vielen Superlativen auf, eine Saunalandschaft, Wellnessbereich und ein Hallenbad auf 2.315 Meter Seehöhe findet man in den Alpen nicht so oft. Das ist schon ein wenig ein Kuriosum.

LMZ: Seit 60 Jahren ein Berghotel. Warum hat man schon damals so groß gebaut?

Wilfried Holleis: Nun, die Rudolfshütte selber gibt es seit dem 19. Jahrhundert, genau seit 1873. Aber das ursprüngliche Bauwerk versank in den Fluten, als man den Weißsee aufstaute. 1958 wurde schließlich die neue eröffnet, schon ziemlich groß, weil der Alpenverein dort eine Art Alpenuniversität geplant hatte.

LMZ: Kommen Sie selber eigentlich oft herauf, und gibt es angesichts des Jubiläums konkrete Zukunftspläne?

Wilfried Holleis: Je nachdem. Ich bin, wenn viel zu tun ist, einmal pro Woche hier, sonst aber mindestens zweimal im Monat. Und natürlich blicken wir in die Zukunft. Das Hotelprojekt am Grünsee, also bei der Mittelstation der Bahn, liegt uns nach wie vor am Herzen, wir wollen es umsetzen. 50 Zimmer sollen dort entstehen.

Zahlen zum aktuellen Hotelbetrieb auf 2.315 Meter Seehöhe

  • Durchschnittlich werden pro Tag Sommer wie Winter 1.000 Mahlzeiten ausgegeben.
  • 200 Betten und 50 Lagerplätze stehen zur Verfügung. Abgewiesen wird niemand, das Hotel hat nach wie vor Schutzhütten-Status.
  • Im Winter werden hier zirka 40 Mitarbeitende, im Sommer 30 beschäftigt.
  • Mehr als 60.000 Nächtigungen gibt es pro Jahr.
  • Im Sommer 2017 wurden zum Beispiel 62 Tonnen Lebensmittel und 25 Tonnen Getränke auf die Hütte transportiert. Eine logistische Meisterleistung.
  • Auch die Zahlen aus dem Winter 2017/2018 sind beeindruckend: In dieser Zeit waren es 75 Tonnen Lebensmittel und 34 Tonnen Getränke.
  • Ein Beispiel: In der Sommersaison 2017 und im Winter 2017/2018 wurden 64.000 Semmeln gebraucht.
  • Nicht zu vergessen: Alles muss wieder runter vom Berg, die Auflagen im Schutzgebiet sind streng.
  • Der Wasserverbrauch beträgt pro Jahr zirka 13.500 Kubikmeter Wasser. Das Berghotel hat eine eigene Wäscherei. Das Wasser kommt großteils aus dem Stausee.

Quelle: Land Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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