Czernohorszky: „Ethik für alle und genaues Hinschauen auf Religionsunterricht!“
„Bei der Einführung des Ethikunterricht hat Minister Faßmann leider der Mut verlassen, einen wirklich großen Schritt zu setzen“, sagte heute Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. „Denn wir brauchen keine Maßnahme für SchülerInnen, die sich von Religion abmelden, sondern einen neutralen Ethikunterricht für alle!“
„Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen und Glaubensrichtungen sind Teil unserer Lebenswelt. Die Vermittlung von ethischen Grundlagen des Zusammenlebens sollte deshalb für alle verpflichtend sein – in Form eines gemeinsamen Unterrichtfachs für alle Kinder einer Klasse“, so Czernohorszky.
Gleichzeitig gelte es aber gerade jetzt, auch den aktuellen Religionsunterricht genau anzuschauen: „Welches Gesellschafts- und Demokratiebild wird vermittelt? Ist der Unterricht altersgerecht gestaltet und werden angstmachende Inhalte vermieden? Und: Wie schaut es mit den vermittelten Rollenbildern aus?“ so der Bildungsstadtrat. „Wir haben in Wien bereits vor einiger Zeit gemeinsam mit den Religionsgemeinschaften einen Leitfaden für die Religions- und Wertevermittlung in Kindergärten erstellt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Auf Bundeseben wäre es die Aufgabe von Kultusminister Gernot Blümel, im Dialog mit den Glaubensgemeinschaften Qualitätsstandards zu entwickeln, die für alle gelten.“
Quelle: Stadt Wien