Carmelo Di Feo ,,Io se fossi Dio... - Wenn ich Gott wäre...“
Foto: Stadt Salzburg/A. Hauch
Vernissage in der Stadtgalerie Lehen am 1. August
In einer vielschichtigen Installation mit kleinen Skulpturen geht Carmelo Di Feo dem menschlichen Leben auf den Grund. Das prekäre Gleichgewicht zwischen Sein und Nichtsein, die Illusion der Zeit, das Zusammenspiel von Körper und Geist werden durch zahllose Figuren in unterschiedlichen, teilweise „un-möglichen“ Positionen verdichtet und auf subtile Weise sichtbar gemacht.
„Io se fossi Dio“ – „Wenn ich Gott wäre“ führt uns zur Frage „Was wäre wenn?“ - wenn wir immer frei entscheiden könnten, nach unseren Wünschen gestalten und das Schicksal lenken könnten. Die Figuren, - alle männlich- sind aus einem Guss modelliert, gleichen einander mit unterschiedlicher Gestik und Körperhaltung und führen uns in unglaublicher Dichte in die Tiefen der menschlichen Seele.
Carmelo Di Feo hat mit seiner Installation ein Monument über das Leben, dessen Zerbrechlichkeit, Fruchtbarkeit und Stärke, Unsicherheit und paradoxe Grundsituation geschaffen, das den Betrachter berührt. Im Mittelpunkt steht einmal mehr der Mensch mit seiner ihm eigenen Stärke, dem Willen zu überleben und den Fahrnissen des Lebens zu trotzen. Oft wird er dabei gestützt oder beinahe getragen und ist in seiner Nacktheit klar und selbstbestimmt, nicht verkleidet oder geschönt. Die erstarrten Körper erinnern an jene der Ausgrabungen in Pompeji und dringen wie Momentaufnahmen unterschiedlicher Lebenssituationen in das Bewusstsein des Betrachters ein.
Um nicht nur außerhalb der Szenerie zu stehen, gibt der Künstler den Besuchern mit Opernguckern die Möglichkeit, in das Geschehen einzutauchen und Teil des Ganzen zu werden. Ein weiterer Perspektivenwechsel wird durch einen Blick von oben auf das Geschehen ermöglicht und bringt uns möglicherweise der Position Gottes ein wenig näher.
Die sensible Darstellung des Menschen findet seine Fortsetzung an den Wänden in den ausgestellten Zeichnungen. Zarte, fragile und gleichzeitig starke Körper ergänzen die Installation und stellen eine spannende Beziehung zwischen dem bildhauerischen und grafischen Genre her. Wir sind hier nicht im Paradies angekommen, sondern ganz banal auf Erden – in einer großen Komposition über die Facetten des Lebens, einer Symphonie aus Freude und Trauer, Stärke und Schwäche, Leben und Tod.
Carmelo di Feo
1962 in Altavilla Silentina (Salerno) / Italien geboren
1981–1987 Studium der Architektur und Grafik in Neapel und Rom
seit 1989 in Österreich, lebt und arbeitet in Salzburg
2006–2010 Assistenz an der internationalen Sommerakademie Salzburg
(Klasse Zeichnung, Klasse Kunst im öffentlichen Raum, Klasse Malerei)
Zahlreiche Ausstellungen und Beteiligungen in Salzburg, Italien und Deutschland
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Carmelo Di Feo „Io se fossi Dio“
Eröffnung: 1.8.2019, 18.30 Uhr
Dauer: 2.8. – 26.9.2019
Ort: Stadtgalerie Lehen
Adresse: Inge-Morath-Platz 31, 5020 Salzburg
Öffnungszeiten: Di, Do & Fr 14-18, Mi 14-19, Sa 11-15 Uhr
Quelle: Stadt Salzburg