Burgenlands Gemeindehaushalte werden transparenter

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  Gemeindereferent Landesrat Christian Illedits und Brigitte Novosel, Vorständin der Gemeindeabteilung, präsentieren Details zur Umstellung auf die VRV 2015 in den burgenländischen Gemeinden
Bildquelle:  Bgld. Landesmedienservice
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22 Aug 03:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Illedits: „Neue Haushaltsführung ermöglicht erstmals eine vollständige Darstellung der finanziellen Situation einer Gemeinde“

Burgenlands Gemeinden stellen derzeit auf das neue Voranschlags- und Rechnungssystem um, wie es in ähnlicher Form bereits in der Privatwirtschaft angewandt wird. Grundlage dafür ist die 2015 vom Finanzminister gemeinsam mit dem Präsidenten des Rechnungshofs erlassene „Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 2015“ (VRV 2015).

„Damit wird die Haushaltsführung der burgenländischen Gemeinden grundlegend verändert und das alte System der Kameralistik abgeschafft. Die VRV 2015 ermöglicht erstmals eine vollständige Darstellung der finanziellen Situation einer Gemeinde, weil auch die Vermögenswerte der Gemeinden detailliert abgebildet werden. Die Vorteile sind Kostenwahrheit, Transparenz und leichtere Verständlichkeit“, erklärte Gemeindereferent Landesrat Christian Illedits bei einem Pressegespräch heute, Mittwoch. Der Umstellungsprozess für die Gemeinden läuft bereits seit 2017; zur Unterstützung in der Übergangsphase bietet das Land Schulungen an.

Künftig auch Sachvermögen detailliert abgebildet
Im Gegensatz zum alten System der Kameralistik, das nur zahlungswirksame Buchungen (Einnahmen/Ausgaben) in einem ordentlichen und außerordentlichen Haushalt aufweist, gibt es künftig drei Haushalte: Neben dem Ergebnis- und Finanzierungshalt auch den Vermögenshaushalt, in dem alle Sach- und Vermögenswerte abgebildet sind. Dazu muss von allen Gemeinden im Hinblick auf Abschreibungen das gesamte Sachanlagevermögen der Gemeinden, wie z.B. Straßen, Güterwege, Kanalisation, Gebäude, Liegenschaften, detailliert erhoben und bewertet werden – eine Voraussetzung für den Voranschlag 2020.

Enorme Herausforderung für Gemeinden
Die Umstellung auf die VRV 2015 läuft bereits seit 2017, parallel zum umfangreichen alltäglichen Geschäft - für die Gemeinden eine enorme Herausforderung. „Vor allem die Bewertung der Sach- und Vermögenswerte stellt neben der notwendigen EDV-Umstellung einen enormen Aufwand dar“, so Illedits. Von der Gemeindeabteilung wurde deshalb als Hilfestellung ein eigener Leitfaden erstellt, der Richtwerte für die Vermögensbewertung – diese muss der Gemeindeabteilung als Aufsichtsbehörde vorgelegt werden – enthält. Rund ein Drittel der Gemeinden habe diese noch nicht abgeschlossen.

Voranschlag für 2020 bereits nach VRV 2015
Der Voranschlag für das Jahr 2020 wird ab Herbst bereits nach der neuen VRV erarbeitet und erstellt. Anschließend muss dieser bis Ende Dezember 2019 durch den Gemeinderat beschlossen werden. Die alte VRV 1997 gilt jedoch für die Rechnungsabschlüsse des Jahres 2019, die erst Anfang des Jahres 2020 von den Gemeinden beschlossen werden.

Schulungen und Informationsveranstaltungen
Seit 2018 werden im Zuge der Umstellung auf die VRV 2015 von der Akademie Burgenland Schulungen für Gemeindebedienstete angeboten; in 30 Seminaren wurden insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmer geschult, zusätzlich nahmen an vier Seminaren speziell für Vermögensverwaltung mehr als 300 Gemeindebedienstete teil. In der kommenden Woche startet eine Informationsinitiative für Mitglieder des Gemeinderates; die praxisbezogene Kurzschulung wird in allen Bezirken angeboten, Start ist am 3. September in Oberpullendorf.

Für die legistische Umsetzung der VRV 2015 bedarf es einer Novelle der Gemeindeordnung; diese wird in die kommende Landtagssitzung am 19. September zur Beschlussfassung eingebracht. In der Folge wird auch die Gemeindehaushaltsordnung neu erlassen.


Quelle: Land Burgenland



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