Burgenland: Psychisch krank – Aufklärung und Begegnung bauen Vorurteile ab

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Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos, MMag.a Eva Blagusz, Geschäftsführerin von pro mente Burgenland, Mag. Angelika Klug, Obfrau HPE Burgenland, und Claudia Schmidt vom Burgenländischer Landesverband für Psychotherapie werben für die Kinoreihe „Filme für die Seele“
Foto: Bgld. Landesmedienservice
29 Sep 05:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Internationaler Tag der seelischen Gesundheit: pro mente Kinoreihe unter dem Motto „Filme für die Seele“ – der Eintritt ist kostenlos

Am 10. Oktober findet jährlich der Internationale Tag der seelischen Gesundheit statt. Psychische Erkrankungen sind nach wie vor mit einem Stigma behaftet, was den Leidensdruck der Betroffenen und deren Angehörigen noch verstärkt. „Die persönliche Begegnung und Gespräche mit Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden oder sogar schon den Weg herausgefunden haben, bauen Berührungsängste und Vorurteile ab. Deshalb organisiert pro mente Burgenland jedes Jahr im Oktober eine Kinoreihe mit Filmen, die psychische Erkrankungen zum Thema haben“, so MMag.a Eva Blagusz, Geschäftsführerin von pro mente Burgenland. Die Vorführungen finden im am 8. Oktober im Kino Oberpullendorf, am 9. Oktober im Nationalparkkino Illmitz, am 10. Oktober im Cineplexx Mattersburg und am 11. Oktober im Dieselkino Oberwart jeweils um 18 Uhr statt und können kostenlos besucht werden. Zusätzlich gibt es heuer erstmals Filmvorführungen für Schülerinnen und Schüler an den Standorten, Eisenstadt, Oberpullendorf und Pinkafeld. Die Vorstellugen für die Schulen sind bereits ausgebucht. Insgesamt haben sich für die Schulvorführungen 803 SchülerInnen und Lehrkräfte angemeldet.

Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos kennt die Lage im Burgenland: „Jede/r Vierte erkrankt zumindest einmal im Leben an einer psychischen Störung oder leidet an einem massiven psychischen Problem. Psychische Erkrankungen nehmen deutlich zu und sind die Hauptgründe für längeren Krankenstand bzw. Invaliditätspension. Die Gründe sind Stress und Überlastung am Arbeitsplatz – die Anforderungen steigen. Wenn die Seele Hilfe braucht, ist pro mente Burgenland eine ganz wichtige Einrichtung, wohin man sich wenden kann. Mit ihrer Kinoreihe „Filme für die Seele“ leistet pro mente einen weiteren wertvollen Dienst in diesem Bereich und sorgt für Bewusstseinsbildung bereits bei der jüngeren Generation.“

Auch Bildungsdirektor, Mag. Heinz Josef Zitz begrüßt die Initiative von pro mente Burgenland: „Körperlicher Stress und mentaler Druck führen dazu, dass sich Menschen immer mehr zurückziehen und persönlich verschließen. Dies hat eine Spirale zufolge, die sich immer schneller zu drehen beginnt, bis die Person vielleicht nie wieder aus dieser entkommt. Diesen Gefahren sind wir alle ausgesetzt und spätestens dann benötigen wir Hilfe. Wir brauchen Einrichtungen und Expertinnen und Experten, die uns hier beratend und seelisch beistehen. pro mente Burgenland ist genau jene Anlaufstelle, wo Menschen mit seelischen Schwierigkeiten geholfen wird.“

Claudia Schmidt vom Burgenländischer Landesverband für Psychotherapie – BLP schätzt die Zusammenarbeit mit pro mente Burgenland im Bereich seelischer Gesundheit sehr und unterstreicht die Wichtigkeit von gemeinsamen Veranstaltungen wie der Kinoreihe: „Mit dem Schwerpunktthema des heurigen Jahres „Erste Hilfe für die Seele“ wurde ein Thema aufgegriffen, das so banal scheint und doch so schwierig ist. Zu erkennen, wann die Seele Hilfe braucht und die richtigen Ansprechpartner zu finden, ist nicht einfach. Wer Grippe hat, geht zum Arzt, wer sich den Fuß bricht, geht ins Spital, aber was, wenn die Seele nicht mehr kann? Wir als Psychotherapeuten leisten erste Hilfe indem wir den Menschen, die zu uns kommen, Raum und Zeit geben für ihre Anliegen, sie ernst nehmen mit ihren Sorgen oder ihrer Krankheit.“

Eine psychische Erkrankung betrifft aber nicht nur den Erkrankten selbst, auch sein Umfeld, seine Familie und Angehörigen brauchen oft Unterstützung, um mit manchen Situationen zurechtzukommen weiß HPE-Obfrau Angelika Klug: „Ist ein/e Angehörige/r erkrankt, verliert man den Zugang zu den Betroffenen und muss oft hilflos zusehen, wie sie sich schaden, ohne dass man erfolgreich eingreifen kann. Das Zusammensein wird immer schwieriger. Hier braucht es noch viel Aufklärungsarbeit und ein stabiles Netzwerk an professioneller und ehrenamtlicher Hilfe.“

Kontakt:

Psychosozialer Dienst Burgenland – PSD
Tel.: 05 7979 20 1000, eMail: [email protected]; www.psd-bgld.at

Burgenländischer Landesverband für Psychotherapie - BLP
Tel. 02682 – 63010, eMail: [email protected] www.BLP.at

Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter – HPE
Mag.? Angelika Klug, eMail: [email protected]; www.hpe.at

Selbsthilfegruppen psychische Erkrankungen Forchtenstein
Arnold Fass, Tel. 0664 – 783 64 70, eMail: [email protected], www.selbsthilfe-bgld.at





Quelle: Land Burgenland



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