Bundesmuseum für Fotografie in Salzburg

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Machbarkeitsstudie bundesweites Fotomuseum in Salzburg, Landeshauptmann Wilfried Haslauer präsentierte heute mit Vizebürgermeister Bernhard Auinger, Studienautor Prof. Bernd Stiegler und dem Direktor des Museum der Moderne Thorsten Sadowsky die Eckpunkte. 29. 11. 2019
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
30 Nov 13:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Machbarkeitsstudie sieht Salzburg als geeigneten Standort / Fotografie in Salzburg bereits tief „verwurzelt“

(LK) „Aufgrund der bereits bestehenden Rahmenbedingungen in Salzburg und in Verbindung mit der hohen Kompetenz bei Fotografie möchten wir ein Bundesmuseum für Fotografie nach Salzburg holen. Zur fundierten und unabhängigen Bewertung der Grundlagen haben wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und konnten dafür den renommierten Medienwissenschafter Bernd Stiegler von der Universität Konstanz gewinnen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer zur Ausgangslage.

So viel vorweg: Diese Machbarkeitsstudie sieht Salzburg als geeigneten Standort für das neue Bundesmuseum. „Es gibt in Österreich kein kulturgeschichtlich orientiertes Zentrum für Fotografie, welches Geschichte der visuellen Kultur seit Erfindung der Fotografie und den Wechselwirkungen mit Gesellschaft und Politik erzählt, daher möchten wir diese Lücke schließen. Darüber hinaus steht nirgends, dass ein Bundesmuseum ausschließlich in Wien situiert sein muss“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Schulterschluss von Stadt und Land

„Ein Fotomuseum als Bundesmuseum ist für die Stadt Salzburg eine enorme kulturelle Aufwertung und ein weiteres Großprojekt für den Zentralraum. Dieses Projekt würde von der Vernetzung mit vielen anderen Institutionen leben“, sind sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Salzburgs Vizebürgermeister Bernhard Auinger einig. Und die Basis ist bereits gelegt: In der Stadt Salzburg befinden sich neben der Fotosammlung des Bundes (Depot Museum der Moderne) eine Reihe ausgezeichneter Fotosammlungen sowie international anerkannte Einrichtungen wie der „Fotohof“ und die Leica Galerie. Ebenso verfügen in regionaler Hinsicht das Stadtarchiv und das Salzburg Museum über beachtliche Bestände historischer Werke und Sammlungen. Daher sei ein Fotomuseum laut Auinger eine große Chance, zusätzlich Sammlungen nach Salzburg zu bringen. „Eine Realisierung kann nur im Zusammenwirken von Stadt, Land und Bund erfolgen. Die Umsetzung würde eine erhebliche lokale und internationale Stärkung des Kulturstandortes Salzburg nach sich ziehen“, so Auinger.

Möglicher Standort

Hinter dem Museum der Moderne Salzburg befindet sich noch immer eine Fläche mit „Sonderwidmung für Kulturbauten“. Dieser Standort hätte große organisatorische Vorteile in einer Zusammenarbeit mit dem Museum der Moderne Salzburg (Shop, Administration, Personal, Presse und vieles mehr). Mit diesem und dem Bundesmuseum für Fotografie würde am Mönchsberg ein Kompetenzzentrum für die kulturell visuellen Ausdrucksformen der Gegenwart entstehen.

Salzburg mit großer Expertise in Fotografie

Am Museum der Moderne Salzburg wird seit 1981 Fotografie gesammelt. Seitdem hat sich das Haus zu einem national und international anerkannten Kompetenzzentrum entwickelt, das heute mehr als 22.000 Arbeiten verwahrt, darunter auch die Sammlung des Bundes mit mehr als 11.000 fotografischen Werken. „Zusammen mit dem Fotohof und der Professur für Fotografie an der Universität Mozarteum steht das Museum der Moderne Salzburg für exzellente Fotokompetenz, die Salzburg für ein museales Leuchtturmprojekt geradezu prädestiniert“, so Direktor Thorsten Sadowsky zur bereits vorhandenen Fotokompetenz in Salzburg.

Mehr als eine Ausstellung

Salzburg möchte aber mehr als ein Museum. „Das neue Bundesmuseum soll ein Ort für an- und aufregende Ausstellungen sein, eine Sammlung und ein Archiv wichtiger historischer und zeitgenössischer Bestände aus der künstlerischen und angewandten, analogen und digitalen, öffentlichen sowie privaten Fotografie, ein Forschungs- und Kompetenzzentrum für ganz Österreich und nicht zuletzt Motor für ein neues Netzwerk Fotografie“, unterstreicht Haslauer.

Machbarkeitsstudie bestätigt Salzburg als guten Standort

Der renommierte Foto-Experte Professor Bernd Stiegler sieht in seiner Machbarkeitsstudie jedenfalls Salzburg als guten „Boden“ für das neue Fotomuseum. „Die hier bestehenden Rahmenbedingungen und die hohe vorhandene Kompetenz bezogen auf Fotografie sprechen durchaus für ein Österreichisches Museum der Fotografie hier in der Stadt Salzburg“, ist Stiegler überzeugt und er fügt hinzu: „Zusammenfassend sollte man dieses als Kompetenzzentrum eines Netzwerks für Fotografie denken und konzipieren“, skizziert Studienautor Bernd Stiegler eine mögliche Ausrichtung.

Die vier Aufgaben des neuen Bundesmuseums

Das neue Bundesmuseum soll mehr als eine Sammlung und Ausstellung sein. Hier die vier Eckpunkte der Aufgaben und Ziele:

Kunst und Wissenschaft: Ein Fotomuseum hat im Bereich der Sammlungen und jenem der Ausstellungen der ganzen Breite des „Fotografischen“ Rechnung zu tragen, daher die Felder von der Fotografie als Kunst bis hin zur Fotografie als Wissenschaft sowie im Kontext der digitalen Kulturen abzudecken. Aufklärung und Pädagogik: Durch diese Erweiterung auf das Fotografische ergibt sich auch eine gesellschaftliche Aufgabe des Museums im Sinne einer „visuellen Aufklärung“. Daher ist auch der Bereich der Museumspädagogik von besonderer Bedeutung. Das Museum soll im Sinne dieser fotografischen Aufklärung ganz bewusst auch mit Schulen, Fachhochschulen, Universitäten und anderen Institutionen kooperieren. Das Fotomuseum soll ein lebendiger, dialogischer, diskussionsfreudiger Ort sein, der Geschichte und Gegenwart gleichermaßen in den Blick nimmt. Forschung: Verbunden mit der thematischen Öffnung des Feldes ist weiterhin eine wissenschaftliche Aufgabe des Fotomuseums, das sich in Forschung, Archivierung und Beratung als Kompetenzzentrum zu etablieren hat. Netzwerke: Dieses Kompetenzzentrum, das eine Fülle an Anwendungsfeldern mit sehr unterschiedlichen ästhetischen, wissenschaftlichen und auch gesellschaftlichen Verortungen zu berücksichtigen hat, sollte national in Stadt, Land und Bund und darüber hinaus auch international ein Netzwerk gründen beziehungsweise bestehende Netzwerke verstärken und so zu einer nachhaltigen Erschließung, Erforschung und Archivierung der Fotografie beitragen.


Quelle: Land Salzburg



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