Bürgermeister Ludwig eröffnete Digital Days 2019

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Foto: C.Jobst/PID
06 Nov 04:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Heute und morgen finden die 6. Digital Days am ERSTE Campus statt. Wiens Unternehmen und die Stadt zeigen dabei was Wien in diesem Bereich zu bieten hat.

(RK) - „Als Bürgermeister und Landeshauptmann habe ich zum Ziel gesetzt, Wien zur Digitalisierungshauptstadt in Europa zu machen. Gemeinsam mit unterschiedlichen Playern, sei es aus der Privatwirtschaft oder der öffentlichen Verwaltung, mit Schulen und Start ups soll Wien auch eine Smart City werden, eine intelligente Stadt der Zukunft“, hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, heute Montagvormittag, bei der Eröffnung der Digital Days am ERSTE Campus beim Hauptbahnhof gesagt. Er betonte weiters, dass gerade bei der Digitalisierung die Menschen im Mittelpunkt stehen würden und nicht der Profit, auch wenn es wirtschaftlichen Erfolg brauche, um sich die Digitalisierung auch leisten zu können. Die Technik dürfe jedenfalls nicht den Menschen bestimmen und es dürfe nicht zu einer Entwicklung in zwei Geschwindigkeiten kommen, vielmehr müsse jede Wienerin und jeder Wien davon profitieren.

Allein das Angebot im Rahmen der Digital Days mache deutlich, wie sehr Menschen aller Altersgruppen schon jetzt profitieren können. So werden neben der Installation von WLAN in den Schulen für digitalen Unterricht auch ältere Menschen dabei unterstützt, sich Digitalisierung anzueignen, um den Vorsprung der jungen Generation, die damit aufwächst, aufzuholen. Zum Beispiel im Forschungsprojekt WAALTER, das Wiener SeniorInnen mit Laptops ausstattete und untersucht, ob Technologie-Unterstützung im Alltag die Aktivität und Mobilität, den sozialen Austausch, die Sicherheit und Gesundheit verbessert. „Wien kümmert sich um alle Menschen und achtet auf alle Bereiche, die von Digitalisierung betroffen sind“, betonte Bürgermeister Ludwig. Abschließend wies er auf den Hedy-Lamarr-Preis hin, der morgen, Dienstag, zum zweiten Mal verliehen wird. Mit dem Preis werden Frauen in der IT-Branche ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen seien wichtige „Rolemodel“ für Mädchen.

ERSTE Bank Vorstand Thomas Schaufler zeigte bei der Eröffnung seine Anerkennung, dass Wien zum zehnten Mal in Folge lebenswerteste Stadt sei, das sei harte Arbeit und nur möglich, weil die Stadt die Rahmenbedingungen dafür geschaffen habe. Er betonte, dass die Digitalisierung die berufliche Situation in der Bankenbranche völlig verändert habe. „Wir haben eine Million Besucher in den Filialen. Aber mittlerweile zehn Millionen Visits online. Es braucht Service dort, wo die Kunden sind.“

Philosoph Precht zur Zukunft der Arbeit: Weniger Arbeitszeit, mehr kreative Leistung

In seiner Key-Note zum Thema „Digitale Revolution und die Zukunft der Arbeit“ bezog sich der deutsche Philosoph Richard David Precht auf die Kompensationstheorie von David Ricardo aus dem Jahre 1817, die im heutigen massiven Strukturwandel wieder gültig sei. Demnach schaffe technischer Fortschritt mehr Arbeit, wenn gleichzeitig mit der Produktion auch die Kaufkraft gesteigert werde. Precht selbst werde immer öfter zu Diskussionen über das bedingungslose Grundeinkommen eingeladen. Laut Oxford Studie werden in Europa 53 Prozent der Arbeitsplätze wegrationalisiert. Das sei zu relativieren, weil sich gesellschaftliche Akzeptanz nicht messen lasse und diese sei erforderlich, um technische Neuerungen umzusetzen. „Der Bürgermeister ist nicht ersetzbar, weil er mit Menschen zu tun hat, denen er nicht alles glauben kann“. Precht betonte die Digitalisierungsgewinner seien Handwerksberufe, Empathieberufe in der Krankenpflege oder Unterhaltung, Scouts und Coachings sowie die IT-Branche. Wir seien noch lange nicht mitten in der Digitalisierung. Er sehe „eine Entwicklung von der Lohnarbeitsgesellschaft hin zur Tätigkeitsgesellschaft, in der durchschnittlich weniger gearbeitet wird, aber mehr kreative Leistung erforderlich ist“, sagt Precht abschließend.

Digital Days noch bis 5. November bei freiem Eintritt

Digitale Helfer, innovative Technologien, Geräte und Netzwerke, die in Wien möglichst einfach und leistbar der Bevölkerung den Alltag erleichtern – werden an beiden Tagen bei den Digital Days präsentiert. Heuer in den fünf Schwerpunktthemen Wirtschaft, Gesundheit, Ethik, Sicherheit und Mobilität. Bei der großen Probierausstellung „Digi Street“, mit mehr als 50 Stationen, sind Gäste aller Altersgruppen eingeladen, sich aktiv mit neuen Technologien auseinanderzusetzen. Zum Beispiel am Stand der TU Wien, wo Interessierte abstimmen können, ob sie sich vorstellen können, von einem Pflegeroboter betreut zu werden und ob er männlich, weiblich oder neutral sein soll.

Bis 5. November am ERSTE Campus beim Hauptbahnhof. Veranstalterin der Digital Days ist Urban Innovation Vienna, ein Unternehmen der Wien Holding und Koordinationsstelle der DigitalCity.Wien Initiative. Wer an den Digital Days 2019 noch teilnehmen möchte, kann sich einfach unter folgendem Link kostenlos anmelden: https://didays.digitalcity.wien



Quelle: Stadt Wien



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