BürgerInnen erforschten die Frankfurter Buchmesse

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Foto: FH St. Pölten
12 Okt 04:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Buchpräsentation zu Citizen-Science-Projekt der FH St. Pölten.

Zwölf BürgerInnen aus Niederösterreich und Wien befanden sich letztes Jahr als „Citizen Scientists“ („BürgerwissenschaftlerInnen“) auf der Frankfurter Buchmesse. Sie untersuchten gemeinsam mit drei Sozialwissenschaftlerinnen- und -wissenschaftlern der Fachhochschule St. Pölten im Rahmen eines Forschungsprojekts die Rolle und Bedeutung von jährlich stattfindenden internationalen Handelsmessen am globalen Buchmarkt. Die Ergebnisse sind nun als Buch erschienen und werden am 17. Oktober an der FH St. Pölten präsentiert.

St. Pölten, 05.10.2018 – Das Projekt „Inside Trading Cultures“ (dt.: „Innensicht von Handelskulturen“) der FH St. Pölten untersuchte mit Feldforschungsmethoden die Rolle und Bedeutung von jährlich stattfindenden internationalen Handelsmessen des globalen Buchmarkts: Wie funktioniert der globale Handel mit Büchern und Buchrechten, wie werden Bücher zu weltweiten Bestsellern, welche Rolle spielen dabei jährlich stattfindende Buchmessen, was passiert wirklich vor Ort? Um Antworten auf diese und andere Fragen zu finden, reisten im Oktober 2017 zwölf BürgerwissenschaftlerInnen und drei ForscherInnen des Instituts für Medienwirtschaft der FH St. Pölten zur Frankfurter Buchmesse.

„Die Frankfurter Buchmesse gehört zweifelsohne zu den international bedeutendsten Veranstaltungen der Buchbranche. Die unzähligen auf der Buchmesse zirkulierenden Texte, Bilder, Bücher, Ideen, Anschauungen und Themen sind zugleich Ausdruck und prägende Kraft für die kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Diskussionen in vielen Ländern der Welt. Die Frankfurter Buchmesse ist ein hoch signifikantes gesellschaftliches Event das über die Buchbranche hinaus von großer Bedeutung ist“, sagt Christoph Musik, Leiter des Projekts und Forscher am Institut für Medienwirtschaft der FH St. Pölten.

Gesellschaftliche Bedeutung der Buchmesse

Denn auf der Frankfurter Buchmesse werden nicht nur Brancheninformationen getauscht, Kontakte zu Geschäftspartnerinnen und -partnern in aller Welt geknüpft und Lizenzen gehandelt, sondern auch wichtige Themen des öffentlichen Lebens in einer Vielzahl von Lesungen und Diskussionen verhandelt und medial nach außen getragen.

Die Beiträge des Buches liefern einen vielschichtigen Blick auf unterschiedliche Aspekte der Buchmesse: dem Austausch von Rechten, Lizenzen und Kontakten, der politischen Dimension der Messe und ihrem Bezug zur Öffentlichkeit, der Bedeutung von Fernsehbühnen auf der Messe, den internationalen und nationalen Präsentationen von Verlagen, Ländern und Regionen, den Themen Digitalisierung, Hörbuch, Buchhandel und Kinder- und Jugendliteratur sowie den räumlichen Perspektiven und Anordnungen am Messegelände.

BürgerwissenschafterInnen forschen und schreiben mit

Im Rahmen der Feldforschung beobachteten die BürgerforscherInnen teilnehmend auf der Buchmesse. Das bedeutet, dass sie sich auf der Messe wie andere BesucherInnen bewegten und systematisch herausfanden, was dort konkret passiert. Dies beinhaltete auch Gespräche mit Messeteilnehmerinnen und -teilnehmern oder das Sammeln von Materialien (Broschüren, Fotos etc.). Alle gewonnenen Erkenntnisse wurden anschließend gemeinsam analysiert und in Form von eigenständigen Beiträgen im Buch zusammengefasst. Das Forschungsprojekt Inside Trading Cultures entwickelte einen neuen und bisher einzigartigen methodisch-konzeptuellen Citizen-Science-Zugang, jenen einer BürgerInnen-Ethnographie aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

„Das Projekt erweitert durch das Einbinden von Bürgerinnen und Bürgern die Sichtweisen und Deutungen der beteiligten Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler um Perspektiven von Bürgerinnen und Bürgern, die an Literatur und dem Handel mit Büchern interessiert sind“, sagt Andreas Gebesmair, Leiter des Instituts für Medienwirtschaft der FH St. Pölten.

Workshops und 1.000 Fußkilometer

Vor und nach der Feldforschung fanden Workshops an der FH St. Pölten statt, die die TeilnehmerInnen auf ihre Forschungstätigkeit und die Analyse inhaltlich und methodisch vorbereiteten.

In der Zeit auf der Buchmesse hat das Team aus den 15 Forscherinnen und Forschern laut Musik circa 1.000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Die zwölf BürgerwissenschaftlerInnen stammten unter anderem aus St. Pölten, Melk, dem Pielachtal und Wien. Als ForscherInnen der FH nahmen Projektleiter Christoph Musik, Institutsleiter Andreas Gebesmair und die Forscherin Astrid Ebner-Zarl teil.

Öffentliche Buchpräsentation „Eine BürgerInnen-Ethnographie der Frankfurter Buchmesse“

17.10.2018 ab 18:00 Uhr, Bibliothek der FH St. Pölten

Matthias Corvinus-Straße 15, A-3100 St. Pölten

Infos: https://www.fhstp.ac.at/de/newsroom/events/buchpraesentation

Um Anmeldung wird gebeten: [email protected]


Quelle: FH St. Pölten



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