Brandserie geklärt – ein Verdächtiger in Haft

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27 Jän 16:39 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

In den vergangenen Tagen beschäftige eine Brandserie in Enns die Einsatzkräfte. Bei den nun mehrere Tage andauernden Erhebungen konnten schließlich drei dringend tatverdächtige Personen ausgeforscht werden.

Vorerst unbekannte Täter verübten im Zeitraum vom 19. Jänner 2020, ca. 17 Uhr bis zum 20. Jänner 2020, gegen 21 Uhr insgesamt vier Brandstiftungen im Stadtgebiet von Enns.
Zuerst steckten die Täter einen Mistkübel in der Fußgängerunterführung am Bahnhof Enns mit einem pyrotechnischen Gegenstand (Rauchbombe) in Brand. Durch die Feuerwehr Enns wurde der Brand rasch gelöscht.
Wenige Zeit später steckten die gleichen Täter einen mit Müll gefüllten Muldencontainer am Bahnhofsgelände in Enns, in unmittelbarer Nähe der dortigen Lagerhalle, mit Benzin in Brand. Auch bei diesem Brand gelang es der Feuerwehr Enns eine Ausbreitung auf die aus Holz gebaute Lagerhalle zu verhindern.
In der gleichen Nacht wurde durch die Täter schließlich die aus Holz errichtete alte Lagerhalle am Bahnhofsgelände in Brand gesetzt. Aufgrund der Holzkonstruktion stand die gesamte Halle binnen weniger Minuten in Vollbrand. Den Feuerwehrkräften war es nicht mehr möglich, die vollständige Vernichtung der Halle zu verhindern. Aufgrund der Lage direkt neben der Westbahnstrecke und eines unmittelbar neben der Halle befindlichen Oberleitungsmasten, welcher durch die Hitzeentwicklung stark beschädigt und deformiert wurde, war der Eisenbahnverkehr auf dieser Strecke nicht mehr möglich. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr bestand bei den Löscharbeiten durch die in Mitleidenschaft gezogenen Hochspannungsleitungen Lebensgefahr.
Am 20. Jänner 2020 wurde gegen 21 Uhr erneut Brandalarm in Enns ausgelöst. Es waren gelagerte gefällte Bäume in der Enns-Au, unmittelbar neben dem Enghagen-Radweg, nächst dem Hafen Enns, in Brand geraten. Aufgrund der Beschaffenheit der im Freien gelagerten Bäume und des Ausmaßes des Brandschadens musste von derselben Täterschaft ausgegangen werden. Die Feuerwehr konnte nur mit schwerem Gerät die Ausbreitung des Brandes auf alle, auf einer Gesamtlänge von ca. 70 Metern gelagerten, Baustämme verhindern.
Die Erhebungen zu den Bränden wurden am Vormittag des 20. Jänner 2020 von Beamten des Landeskriminalamtes OÖ, Ermittlungsbereich 08 (Brand), übernommen. Ein Sachverständiger der Brandverhütungsstelle OÖ wurde durch die Staatsanwaltschaft bestellt. Zudem kamen Exekutivbedienstete der Spurensicherung, Polizeidrohnen und mehrfach auch Brandmittelspürhunde zum Einsatz.
Mit Beginn der Übernahme der Ermittlungen wurden in Zusammenarbeit mit Exekutivbediensteten der Polizeiinspektion Enns zahlreiche Überprüfungen zu Hinweisen, Spuren und Verdachtsmomenten durchgeführt. Ein Zusammenhang der Brandserie in Enns mit einem Brand im nahegelegenen Hargelsberg am 21. Jänner 2020 konnte nach intensiven Ermittlungen ausgeschlossen werden.
Mit großem Personalaufwand von Seite der Polizeikräfte des Bezirkes Linz-Land, insbesondere der Polizeiinspektion Enns und des Landeskriminalamtes, wurde im Zentrum von Enns die Polizeipräsenz deutlich verstärkt. Wie sich im Zuge der Beschuldigtenvernehmungen herausstellte, führte dies dazu, dass in den Folgetagen keine weiteren Brände mehr gelegt wurden.
Im Zuge der Erhebungen, in Zusammenarbeit mit Beamten der Polizeiinspektion Enns, konnten drei Tatverdächtige ausgeforscht werden: Diese agierten gemeinsam im Raum Enns. Der Haupttäter, ein 17-Jähriger aus dem Bezirk Amstetten, gestand schließlich, die Brände gemeinsam mit seinen beiden Mittätern, einem 23-Jährigen, ebenfalls aus dem Bezirk Amstetten, und einer 20-Jährigen aus dem Bezirk Linz-Land, gelegt zu haben.
Als Motiv gab der 17-Jährige an, die Brände aufgrund des dabei entstehenden "Nervenkitzels" gelegt zu haben. Gegen den Haupttäter wurde von der zuständigen Staatsanwaltschaft St. Pölten die Einlieferung in die Justizanstalt angeordnet. Betreffend der Mittäter wurde Anzeige an die Staatsanwaltschaft erstattet.



Quelle: LPD Oberösterreich



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