Begrünte Gebäude sind Lebensraum für Insekten und mehr

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Begrünte Gebäud
Foto: MA 22/Salama Iman
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Begrünte Gebäude sind Lebensraum für Insekten und mehr
Foto: Josef Mikocki/MA 22
21 Sep 19:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vertikales Grün bietet Raum für Insekten und Vögel

Blüten sind Insektennahrung, seien sie bunt und leuchtend wie die der Glyzinie oder unscheinbar wie jene vom wilden Wein. Kletterpflanzen an Hausfassaden sind nicht nur schön anzusehen, sondern darüber hinaus ein zusätzliches Nahrungsangebot für Insekten. Singvögel bieten sie dazu noch Nistmöglichkeiten.

Die Gebäudebegrünung ist einer von sieben Punkten, die die Stadt Wien-Umweltschutz zur Förderung der Insektenvielfalt hervorhebt:

Bewusstseinsbildung Schutzprogramme der Stadt Schutzgebiete als Lebensraum nachhaltige Ernährung naturnahe Grünräume Pestizidreduktion Gebäudebegrünungen

Details und Tipps unter www.umweltschutz.wien.at.

Die Grünfassade lebt!

Eine Grünfassade oder ein Gründach kann für Insekten ein gut gedeckter Tisch sein und das bis in die kalte Jahreszeit. Der Efeu mit seiner späten Blüte bietet noch lange Nahrung für Falter, Käfer, Fliegen, Honigbienen oder Wildbienen wie die auf ihn spezialisierte Efeuseidenbiene. Insgesamt wurden im Rahmen einer Studie mehr als 90 Wildbienenarten auf Gründächern nachgewiesen. Überall im Stadtgebiet ist aktuell der Admiral unterwegs, ein schwarz-orangefarbiger und recht häufiger Falter. Er ist ein Wanderfalter, der bis Oktober sogar im dicht bebauten innerstädtischen Bereich anzutreffen ist. Teilweise überwintert er in günstigen Lagen oder er fliegt wieder in den Süden. Gerne nascht er an den Efeublüten von Fassadengrün. Gründächer und Grünfassaden bieten darüber hinaus Amseln und Sperlingen Platz zum Nestbau. Haubenlerchen nutzen spärlich bewachsene Gründächer, wie das des Postverteilzentrums in Inzersdorf zur Brut. Auch Wintergäste, wie die Wacholderdrossel, profitieren von den Beeren des immergrünen Efeus an Fassaden.

Gebäudebegrünung hat viele Vorteile

Abgesehen von positiven Wirkung auf die Insektenfauna, haben Gebäudebegrünungen weitere angenehme Auswirkungen: Sie speichern wertvolles Regenwasser und wirken über die Verdunstung positiv auf das umgebende Kleinklima. Fassadenbegrünungen wirken im Sommer durch die Beschattung zusätzlich kühlend, immergrüne Pflanzen im Winter isolierend. Sie schützen die Fassade vor Witterungseinflüssen und sind ein ästhetischer Gewinn für die gesamte Umgebung. Darüber hinaus bilden begrünte Gebäude wertvolle „Trittsteinbiotope“, also Grünverbindungen zwischen den Lebensräumen der Stadtfauna.

Für Fassadenbegrünungen stehen unterschiedliche Systeme zur Verfügung: Selbstklimmer, wie der „Wilde Wein“ oder der Efeu kommen zumeist ohne Rankhilfen aus. Ranker oder Schlinger, wie Clematis oder Glyzine benötigen Rankgerüste. Diese haben den Vorteil, dass die Rankrichtung gut vorgegeben werden kann und die Fassade von Haft- oder Rankwurzeln freigehalten wird. Bodengebundene Pflanzen können nur eine begrenzte Höhe erreichen, für höherliegende Begrünungen gibt es Trogsysteme für die Montage an der Fassade. Dachbegrünung kann von wenig aufwändiger extensiver Bepflanzung bis zum Dachgarten mit Bäumen, Beeten und Teichen reichen. Welche Begrünung für welches Dach geeignet ist, hängt von diversen Faktoren, wie Statik, Zugänglichkeit oder Pflegeaufwand. Welche Dachflächen in Wien potenziell für eine Begrünung geeignet sind, ist im Gründachpotenzialkataster der Stadt Wien ersichtlich. Dieser kann über das Stadtplanelement „Wien Umweltgut“ abgerufen werden: www.wien.gv.at/umweltgut/public

Wien fördert die Begrünung von Dächern, Fassaden und Innenhöfen

Die Stadt Wien-Umweltschutz fördert Dachbegrünungen mit bis zu 20.000 Euro, straßenseitige Fassadenbegrünungen mit bis zu 5000 Euro und Innenhofbegrünungen mit bis zu 3000 Euro. Dazu müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, wie die Zustimmung der Eigentümer oder dass keine andere Förderung von EU, Land oder Bund für das gleiche Projekt besteht. Der Förderantrag kann auch online gestellt werden.

Mehr Informationen zu Dach- und Fassadenbegrünungen sowie zu den Förderungen unter www.umweltschutz.wien.at/raum

Im Rahmen des Projekts „50 Grüne Häuser“ werden Begrünungsmodule entwickelt, die eine möglichst einfache Umsetzung von Begrünungsvorhaben ermöglichen sollen. Die ersten der sogenannten BeRTA-Module (Begrünung RankhilfeTrog-All-in-one) sollen im Herbst installiert werden.

Mehr Informationen unter https://smartcity.wien.gv.at/site/50-gruene-haeuser



Quelle: Stadt Wien



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