Alles über Salzburger Bräuche

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Foto: Land Saltzburg/Christine Schrattenecker
08 Nov 04:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

(LK) Seit wann feiern wir das Martinsfest am 11. November? Warum gibt es Weihnachten? Die Antworten auf diese Fragen sowie vieles mehr zu regionalen Bräuchen weiß Michael J. Greger, der Leiter des Salzburger Landesinstituts für Volkskunde. Der Experte steht jetzt auch einmal im Monat telefonisch für alle Anfragen rund um das Thema Brauch und Fest zur Verfügung.

„Das Salzburger Institut für Volkskunde unter der neuen Leitung von Michael J. Greger hat umfassende Fachkenntnis zu Salzburger Bräuchen. Solange diese gelebt werden, bleibt das Wissen erhalten und so mancher Brauch entwickelt sich auch weiter. Wenn es Fragen zu einem bestimmten Brauch und dessen Ursprüngen gibt, kann man sich in der Sprechstunde an das Institut wenden. Die Experten können vieles direkt beantworten oder unterstützen bei der Recherche“, so Wissenschaftslandesrätin Andrea Klambauer.

Der „direkte Draht“ zum Wissen

Die Gelegenheit für Anfragen gibt es morgen von 16 bis 18 Uhr unter der Nummer +43 662 8042-2353. Der nächste Termin ist dann am 19. Dezember. Selbstverständlich können die Fragen auch per E-Mail an [email protected] gestellt werden. „Die Idee hinter dieser Brauch-Sprechstunde ist, unsere Einrichtung in der Öffentlichkeit bekannter zu machen als Serviceeinrichtung und Stelle, an die sich Salzburgerinnen und Salzburger wenden können, um eine verständliche Antwort auf wissenschaftlich fundierter Basis zu erhalten“, erklärt Instituts-Chef Greger.

Kleines, feines Institut - singulär in Österreich

Er leitet das Institut jetzt seit gut einem halben Jahr und ist nach eigenen Aussage „überall ganz gut hineingekommen und sehr zufrieden, wenngleich es schon etwas ganz Anderes ist, wenn man an der Spitze steht und sich um alles kümmert – von der wissenschaftlichen Arbeit, über die Entwicklung eines Leitbildes bis hin zu jedem Nagel an der Wand.“ Er ist stolz auf sein kleines, aber feines Institut, übrigens die einzige derartige Landesstelle in Österreich, das noch dazu sehr eng vernetzt ist mit ähnlichen Stellen in Bayern und in der restlichen Bundesrepublik. In Wien, Graz, Klagenfurt und Innsbruck bestehen Universitätsinstitute für Europäische Ethnologie.

Aus der Steiermark „zuagroast“

Geplant war es nicht, dass es den gebürtigen Steirer ganz nach Salzburg verschlägt, obwohl: „Ich habe bereits während meines Studiums in Graz mit dem Salzburger Landesinstitut Kontakt gehabt, der sich während meiner Diplomarbeit intensiviert hat“, so der Ethnologe. Und so kam dann 2014 der Anruf der früheren Leiterin Ulrike Kammerhofer, die einen wissenschaftlichen Mitarbeiter suchte, auch nicht so ganz überraschend. Greger studierte Europäische Ethnologie, Wissenschaftsgeschichte und Germanistik und promovierte mit einer Arbeit zu „Bräuchen zwischen Tradition und Innovation“.

Neues Buch über Salzburgs Immaterielles Kulturerbe

Er verfasste in den vergangenen Jahren mehrere Publikationen zu Salzburger Themen, so etwa einen Text über Bräuche in der neuen Mauterndorfer Ortschronik, einem Aufsatz zu Richard Wolfram und seinen Schweizer Kontakten, mehrere „alltagskulturelle“ Beiträge im neuen Salzburger Kulturlexikon 3.0 oder das Bändchen „Traditionelle Hochzeitsbräuche“. In Kürze erscheint sein neues Buch über Salzburgs Immaterielles Kulturerbe. Außerdem hielt er im In- und Ausland Vorträge zu Salzburger Themen und beteiligte sich an Universitäts-Lehre.

Der Alltagskultur auf der Spur

Zwei Standbeine sind es, die die Arbeit der Einrichtung ausmachen: Zum einen das Archiv und die umfangreichen Nachlässe als Basis für Fachauskünfte in einer großen regionalen Bandbreite. Zum anderen, und diese Schiene will Greger in den nächsten Monaten forcieren, ist es die aktuelle Forschung: „Wir wollen nicht nur in Akten und Archivalien ‚wühlen´, sondern hinausgehen und einen Schwerpunkt auf die empirische Kulturwissenschaft legen. Wir möchten uns künftig verstärkt mit unseren Mitteln und Methoden verschiedensten Aspekten der Salzburger Alltagskultur widmen“, beschreibt der Landesinstituts-Leiter seine Pläne.


Quelle: Land Salzburg



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