Aktuelles aus der Regierungssitzung

Slide background
Tirol

22 Jän 04:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Platter: „Zweigleisiger Schienenausbau im Tiroler Oberland ist Antwort auf steigendes Mobilitätsbedürfnis von Tiroler Bevölkerung“

Mehr Regionalexpress-Züge (REX) im Tiroler Oberland, die auf der Strecke Innsbruck-Landeck auch zu kürzeren Fahrzeiten verkehren können und Fernverkehrszüge, die vermehrt in Ötztal sowie in Imst halten: Mit diesem Ziel wird eine Machbarkeitsstudie auf Antrag von Mobilitäts- und Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe in Auftrag gegeben. Konkret wird damit die Umsetzbarkeit eines abschnittsweisen zweigleisigen Ausbaus auf den Streckenabschnitten Imst-Imsterberg und Ötztal-Roppen geprüft. In Zusammenarbeit mit der ÖBB-Infrastruktur AG werden vonseiten des Landes dafür rund 60.000 Euro bereitgestellt. „Mit der Eingleisigkeit im Tiroler Oberland stoßen wir bereits jetzt an die Grenzen der Leistungsfähigkeit. Im Sinne des nachhaltigen Ausbaus der Mobilität in unserem Land gilt es, sich nun neue Möglichkeiten anzusehen, um dem Mobilitätsbedürfnis der Tirolerinnen und Tiroler gerecht zu werden. Unser Fokus muss darauf liegen, das volle Potenzial des Bahnverkehrs auszuschöpfen“, betont LH Günther Platter.

Mehr Kreuzungsmöglichkeiten für mehr Mobilität

Konkret sollen die REX-Züge damit zu den Hauptverkehrszeiten halbstündlich und um acht Minuten schneller fahren. Die Machbarkeitsstudie basiert auf einer vorangegangenen Studie, in welcher die benötigten Kapazitäten analysiert wurden und klar der Bedarf für einen zweigleisigen Ausbau aufgezeigt worden ist. „Wir haben uns mehrere Varianten angesehen und uns nun für jene entschieden, die aus Effizienz- und Kostengründen überzeugt hat. Derzeit ist die Auslastungsgrenze im Tiroler Oberland erreicht – nur mit einem zweigleisigen Ausbau können wir die Intervalle und Fahrtzeiten optimieren. Ich bin mir sicher, dass dies für die Öffi-Nutzerinnen und Öffi-Nutzer ein Mehrwert ist und die Bahn attraktiviert“, erklärt LHStvin Felipe, dass ein vollständiger zweigleisiger Ausbau unter den Prämissen der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit derzeit nicht zielführend wäre.

Mit 140 km/h von Ötztal bis nach Roppen

Damit Fahrtzeiten verringert werden können, benötigt es neue Kreuzungsmöglichkeiten zwischen Imst und Imsterberg. Konkret wird daher nun geprüft, ob es einen Neubaustreckenabschnitt auf der Strecke zwischen Bahnhof Ötztal und dem Bahnhof Roppen benötigt. Alternativ könnte ein zweites Gleis der bestehenden Bahnstrecke hinzugelegt werden. Jedenfalls soll eine Fahrtgeschwindigkeit von bis zu 140 km/h ermöglicht werden.

Bildungszentrum für Hören und Sehen in Mils

Ein „Bildungszentrum für Hören und Sehen“: Das entsteht mit der Zusammenführung der Landesblinden- und -sehbehindertenschule Innsbruck und des Zentrums für Hör- und Sprachpädagogik in Mils. Das heißt, dass sinnesbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche künftig aus einer Hand sowohl Expertise im Bereich Hören als auch Sehen vorfinden und umfassend in ihrer schulischen Laufbahn begleitet werden.

Die Tiroler Landesregierung beschloss dies heute, Dienstag, auf Antrag von Bildungslandesrätin Beate Palfrader und Soziallandesrätin Gabriele Fischer. „Mit dem neuen Zentrum kann die Bildungsqualität für sinnesbeeinträchtige Kinder und Jugendliche entsprechend der Bedürfnisse und Anforderungen noch besser gewährleisten werden – die Schülerinnen und Schüler erhalten eine verlässliche, sonderpädagogische Förderung. Zudem wird die fachübergreifende Zusammenarbeit der Bereiche Hören und Sehen gestärkt. Von der Wissensbündelung profitieren in erster Linie die insgesamt 500 betreuten Kinder und Jugendlichen“, betont LH Günther Platter. So zeichnete sich infolge einer Machbarkeitsstudie ab, „dass der bestehende Standort in Mils mit seinen Ressourcen geeignet ist, um ein ganzheitliches Zentrum des Hörens und Sehens bzw. der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik zu etablieren. Wir sind uns sicher, dass das ein Mehrwert für Betroffene darstellt“, betonen die beiden Landesrätinnen. Der offizielle Start des neuen Bildungszentrums ist mit September 2020 vorgesehen.

Wissen- und Kompetenzen an einem Ort bündeln

Im neuen Zentrum werden damit künftig insgesamt rund 80 LehrerInnen und SozialpädagogInnen sowie über 60 weitere MitarbeiterInnen – von der Logopädie über Physiotherapie bis hin zur Verwaltung – tätig sein. Die Leistungen rund um Wohnen und die Tagesbetreuung im Bereich der sehbeeinträchtigten SchülerInnen übernimmt wie bisher die St. Raphael GmbH.

Die räumlichen Kapazitäten sind am Standort in Mils vorhanden: Durch die Zusammenführung beider Zentren sind es insgesamt bis zu 15 Internats- sowie 105 Tagesbetreuungsplätze des Zentrums für Hör- und Sprachpädagogik Mils bzw. bis zu 19 Betreuungsplätze (Internat und Tagesheim) der St. Raphael GmbH in der Tagesbetreuung, die von sinnesbeeinträchtigen Kindern und Jugendlichen in Anspruch genommen werden können. Neubauten sind nicht vorgesehen: Bauliche Adaptierungen in Höhe von 1,13 Millionen Euro sollen bis Herbst 2020 umgesetzt werden.

Fokus auf Beratung und Frühförderung

Ein Schwerpunkt soll künftig auch auf der Beratung und mobilen Betreuung liegen. „Für die zukünftigen Bildungschancen von sinnesbeeinträchtigten Schülerinnen und Schülern in Tirol kann durch das duale System, nämlich ein Bildungszentrum und mobile Betreuung und Beratung vor Ort, bestmöglich gewährleistet werden“, betont LRin Palfrader. Auch die Frühförderung wird weiter forciert. In Zusammenarbeit mit dem Blindenverband werden derzeit 55 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren im Bereich Sehen und 23 Kinder im Bereich Hören betreut. „Mit dem neuen Zentrum wollen wir eine ganzheitliche Förderung unter Einbeziehung eines breiten Expertenwissens gewährleisten. Die Kinder und Jugendlichen sollen nicht nur in ihrer Sprach-, Kommunikations- und Wahrnehmungskompetenz gestärkt werden, sondern auch ihre eigene Persönlichkeit entfalten und Identitäten entwickeln können. Das Ziel ist es, sie bestmöglich in ihrem Weg in ein selbstständiges Leben zu begleiten“, betont LRin Fischer auch, dass die Inklusion gestärkt wird.

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Natura 2000 – Gebiet „Schwemm“: Im Rahmen eines Rundweges sollen Interessierten die Besonderheiten des Natura 2000 – Gebietes „Schwemm“ im Bezirk Kufstein bzw. am Walchsee näher gebracht werden. Ergänzend zum bestehenden Vogelbeobachtungsturm und den regelmäßigen Schwemm-Führungen wird das Informationsangebot zu Naturschutzthemen nun attraktiviert. Auf Antrag von Umweltlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe werden 70.000 Euro zur Ergänzung des Informationsangebotes bereitgestellt. An den sogenannten Stationen „begehbares Moorprofil“, „Plattform bei Kapellenteich“, „Verweilplatz bei Kunstinstallation“ und „Vogelhide oberhalb der Schwemm“, wo Vögel aus einem Versteck beobachtet werden können, sind künftig Informationstafeln zu finden. Außerdem soll der Vogelbeobachtungsturm mit einem Fernrohr ausgestattet werden. „Je attraktiver wir das Angebot gestalten, desto einladender ist das Angebot für Einheimische und Gäste, sich mit dem Natura 2000-Gebiet auseinanderzusetzen. Die ‚Schwemm‘ ist nicht nur ein einzigartiges Schutzgebiet, dessen Erhaltung maßgeblich ist, sondern auch ein Ort der Ruhe im Einklang mit der Natur. Ich freue mich, dass wir das Projekt nun weiter stärken und viele Menschen den Zauber dieses Natura 2000-Gebiets erleben werden“, so LHStvin Felipe.

Förderung Arbeits- und Implacementstiftung: Wenn ArbeitnehmerInnen ein Arbeitsplatzverlust droht, gilt es, einen beruflichen und sozialen Abstieg zu verhindern und Betroffene bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu unterstützen. „Die rasche und möglichst nahtlose Integration in den Arbeitsprozess wird bei der Arbeitsstiftung durch maßgeschneiderte Schulungsmaßnahmen gewährleistet. Die betroffenen Personen werden von der Laufbahnplanung bis hin zu beispielweise einer neuen Selbstständigkeit begleitet“, berichtet Arbeitslandesrätin Beate Palfrader. Im Vorjahr wurden 78 Personen in der offenen Arbeitsstiftung und fünf Personen in der Insolvenzstiftung betreut. Auch im Jahr 2020 werden auf den Antrag von LRin Palfrader nun rund 167.000 Euro vonseiten des Landes für die Arbeitsstiftung, die in Kooperation mit dem AMS Tirol umgesetzt wird, bereitgestellt. Auch für die Maßnahme „Qualifizierung nach Maß“, durch welche im Vorjahr 142 Personen bei der Qualifizierung für den Arbeitsmarkt bzw. entsprechend den Anforderungen eines spezifischen Unternehmens unterstützt wurden, werden vonseiten des Landes 180.000 Euro bereitgestellt.

Sonderförderungsprogramme: Im Rahmen der Sonderförderungsprogramme werden für den Planungsverband „Oberes und Oberstes Gericht“ rund 108.000 Euro, für den Planungsverband „Pitztal“ rund 85.000 Euro und für die Naturparkregion „Lechtal-Reutte“ rund 74.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Mit den Sonderförderungsprogrammen wollen wir die örtliche Infrastruktur im Sinne einer positiven Zukunftsentwicklung stärken. Die Planungsverbände verfolgen in ihren Programm klare Zielvorgaben, um die Regionen als Ganzes zu stärken – dazu zählen Qualitätsverbesserungen im betrieblichen Angebot bis hin zur Förderung von Privatvermieterinnen und Privatvermietern“, betont LH Günther Platter, auf dessen Antrag die Gelder für die Sonderförderungsprogramme beschlossen wurden.


Quelle: Land Tirol



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg