5000 Menschen für Wandel des FinanzwesensProjekt Bank für Gemeinwohl feiert 5000. Genossenschaftsmitglied

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5000 Menschen für Wandel des Finanzwesens Projekt Bank für Gemeinwohl feiert sein 5000. Genossenschaftsmitglied
Foto: privat
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5000 Menschen für Wandel des Finanzwesens Projekt Bank für Gemeinwohl feiert sein 5000. Genossenschaftsmitglied
Foto: BfG Genossenschaft
03 Apr 05:00 2017 von OTS Print This Article

Gratulant*innen: Franz Fischler, Christine Nöstlinger, ÖHV-Präsidentin Reitterer

Wien (OTS) - Die Genossenschaft zur Gründung einer Bank für Gemeinwohl (BfG) hat soeben ihr 5000. Mitglied aufgenommen. Eine Zahl, die zeigt, wie viele Menschen sich eine Ausrichtung des Geld-und Finanzwesens am Gemeinwohl wünschen. Laut einer Umfrage, an der über 800 Mitglieder teilnahmen, geben 84% an, dass sie durch ihre Mitgliedschaft einen „Wandel im Wirtschafts- und Finanzsystem anstoßen möchten. BfG Vorstand Fritz Fessler: "Mit über 5.000 Genossenschafer*innen die nicht nur unsere Vision teilen, sondern uns auch Geld zu deren Umsetzung anvertrauen, haben wir eine breite und starke Bewegung geschaffen. Darauf sind wir stolz und danken allen, die sich beteiligen und einbringen.”

Fairness und Transparenz

Initiiert wurde das Projekt u.a. von Christian Felber, Begründer der Gemeinwohlökonomie. Er wurde gestern mit dem ZEIT WISSEN-Preis "Mut zur Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet (s. Extra-Aussendung http://bit.ly/2nfKyzn). Die Genossenschaft wurde im Dezember 2014 eingetragen und sammelt seit Mitte 2015 Startkapital aus der Mitte der Gesellschaft für eine Bank, die Werte wie Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt. Die BfG wird Spekulation vermeiden und nicht gewinnmaximierend agieren, sondern die gemeinwohlorientierte Realwirtschaft fördern. Den höchsten Beitrag hat bisher die deutsche Ethikbank GLS mit 100 000 EUR geleistet, mit ihr sind weitere Kooperationen geplant. Neben der Sparda München unterstützen auch österreichische Banken die BfG im Sinne einer Bereicherung der Bankenlandschaft, unter ihnen die VKB Linz, die Raiffeisenbanken Bramberg und Lech sowie die Stiftung der Sparkasse Neuhofen.

Franz Fischler/Forum Alpbach: "Zukunftsfähiges Finanzierungsmodell“

Auch Institutionen fördern das Projekt: attac ebenso wie die Dreikönigsaktion, der Verein Respekt.net, der VCÖ sowie das Forum Alpbach, dessen Präsident Franz Fischler gratuliert: "Der Mut, den die Gründer*innen von Österreichs erster Bank für Gemeinwohl an den Tag legen, beeindruckt mich sehr. Gemeinsam mit ihren 5.000 Unterstützer*innen beschreiten sie neue Wege abseits des reinen Gewinnstrebens und verhelfen so einem zukunftsfähigen Finanzierungsmodell zum Durchbruch. Ich gratuliere zum Jubiläum und freue mich über den Beweis, dass sich Ethik, Nachhaltigkeit und Ökonomie erfolgreich zusammenbringen lassen."

Michaela Reitterer/ÖHV: "Ethisches Finanzmanagement“

Weiters sind zahlreiche Unternehmen Genossenschaftsmitglieder: etwa Zotter, Sonnentor, GEA, Schachinger Logistik, EZA fairer Handel, Hotelbetrieb Retter u.v.m. Auch Michaela Reitterer, Präsidentin der österreichischen Hoteliervereinigung, unterstützt das Projekt: "Innovative Tourismusprojekte brauchen innovative Finanzierungsinstrumente. Eine Bank für Gemeinwohl, die Wert auf Transparenz und Fairness legt, ist ein wesentlicher Baustein, um die bisherige Angebots-Lücke im Bereich gemeinwohlorientierte Projektfinanzierung und ethisches Finanzmanagement zu schließen”, ist Reitterer überzeugt.

Christine Nöstlinger: "Humanes Projekt“

Aber auch Künstler*innen sind bei der BfG: von der Choreographin Editta Braun über den Kabarettisten Thomas Maurer bis zur Autorin Christine Nöstlinger, die soeben Mitglied wurde. "Eine Bank soll ehrlich und anständig sein“, so Nöstlinger, die auch zum Mitgründen aufruft. „Man kann nicht einfach nur dasitzen und auf Zustände schimpfen, sondern man sollte sich an diesem sehr vernünftigen und humanen Projekt beteiligen.“

Innovatives Genossenschaftsmodell

In den letzten 2,5 Jahren wurde eine interaktive und partizipative Genossenschaft aufgebaut, deren Mitglieder sich intensiv an Umfragen, Generalversammlungen und weiterer Mitgliederwerbung beteiligen: "Wir haben ein völlig neues Genossenschaftsmodell 2.0 erschaffen, unsere Mitglieder bringen sich auch durch ehrenamtliche Mitarbeit intensiv in die Weiterentwicklung der Bank ein“, erklärt BfG Vorstand Fritz Fessler.

Crowdfunding-Plattform und Gemeinwohl-Konto

Mit zivilgesellschaftlicher Unterstützung ist es gelungen, trotz bescheidener finanzieller Mittel vieles zu erreichen: Genossenschaftsgründung, Auflage des Kapitalmarktprospekts, Lancierung einer erfolgreichen Kommunikationskampagne sowie nun der Aufbau einer Crowdfunding-Plattform für Projekte, die vorher einer Gemeinwohl-Prüfung unterzogen und bei positiver Beurteilung mit einem Gemeinwohl-Siegel ausgezeichnet werden. Derzeit werden die ersten eingereichten Projekte geprüft, demnächst geht die Plattform online."Und ab 2018 wird es das erste Gemeinwohl-Konto Österreichs für den täglichen Zahlungsverkehr geben“, kündigt BfG Vorstand Peter Zimmerl an.

Regionalbüros österreichweit

Österreichweit sind aktuell 18 Regionalgruppen mit fünf Regionalbüros aktiv, die das Projekt in den Bundesländern präsentieren und neue Mitglieder werben. Rund 80 Ehrenamtliche engagieren sich österreichweit. Das Wiener Team zählt derzeit 18 Angestellte: Bank-, Management- und Marketingprofis. Die BfG Akademie für Gemeinwohl ist im Aufbau und bietet Veranstaltungen zu Geld und Ethik. Auch die Ökonomin Ruth Simsa, Professorin und Leiterin des Instituts für interdisziplinäre Nonprofit-Forschung der Wirtschaftsuniversität Wien, gratuliert zum 5000er. "Nach der Bankenkrise wurden die notwendigen Reformschritte bis heute kaum gesetzt. Ethikbanken existieren europaweit und haben regen Zulauf. Umso wichtiger ist es, dass die Bank für Gemeinwohl auch in Österreich eine Entwicklung zu mehr ökonomischer Vernunft und Verteilungsgerechtigkeit einleitet."

Liste der Unterstützer*innen (Auswahl):

Johannes Gutmann, Sonnentor Stephan Schulmeister, Ökonom Toni Innauer, ehemaliger Skispringer, Trainer und Coach Christine Bauer-Jelinek, Wirtschaftscoach Josef Zotter, Chocolatier Lisa Muhr, "Göttin des Glücks" Thomas Maurer, Kabarettist Marie Ringler, Ashoka Austria Markus Schlagnitweit, r.-k. Priester sowie Sozial- und Wirtschaftsethiker Ernst Gugler, Gründer des Gemeinwohl-Unternehmens gugler GmbH Günter Grzega, Vorstandsvorsitzender a. D. Sparda-Bank München, Kuno Haas, Geschäftsführender Gesellschafter Grüne Erde GmbH Leo Hillinger, Weinbauer Biohof Adamah Global 2000 Katholische Frauenbewegung Weitere: http://bit.ly/2nKtZzs

Über das Projekt Bank für Gemeinwohl:

Die 2014 gegründete BfG Genossenschaft ermöglicht es allen Bürgerinnen und Bürgern, zu Mitgründer*innen zu werden. So entsteht das erste Ethikfinanzinstitut weltweit, das von der Zivilgesellschaft gegründet wird. Bisher hält die Genossenschaft bei über 5000 Mitgliedern mit einem Gesamtkapital von mehr als 3,6 Mio EUR. Alle Menschen mit Wohnsitz in Österreich, Deutschland und der Schweiz können ab 200 EUR mitgründen.

Fotodownload:http://bit.ly/2mOu326


Quelle: OTS



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