30 Jahre grenzüberschreitende Zusammenarbeit Österreich - Tschechische Republik

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Michael Böhm, Ärztlicher Standortleiter Landesklinikum Gmünd, Zden?k Semorád, Vizeminister Tschechische Republik, Kathrin Huber, Verwaltungsbehörde Interreg AT-CZ, und Landesrat Martin Eichtinger bei der Präsentation der Bilanz: 30 Jahre INTERREG.
Foto: © NLK Burchhart
14 Jän 06:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Eichtinger: 700 Interreg-Projekte mit einem Volumen von 109 Millionen Euro in Niederösterreich abgewickelt

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Tschechischen Republik, die seit 30 Jahren sehr erfolgreich verläuft, stand im Zentrum einer Pressekonferenz, an der Landesrat Martin Eichtinger, Zden?k Semorád, Vizeminister von der Tschechischen Republik, Kathrin Huber von der Verwaltungsbehörde Interreg AT-CZ und Michael Böhm vom Landesklinikum Gmünd teilnahmen.

„Österreich ist seit 25 Jahren Mitglied der Europäischen Union und wir haben mit dem Interreg-Programm die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ungesetzt“, sagte Landesrat Eichtinger. „Wir konnten durch den EU-Beitritt rund 700 Interreg-Projekte mit einem Gesamtvolumen von 109 Millionen Euro direkt in Niederösterreich abwickeln. Während zu Beginn hauptsächlich der Tourismus und die Kultur im Zentrum der Interreg-Zusammenarbeit standen, so gewinnen seit dem Jahr 2007 auch die Bereiche Natur und Umwelt an Bedeutung“, hob er hervor. „Um diese Projekte fortführen zu können, bedarf es der Fortsetzung der EU-Regionalfördermittel. Das Bundesland Niederösterreich setzt sich sehr intensiv auf europäischer Ebene dafür ein, dass auch in der neuen Finanzperiode von 2021 bis 2027 ausreichend Finanzmittel für alle Regionen der Europäischen Union zur Verfügung stehen. 342 Regionen und Institutionen haben sich hinter diesem gemeinsamen Bemühen versammelt, für die Regionalförderung in Europa einzutreten“, sprach der Landesrat einen weiteren Aspekt an.

Für die Interreg-Projekte mit Tschechien stehen in der Finanzperiode von 2014 bis 2020 etwa 17 Millionen Euro für Niederösterreich zur Verfügung. 98 Millionen Euro stehen für das gesamte Programm „Tschechische Republik-Österreich“ bereit. „Bereits etwa 84 Millionen Euro konnten davon für Regionalentwicklungsprojekte genehmigt werden. Das entspricht einer Ausnützungsquote von 86 Prozent. Insgesamt werden in dieser Periode 60 Projekte unterstützt“, hielt Eichtinger fest. „Im Rahmen der Sprachoffensive wurden 73.000 Kindergartenkinder und Schüler in den Sprachen der Nachbarländer unterrichtet“, so der Landesrat.

Der grenzüberschreitende Rettungsdienst sei ein weiterer wichtiger Erfolg, erläuterte er. Das europaweit erste grenzüberschreitende gemeinsame Gesundheitszentrum in Gmünd bezeichnete der Landesrat als ein „ganz besonderes Leuchtturmprojekt“. „Das Bauprojekt wird Anfang 2021 abgeschlossen sein und wir rechnen damit, dass die ersten Patientinnen und Patienten aus Tschechien und Niederösterreich im Frühjahr 2021 dort betreut werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat dieses Projekt als Best-Practice-Modell ausgezeichnet“, so der Landesrat.

Zden?k Semorád, Vizeminister Tschechische Republik, führte aus, dass „Tschechien die geringste Arbeitslosigkeit in der gesamten Europäischen Union verzeichnet und es dem Land wirtschaftlich sehr gut geht.“ Zu dieser Entwicklung habe auch die Europäische Union beigetragen, sagte er. „Die Umstrukturierung der Wirtschaft hat aber manche Räume in Tschechien betroffen, besonders das Grenzgebiet zu Österreich. Interreg hat dabei geholfen, mit diesen Veränderungen besser zurechtzukommen und die Wirtschaft anzukurbeln“, so Zden?k Semorád. Die Zusammenarbeit mit Niederösterreich und den anderen Nachbarn bezeichnet er als „sehr gut“. „Für die Zukunft wollen wir Projekte fördern, die sich mit Forschung, Wissenschaft, Naturschutz und Infrastruktur befassen“, hielt er fest.

Kathrin Huber, Verwaltungsbehörde Interreg AT-CZ, meinte: „Interreg ist ein wichtiger Bestandteil der EU-Regionalpolitik. Zum Einsatz kommen Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung.“ Projekte würden bis zu 85 Prozent von der Europäischen Union kofinanziert, erinnerte sie.

Michael Böhm, ärztlicher Standortleiter Landesklinikum Gmünd, betonte: „Seit 2013 können tschechische Patienten im Landesklinikum Gmünd ambulant behandelt werden, aktuell wird evaluiert, wie auch stationäre Leistungen erbracht werden können. Darüber hinaus entsteht aktuell das erste grenzüberschreitende Gesundheitszentrum in Gmünd/Ceske Velenice.“



Quelle: Land Niederösterreich



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