170 Arten im Vogelparadies Zeller See

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Foto: Land Salzburg/Thomasser
16 Jun 16:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Tage der Natur“ im Natur- und Europaschutzgebiet / Seltene Tiere und Pflanzen hautnah

(LK) Das ist das Südufer des Zeller Sees: Hier wächst auf bunten Wiesen Futter für Kühe und Kälber, Pferde und Schafe der Bauern, die regionale Lebensmittel in bester Qualität produzieren. Dieses Gebiet ist aber auch Hotspot für Zugvögel und bedeutender Brutplatz für seltene Arten. Dort befindet sich mit dem Natur- und Europaschutzgebiet einer der wichtigsten Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen.

„Naturschutz hat in Salzburg einen sehr hohen Stellenwert. Mir ist wichtig, dass wir ihn nicht von oben herab verordnen, sondern miteinander leben und damit den Lebensraum von Tieren und Pflanzen nachhaltig schützen“, so Naturschutzlandesrätin Maria Hutter, die anlässlich der Tage der Natur jetzt im Juni an einer Exkursion in Schüttdorf teilnahm.

„Heimat“ Streuwiesen und Schilfgürtel

Die Streuwiesen sowie der Schilfgürtel am Südufer des Zeller Sees beherbergen nicht nur mehr als 170 Vogelarten wie etwa den Wiesenpieper, den Neuntöter, den Wachtelkönig oder den Kiebitz. Jährlich legen dort auf ihrem Weg über die Alpen einmal im Frühjahr und im Herbst dutzende Arten von Zugvögeln einen Reisestopp ein. „Jetzt ist gerade Brutzeit für die Wiesenbrüter, und eine Graugansgruppe samt Nachwuchs hält sich hier in der Region auf“, freut sich Schutzgebietsbetreuer Andreas Scharl.

Die Orchideen stehen in voller Blüte

Das Niedermoorgebiet beherbergt aber nicht nur seltene Vogelarten, sondern auch besondere botanische Raritäten wie etwa den Strauß-Gilbweiderich oder den tödlich-giftigen Wasserschierling. „Hauptattraktionen sind jetzt die vielen bunten Orchideen, die in Vollblüte stehen und die Kuckuckslichtnelken, die einen rosa Blütenteppich über die Feuchtwiesen zaubern“, schwärmt Scharl.

Ruhezonen für die Tiere

Das Natur- und Europaschutzgebiet ist ökologisch sensibel, wird jedoch auch gerne als Erholungsort genutzt. „Die meisten Menschen zeigen sich sehr verständnisvoll und nehmen Rücksicht. Dennoch ist es immer wieder aufs Neue eine Herausforderung, Ruhezonen für die Wiesenbrüter zu schaffen, das Bewusstsein dafür zu schärfen und klarzumachen, dass man auf den Wegen bleiben und Hunde anleinen muss. Unterstützt werden wir dabei von der Berg- und Naturwacht, der Zeller Stadtpolizei und von engagierten Anrainern“, so Scharl. Denn nur durch einen rücksichtsvollen Umgang sei ein Weiterbestand garantiert. Auch Landesrätin Hutter schätzt die Helfer: „Die Berg- und Naturwacht sowie die Schutzgebietsbetreuer nehmen eine wichtige Brückenfunktion ein: Sie bewahren, vermitteln und geben ihr Wissen an die Bevölkerung von jung bis alt weiter.“

Tage der Natur

Noch bis Ende Juni steht ganz Salzburg wieder im Zeichen der „Tage der Natur“. Es gibt vielfältige Veranstaltungen, Wanderungen und Exkursionen. Hier geht es zum Programm.


Quelle: Land Salzburg



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