10 Oktober-Feier 2 - Kärnten ist unser aller Heimat

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Kärnten

13 Okt 17:53 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser und Regierungskollegium bei offizieller Gedenkfeier am Neuen Platz - Landtagspräsident Rohr: "Je besser wir unsere Geschichte verstehen, umso mehr sind wir in der Lage, Gegenwart und Zukunft zu gestalten"

Klagenfurt (LPD). Bei der offiziellen Gedenkfeier des Landes, die das Militärkommando Kärnten mitgestaltete, heute Donnerstag am Neuen Platz in Klagenfurt, sie stand unter dem Motto: "Kärnten - gemeinsam in die Zukunft - Koroska- skupno v prhodnost" sprachen auch Landtagspräsident Reinhart Rohr und Klagenfurts Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz.

Landtagspräsident Reinhart Rohr erinnerte an den Abwehrkampf und die für Kärnten so bedeutsame Volksabstimmung am 10. Oktober 1920. "Wir erinnern uns in großer Dankbarkeit an jene Menschen, die 1918 und 1919 für die Heimat zu den Waffen gegriffen haben - 270 Kärntnerinnen und Kärntner bzw. 150 SHS-Kämpfer verloren dabei ihr Leben - und Kärnten erneut verteidigt haben", blickte der Landtagspräsident zurück. Der Abwehrkampf habe bei den Friedensverhandlungen in St. Germain Kärnten als einzigem Land die Möglichkeit eröffnet, mit der Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker, dass die demokratische Volksabstimmung am 10. Oktober möglich wurde. Alle anderen Teile Österreichs mit überwiegend deutschsprachiger Bevölkerung, wie die Untersteiermark, das Mies- und Kanaltal und Südtirol, wurden den Siegermächten zugesprochen.

Rohr erinnerte auch daran - die heurige Feier musste auf Grund der Umbauarbeiten im Landhaushof auf den Neuen Platz verlegt werden - dass am 13. Oktober 1920 das Ergebnis der Kärntner Volksabstimmung am Neuen Platz verkündet wurde. "59,04 Prozent stimmten für ein gemeinsames Kärnten. Das war ein freudiger Anlass, die Einheit unseres Bundeslandes gebührend zu feiern", so Rohr.

Im zweiten Teil seiner Rede ging Rohr auf die aktuelle Baustelle im Landhaushof ein. Allen Verantwortlichen sei klar gewesen, dass es eine Baustelle auf geschichtsträchtigem Boden sei. "Dabei wurde immer klarer, dass das Landhaus, wie kein anderes Gebäude in Klagenfurt, die neuzeitliche Geschichte Kärnten reflektiert. Untersuchungen haben uns neue, detaillierte Einblicke in unsere Landesgeschichte geliefert. Die Erwartungen wurden bei weitem übertroffen und die Funde aus dem 12. und 13. Jahrhundert gehören zu den ältesten manifestierten historischen Hinterlassenschaften des neu gegründeten Marktes Klagenfurt", sagte Rohr.

Ebenfalls von besonderer Bedeutung für die Stadt- und Landesgeschichte sind laut Rohr auch die Reste der Stadtbefestigungsmauer und die baulichen Reste des Früh-Renaissancezeitlichen Landhauses. "Die Funde und neuen Erkenntnisse ermöglichen einen zeitgemäß kritischen Blick in unsere Vergangenheit. Dies gilt für die Landesgeschichte insgesamt und heute ganz besonders für den Abwehrkampf und die Volksabstimmung. Je besser wir unsere Geschichte verstehen und kennen, umso mehr sind wir in der Lage Gegenwart und Zukunft positiv und mit großer Verantwortung zu gestalten", betonte der Landtagspräsident.

Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz erinnerte daran, dass vor 99 Jahren, am 10. Oktober 1920, die zarte Pflanze Demokratie die Erde durchbrach. "99 Jahr später wurde aus der Pflanze ein starker Baum. Der Baum steht symbolisch für beides und repräsentiert unsere Heimat" hob die Stadtchefin hervor.

Die Schulsprecher der HAK 1 International Tobias Hinterhofer und Simon Kummer von der zweisprachigen Bundeshandelsakademie führten kurze Dialoge bzw. stellten Fragen den Vertretern der Heimatverbände bzw. einem Vertreter der slowenischen Volksgruppe. Zu Wort kamen an Roland Zlöbl (Obmann KAB Rangersdorf seit 1984, Kärntner Kameradschaftsbund), Jakob Schretter (15, Enkel von Fritz Schretter, Kärntner Abwehrkämpferbund), Ursula Polesnig (Völkermarkt, Verein der Kärntner Windischen) Christian Kogler (Klagenfurt, Vorstandsmitglied Kärntner Heimatdienst) Marko Loibnegger (Generalsekretär slowenischer Sportverband) und Maria Tarkusch (Kühnsdorf, Obfrau Jauntaler Goldhaubenfrauen). Einhelliger Tenor aller: "Kärnten ist unser aller Heimat. Mit Zuversicht und Akzeptanz wird sie auch in Zukunft funktionieren."

Musikalisch mitgestaltet wurde das Programm von 85 Personen des Kärntner Jugendchors, bestehend aus dem Schulchören BORG Hermagor (Leiter: Hans Hubmann) und Spittal (Leiter: Peter Elwitschger), Oberstufenchor des Alpen-Adria-Gymnasiums Völkermarkt (Leiter: Heimo Nindl) und Jugendchor Danica (Leiterin Barbara Mistelbauer-Stern), von 62 Schülerinnen und Schülern bzw. 13 Kindergartenkindern des Kinderchors vom Bildungszentrum Ludmannsdorf/Bil?ovs (Dir. Thomas Partl, KG-Leiterin Annemarie Krawagner) sowie der Militärmusik Kärnten unter der Leitung von Militärkapellmeister Oberstleutnant Dietmar Pranter. Das Bundesheer stellte in Annabichl und auf dem Neuen Platz auch die Ehrenkompanie.

Bei beiden Feiern konnte Landeshauptmann Peter Kaiser bzw. Moderatorin Ute Pichler neben Vertreterinnen des konsularischen Korps, der Justiz, des Militärs, der Polizei, der Rettungsorganisationenden, der Behörden und Kammern der Traditions- und Heimatverbände und Slowenen-Organisationen, darunter der Dachverband der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien, zahlreiche Gäste begrüßen. Darunter die beiden Landeshauptmannstellvertreterinnen Beate Prettner und Gaby Schaunig sowie Landesrätin Sara Schaar und die Landesräte Daniel Fellner, Martin Gruber und Sebastian Schuschnig. Weiters die Landtagspräsidenten Jakob Strauß und Josef Lobnig, Clubobmänner und Abgeordnete des Kärntner Landtages, Behördenleiter wie Landesamtsdirektor Dieter Platzer und seinen Stellvertreter Markus Matschek, Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweis, Militärkommandant Walter Gitschthaler. Ebenfalls am Neuen Platz waren der Apostolische Administrator Bischof Werner Freistetter und Superintendent Manfred Sauer.

I N F O: Livebilder von der 10.-Oktober-Feier findet man auf www.facebook.com/landkaernten

und auf kärnten.tv.




Quelle: Land Kärnten



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