vonRedaktion International
MAI 13, 2025
Wien
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien zählen zu den besten auf der ganzen Welt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, investieren die Wiener Linien und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) laufend in die Modernisierung und in den Ausbau ihrer Infrastruktur. Um die aufwändigen und komplexen Bauarbeiten umzusetzen, sind auch heuer (wie schon 2024) Streckensperren in den Sommerferien notwendig, wenn weniger Fahrgäste im Netz unterwegs sind. Damit unsere Fahrgäste auch in den Sommermonaten verlässlich an ihr Ziel gelangen, bieten die ÖBB und die Wiener Linien umfassende Ersatzangebote an.
Gudrun Senk, Technische Geschäftsführerin der Wiener Linien: "Modernisierung und Ausbau sind das Rückgrat eines zukunftsfähigen Öffi-Netzes. Baustellen und Mobilität schließen einander nicht aus. Wien hat ein dichtes Netz aus U-Bahnen, Straßenbahn- und Buslinien, ergänzt durch WienMobil-Radstationen in der ganzen Stadt. Ein Großteil unserer Arbeiten erfolgt so, dass sie den Betrieb kaum beeinträchtigen. Dank gut abgestimmter Baustellen-Koordination mit der Stadt Wien und den ÖBB und Ersatzlinien bleiben unsere Fahrgäste auch bei temporären Sperren im Sommer zuverlässig mobil."
Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur: "Der Bedarf nach leistungsfähigem öffentlichen Verkehr wird weiter wachsen. Mit dem S-Bahn Wien Upgrade machen wir die Wiener S-Bahn bis Ende 2027 zukunftsfit – schnell, schlau und stressfrei. Aber auch schon jetzt ist es unser oberstes Ziel, unsere Fahrgäste schnell und verlässlich an ihr Ziel zu bringen. Daher ist uns die enge Abstimmung mit den Wiener Linien vor und während der Sperren besonders wichtig, um das Fahrgast-Aufkommen mit unseren Netzen und Schienen-Ersatzverkehren wechselseitig abfangen zu können."
Im Mittelpunkt der Sommerbaustellen der Wiener Linien steht auch heuer die U4. Zwischen Schottenring und Friedensbrücke erneuern die Wiener Linien die über 120 Jahre alte Tunnel-Infrastruktur. Von 28. Juni bis 1. September wird die Linie U4 deshalb geteilt; sie fährt zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke sowie zwischen Hütteldorf und Schottenring. Fahrgäste können auf die Straßenbahnlinie E4 und die umgeleitete Linie D umsteigen, die beide von Nußdorf bis zum Schottenring fahren. Die Linie D fährt dann weiter über Schwedenplatz und Schwarzenbergplatz auf ihre gewohnte Strecke bis zur Absberggasse.
Während bei der U4 im Tunnel gearbeitet wird, finden über der Erde Gleisarbeiten bei mehreren Straßenbahnlinien statt. Die Wiener Linien haben 2024 mit einer großangelegten Modernisierungsoffensive mit einem Schwerpunkt auf Gleiserneuerungen gestartet und setzen diese heuer fort. Dank des dichten Öffi-Netzes und temporärer Ersatzlinien können die Auswirkungen für Fahrgäste so gering wie möglich gehalten werden.
Besonders herausfordernd in der Bauabwicklung ist die umfangreiche Gleis-Sanierung bei laufendem Betrieb in Floridsdorf. Am Franz-Jonas-Platz wurden bereits die Weichen getauscht. Ab 8. August sind die Gleise in der Schloßhofer Straße an der Reihe. Diese Arbeiten erfolgen bei laufendem Betrieb, damit Fahrgäste während der Sperre der ÖBB-Stammstrecke auf die Linien 25 und 26 ausweichen können.
In der Innenstadt werden von 1. Juli bis Ende August Gleise am Kärntner Ring, Universitätsring und Schubertring getauscht. Die Linien D, 1, 2 und 71 werden kurzgeführt bzw. umgeleitet. Fahrgäste können auf die Linien U1, U2, U3 und U4 ausweichen.
Zudem finden in den kommenden Monaten Gleisarbeiten in der Schlachthausgasse und am Rennweg, in der Jörgerstraße, am Margaretengürtel und auf der Hohen Warte statt.
Hier finden Sie eine Übersicht der kommenden Baustellen der Wiener Linien
Im Umfeld der Baustellen der Wiener Linien werden die Intervalle anderer Linien verdichtet. So werden etwa die Intervalle der U6 und der Straßenbahnlinien 2, 30, 31, 38 und 44 temporär verdichtet - diese Linien sind nicht im Ferienfahrplan unterwegs. Die U2 und die U4 (beide Teilstrecken) fahren in den Sommerferien im 5-Minuten-Takt. Auf der U1 kommt alle 3 Minuten kommt ein Zug. Auf der U3 und der U6 müssen Fahrgäste weniger als 3,5 Minuten auf den nächsten Zug warten. Ersatzlinien wie die Straßenbahn E4 (Nußdorf–Schottenring) und die Buslinie 6E (Westbahnhof-Eichenstraße) sorgen für zusätzliche Kapazität.
Neben Sanierungen schreitet bei den Wiener Linien auch der Netzausbau voran: Im Herbst gehen mit der Linie 12 und der Linie 27 zwei neue Straßenbahnlinien in Betrieb. Die Bauarbeiten für die Verlängerung der Linie 18 bis zum Stadion starten im Juni.
Seit über 60 Jahren ist die sogenannte „S-Bahn Wien Stammstrecke“ zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf für Wiener*innen und Pendler*innen eine wichtige Nahverkehrsader durch Wien und das Rückgrat des öffentlichen Schienenverkehrs über die Stadtgrenzen hinaus. Um die Stammstrecke und ihre Außenäste im Norden und Süden zukunftsfit zu machen, werden im Rahmen des mehrjährigen Programms „S-Bahn-Upgrade“ Bahnsteige verlängert, Bau- und Tragwerke erneuert sowie die Bahninfrastruktur modernisiert. Mit der Implementierung des modernen, digitalen Zugsicherungssystems ETCS werden zudem die Voraussetzungen für einen dichteren Takt in der Zukunft geschaffen. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass künftig moderne und auch längere Züge auf der Strecke unterwegs sein können. Das bedeutet ein höheres Sitzplatzangebot und mehr Komfort für die Fahrgäste.
Bis es so weit ist, muss aber noch viel getan werden. Während der Sommersperre zwischen Wien Praterstern und Wien Floridsdorf können jene Modernisierungsarbeiten an der Strecke erledigt werden, die unter laufendem Betrieb nicht möglich sind.
Um die Fahrgäste in diesem Sommer gut an ihr Ziel zu bringen, haben die ÖBB ihr Schienenersatzverkehrs-Angebot weiter ausgebaut. So wird es heuer von Beginn an zwei Ersatzbuslinien geben: den gelben Direktbus, der täglich von 05:30 bzw. 06:00 Uhr bis 20:00 Uhr ohne Zwischenhalt zwischen Wien Praterstern und Wien Floridsdorf verkehrt, und die blaue Linie, die als „normaler“ Schienenersatzverkehr auch die Haltestellen Wien Traisengasse und Wien Handelskai anfährt. Unterschiedliche Haltestellen und ein Farbleitsystem in der Wegeleitung erleichtern den Fahrgästen die Orientierung. Als Direktbusse kommen ausschließlich Gelenkbusse zum Einsatz. In Verbindung mit der blauen Linie ergeben sich dadurch noch höhere Kapazitäten und ein noch dichterer Takt in der Hauptverkehrszeit als im letzten Sommer. Die Schienenersatzverkehrsbusse sind ab sofort unverkennbar und rundum im ÖBB-Design gebrandet, sodass immer klar ist, dass es sich um einen ÖBB-Ersatzbus handelt. Gültige ÖBB-Tickets werden auf bestimmten Streckenabschnitten auch im Netz der Wiener Linien anerkannt.
Quelle: Stadt Wien