REGIONEWS TEST: TOYOTA VERSO S 1.33

21 Aug 17:32 2012 von Peter Podznik Print This Article

KLEIN FEIN WENDIG SPARSAM


LINZ. Bevor wir ans &bdquo;Eingemachte&ldquo; gehen, in dem Zahlen, Daten und Fakten sprechen lassen, sieht sich der fest 70j&auml;hrige Autotester stets emotional ber&uuml;hrt, mit einem neuen Auto durch die Gegend zu &bdquo;trampen&ldquo; und hofft dabei auich auf &bdquo;emotionale Empfindungen&ldquo;. Denn mit der Welt des Automobils aufgewachsen und gro&szlig; geworden, sind f&uuml;r den Schreiber dieser Zeilen die Testtage und das Verfassen dieser Zeilen kein Job, sondern ein Genu&szlig;. Und das seit anno 1963, als er mit einem Ex-Rallye-Bucken-Volvo (PV 544) seinen allerersten Testbericht ver&ouml;ffentlichen durfte.<br /><br />

Foto: c.p.Pozdnik

Es gibt im Leben eines Autofetischisten Höhepunkte, aber auch Gegenteiliges. Und angesichts des Neuen, was uns Österreichs KFZ-Importeure fast permanent vorstellen, fast schon so etwas wie eine „Übersättigung“ an Neuheiten und technischen Machbarkeiten und an Safety-Highlights, wie niemals zuvor. In der Fülle zwischen Vernünftigen und Atemberaubendem  aus Chrom und Stahl  gibt es auch immer wieder  Fahrzeuge, die sich entweder optisch in die Gehirnganglien festnageln, oder durch ihre Fahrwerte ins Herz gehen. Wie z.B. zuletzt der GT 86 Bolide von Toyota, der den Verfasser dieser Zeilen im Cockpit ganz stark an die Sturm-&-Drangzeit der jungen Jochen-Rindt-Ära erinnert. Eben an die frühen 60er Jahre, in denen man als „junger Wilder“ immer erst nach der Kurve nachdachte, ob’s geht. Oder nicht. 


Foto: c.p.Pozdnik

Heute sind Autos nicht nur (fast alle) klimatisiert, sondern – vor allem – höchst zivilisiert. Egal in welcher Preis-Klasse, oder in welcher Kubatur. Fazit : Die „Kleinen“ bieten in diesem Jahrzehnt all das auch, was noch vor 10 Jahren nur die Mittel- und vor 20 jahren fast ausschließlich nur die Oberklasse angeboten hat. Allerdings mit einem unschätzbaren Vorteil: Nämlich mit einem herzergreifenden Preis--/ Leistungsverhältnis. Und dazu viele Vorteile  in der Großstadt : Hat man mit den großvolumigen Luxus-Linern oft seine Müh‘ und Not, ein Platz zum Parken zu erwischen, mit der neuen Kompaktklasse ist das selbst für ungeübte Lenkraddreher mehr Spaß als Kraftanstrengung. Und wir hatten uns ein Auto zum Testen auserkoren, das uns mit seiner Vielfalt begeisterte. Weil es komfortmäßig, wie auch technisch all das zu einem Vernunftpreis  bot, was andernorts nicht so dezent geboten wurde. 


Foto: c.p.Pozdnik

Unser Jubelstück nannte sich  „Toyota Verso S 1.33 Lounge MDS“. In Zukunft werden wir uns dieses Adelprädikat schenken, und fortan nur vom „Verso“ plaudern.

Auch die Toyota-Verkaufswelt hat Grund zur Freude : Mit dem neuen Raumwunder mischt das japanische Edelhaus – übrigens noch weltweit größter Automobilhersteller der Welt – wieder kräftig mit bei den immer beliebter werdenden „Minivans“ ! Es ist nicht nur der Wunsch viele Zeitgenossen zwischen Boden- und Neusiedlersee, bei möglichst kompakten Außenabmessungen einen Höchstwert an Geräumigkeit mit zu erstehen. Toyota war diesbezüglich immer schon ein Garant, derartige Wünsche zu befriedigen. Erinnern wir uns nur an den Yaris Verso ! Ein Pionier auf diesem Segment. Die richtigen „Jackpot-Zahlen“ aus dem Hause Toyota heißen demnach : 4 Meter kurzes Raumwunder, oder „kleine Abmessungen – großer Innenraum“ ! Denn das nicht einmal 4 Meter große Raumwunder  bietet einen Kofferraum auch für etliche Urlaubswochen. Mit 429 Liter ist dieser sogar bis auf 1.388 Liter erweiterbar, will man ohne Kinder weg. Was uns viel zu spät begeisterte, war die Tatsache, daß sich da auch die Lhnen der Rücksitze mit nur einem Handgriff flachlegen lassen.


Foto: c.p.Pozdnik

Wir man gar zu Viert schnell einen kurzen Ausflug machen (wir gondelten in die Wachau – siehe unsere Fotos), gibt es auch kaum Kritik für die hinteren Sitze, in denen zwei 1.80 m-Leute genug Platz fanden.

 

Erstaunlich und fast unglaublich von aussen betrachtet, entpuppt sich die Kopffreiheit vorne und hinten als überraschend gut. Dazu kommen viele Staufächer und Ablagemöglichkeiten, falls man sich unterwegs mit neuen Dingen eindeckt.
Man kann nun hinsichtlich des Raumangebots keine Kritik äußern, hinsichtlich der optischen Anmutung lässt sich nörgeln. Die Armaturen selbst sind prima und das Multimedia-Angebot ok, das Plastik vorne jedoch ergibt leider einen „billigen“ Eindruck. Wir wollen allerdings nicht mit aller Gewalt nörgeln, das läßt sich auch bei Ferraris, Bentleys oder McLarens, wenn man etwas mit aller Gewalt sucht. Beim Verso S steht jedoch etwas völlig anderes in der Kaufgunst ganz vorne : Das ist die Wendigkeit des Flitzers und die Sparsamkeit ! Dazu später noch ein intensiveres Urteil. Weil auch  der Fahrkomfort eine „Eins“ verdient. In der Stadt brilliert der Verso durch Agilität und Wendigkeit, aber selbst auf kurvigen Landstraßen (auf Fahrten von Linz nach Melk, nach Admont und nach Unterach stats auf Bundesstraßen) macht er beste Figur. Damit überraschte uns in erster Linie der eher kleine 1,33 Liter-Triebling, dem wir diese „Puste“ nicht  zugebilligt haben:  Aber die 99 PS  schlucken zwar nur eher schlappe 6 Liter, sonst jedoch gibt sich der Toyota-Mini eher „rallyegeil“.


Foto: c.p.Pozdnik

Verständlich mit einem Leergewicht von knapp über 1000 kg und seinen Abmessungen von 3,99 x 1,70 x 1,60 (L x B x H). Zumeist verraten wir eben erst ganz zum Schluß den Preis : Beim Toyota Verso sollten wird das allerdings ganz zum Anfang machen : Denn mit  einem Einstiegspreis von knapp 15.000,-- Euro, bzw. mit knapp unter 19.000,-- für den Testwagen ist das verdammt viel Auto fürs Geld. Übrigens : Für Diesel-Fans gibt’s natürlich auch eine Diesel-Variante.

Claus-Peter Pozdnik 



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
view more articles

Über den Author

Peter Podznik

Claus-Peter Pozdnik

Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin