REGIONEWS AUTOTEST : MAZDA 6 SPC CD 129 TE PLUS

25 Mai 17:13 2012 von Peter Podznik Print This Article

Luxus bei reichlich Understatement - Power bei wenig Sprit


c.p.pozdnik

KLAGENFURT/LINZ. Das Auto, das wir von Mazda für zwei Testwochen zur Verfügung gestellt bekamen, hatte einen Namen, der eigentlich für einen Teil der KFZ-Normalos für Verwirrung sorgte. Mit den vielen Kürzeln, die da im Zulassungsschein vermerkt sind,  werden wir uns nur einmal auseinandersetzen, weil wir in Folge unserer schriftlichen Beurteilung dieses Fahrzeug nur mehr „Mazda 6“ nennen werden. Und „SPC CD 129 TE plus“ sind hauptsächlich für den Mazda-Fan oder Auto-Freak  Erkennungssymbole, die ihm sofort signalisieren, daß es sich dabei nur um das Durchschnittsmodell der neuen 6er Serie von Mazda handelt. Denn der „Sechser“ gibt es ja beim Händler mit einer „Prime Line“, einer „Center Line“, einer „Exclusive Line“ und einer „Sport Line“ als Limousine und natürlich ist da auch noch der Bestseller für die Vertreterwelt, der Kombi.


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Wie wollen Sie’s : Mit 129, 163 oder 180 Turbodiesel-PS ?
Womit man dann auch immer durch die Gegend düst, unsere  Familien-Liousine, die es zwischen Boden- und Neusiedlersee zu einem unheimlich günstigen Preis, trotz der bombigen Ausstattung, gibt, schätzt sich glücklich (nach Meinung des Tester), unter der Motorhaube einen 2.2 Liter Turbodieselmotor zu wissen, der zudem volle 129 PS leistet und trotz seiner überraschend enormen Anzugskraft (das Drehmoment leistet 310 Nm bei 1.800 – 2.600 UJ/min) mit einem Minimum an „Durst“ brilliert. Wer allerdings noch flinker durchs Leben pilotieren möchte, der hat ja noch zwei weitere Möglichkeiten:


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Ein identisches Modell mit einem  stärkeren  163 PSler oder gar die „Rennmaschine“ mit  180 PS zu pilotieren. Gleich vorweg : Wir hätten nie gedacht, dass ein derart großes geräumiges Mittelklasseauto, in dem 4 Personen wie in Clubsesseln sitzen können, mit einem Durchschnittsverbrauch von nur 5,2 Liter überraschen kann. Schließlich ist der „Sechser“ ja kein kleines Auto und im Verhältnis zu seinem Vorgänger (dem wir mit unserem Neuling Tür an Tür auch fotografierten) mit Maßen von 4735 x 1795 x 1440 mm (LxBxH) echte, gehobene Mittelklasse.

 


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„Dezent, aber wirkungsvoll“, hat eine Lady gemeint, als diese uns beim Foto-Shooting zugesehen hat und als wir ihr noch verrieten, dass der neue Sechser von Mazda sich gegenüber dem Vorgänger recht wesentlich hinsichtlich optisch und technisch verbessert hat. Und als die Dame dann auch noch den Preis von uns erfuhr - € 32.635,--, war sie überhaupt nur mehr paff!


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Mazdas facelift hat beim neuen 6er unheimlich viel erreicht, weil der „6“ nun nicht mehr so extrem „bürgerlich“ wirkt, sondern äußerst „angriffslustig und sportiv“. Die optischen Retuschen und das gegenüber dem Vorgänger überarbeitete Fahrwerk, sowie die modifizierten Motoren machen zusammen reichlich viel Fahrtspaß. Mit den 129 PS hat der 6er in einer überarbeiteten 2,2-Liter-Turbodiesel-Maschine ein Drehmoment, so dass Fahren auf kurvenreichen Bundesstraßen erst so richtig Freude bereitet.

 


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Verständlich, wenn man hört, dass die Asiaten ihrer Familien-Kutsche gleich  30 Nm mehr “eingehaucht“ haben, sodass die nun zur Verfügung stehenden  310 Nm jederzeit auch für ein „Hatzerl“ her halten könnten. Auch deswegen natürlich, weil auch das Fahrwerk eine „satte Verjüngung“ erfahren hat, ist es doch jetzt – im Gegensatz zu Vorgänger – wesentlich straffer geworden. Auf unseren Strecken durch das oberösterreichische Mühlviertel und das angrenzende tschechische Sumava sind das das „Salz flotter Rückfahrten nach Hause“. Das Fahrgefühl – bei vielen ähnlichenF ahrzeugen dieser Größenordnung eher auf „Schaukelstuhl“ ausgelegt – ist beim Mazda 6, selbst bei „dringlicherer Fahrweise“  hier „motorsportlich optimiert“.

 

 

 

 


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„Dezent überarbeitet“ ist untertrieben

Wenn also Mazda behauptet, man habe den neuen Sechser „dezent überarbeitet“, dann ist das nach Meinung des Testers stark untertrieben. Das Wort „wirkungsvoll“ trifft hingegen optimal zu Optimal auch der neue Look! Vor allem dann, wenn neben dem Neuen noch der Alter steht. Das Fahrzeug sieht vorne nun aggressiver aus, weilman die Scheinwerfer und deren Umgebung modifizierte, und auch der Kühlergrill zeigt sich geliftet. Zusätzlich wurde der Bereich rund um die Nebelscheinwerfer neu gestaltet. Und die Rückleuchten reichen nun weiter in die Seite hinein, was den Mazda „fließender“ macht.

 


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Auch an der Armaturentafel hat man sich im Designbüro etwas einfallen lassen :  Im Blickfeld daher nun Chrom- und Klavierlackapplikationen, Chromverzierungen an den Schaltern und ein neues Dreispeichen-Multifunktionslenkrad. Wir können letzteres nur loben, weil es durch eine einfache Bedienung besticht, da jetzt nur jede Taste eine Funktion aufweist. Material und Verarbeitung – wie immer – feinste Sahne. Nichts auszusetzen gab es an der Funktionalität der Knöpfe. Vergessen wir nicht den Innenraum als Ganzes : Er bietet 4 Personen reichlich Platz. Ich spreche für den Raum hinten von „Personen“ und nicht von Kindern oder Jugendlichen.


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In Erinnerung werden wir zu diesem Fahrzeug jedenfalls mehr Positiva als Kritikpunkte behalten: Denn da ist ein gutes Platzangebot, ein großer Gepäckraum, gute Sitzpositionen vorne und hinten, eine angenehme Lenkung, eine präzise Schaltung und ein agiles  Fahrverhalten. Diesen Pluspunkten stehen gegenüber : eine etwas eingeschränkte Kopffreiheit für Personen ab 1:85 m Körpergröße, und keine Automatik für Schaltfaule.

Claus-Peter Pozdnik



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Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin