„Titanweiß und Himbeerrot“
Poesie des Gegenständlichen. Poesie der Farbe. Poesie der Bilder.
LINZ. Mit der Ausstellung „Titanweiß und Himbeerrot“ der Künstlerin Johanna Gebetsroither eröffnete Freitagabend der „Botanische Garten“ Linz den Ausstellungsreigen im neuen Jahr. Stillleben und Interieur aus dem Atelier, Frauenakte und Landschaftsbilder werden vom 23. Jänner bis 7. Februar 2016 in den Räumlichkeiten gezeigt.
Können Bilder Poesie vermitteln?
Seit mehr als 30 Jahren erforscht die in Wilhering lebende Künstlerin Johanna Gebetsroither die komplexe Thematik der Malerei und hat ihre ganz persönliche Bildsprache gefunden. Gebetsroithers Augenmerk in der Malerei gilt der Farbe und den Farbkompositionen. Gegenständlichkeit und Thema rücken in den Hintergrund, innere Gefühle und Sinneserfahrungen verleihen dem künstlerischen Schaffen Ausdruck. Wie der Poet mit all‘ seiner emotionalen Kraft die Worte dem Papier übergibt, so macht die Künstlerin Seelisches sichtbar mit der differenzierten Welt der Farben. Pixel & Co bieten im Computerzeitalter diesen Erfahrungswert nicht an, das Gefühlsmäßige bleibt im Verborgenen. Welch‘ kostbares, rares Juwel gewährt Gebetsroithers Ölmalerei auf Holz!
Die Bildsprache der Künstlerin
Die Malerei von Johanna Gebetsroither strahlt auf den ersten Blick Ruhe aus. Etwas Stilles, als würde man wie durch einen hauchzarten Vorhang in die Welt hineinschauen. Ähnlich wie ein Gedicht, das seine Wirkung erst in der Innenschau entfaltet, bringen ihre Farbkompositionen das Bild zum Klingen. Dennoch ist für den Rezipient die Spannung nachzuempfinden, die durch das Spiel mit Licht und Farbe entsteht.
Gebetsroithers Bilder vermitteln Emotionen, die den Betrachter unweigerlich erreichen, magisch anziehen und zur tieferen Auseinandersetzung verführen.