Zahlreiche Verletzte bei Erdbeben der Stärke 7,1 auf Neuseeland

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04 Sep 23:36 2010 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

Christchurch ruft Notstand aus

NEUSEELAND. Beim Erdbeben der Stärke 7,1 in Neuseeland sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Zahlreiche Gebäude und Brücken stürzten ein.


 



 „Es sieht in unserem Stadtteil aus wie nach einem Bombenanschlag“, so beschreibt Sabine Cook das Erdbeben, das die Insel Neuseeland am frühen Morgen überraschte. Die Bochumerin wohnt seit 22 Jahren in Christchurch, das von dem Beben am schwersten erschüttert wurde. Die Stadt auf der Südinsel rief am Sonnabendmorgen den Notstand aus. Bei dem Erdbeben der Stärke 7,1 sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Nach Informationen der Krankenhäuser erlitten mehrere Menschen leichte Verletzungen wie Schnittwunden, Prellungen oder Knochenbrüche. Das Beben der Stärke 7,1 – zuvor waren von Experten 7,2 und 7,4 genannt worden – zerstörte in der größten Stadt der Südinsel Gebäude, Brücken, Straßen und Autos. Es seien zehn spürbare Nachbeben der Stärken 3,9 bis 5,2 registriert worden. Seismologen warnten vor einem größeren Nachbeben.


 


„Es sieht in unserem Stadtteil aus wie nach einem Bombenanschlag“, berichtete Sabine Cook. Die Bochumerin wohnt seit 22 Jahren in Christchurch. Durch das Beben hat sie ihr Haus verloren: „Die Polizei hat uns noch einmal ins Haus gelassen, um schnell die nötigsten Sachen in Tüten und Koffer zu packen“, sagte die Immobilienmaklerin. „Jetzt wissen wir nicht, wie es weitergeht.“ Sie sei mit ihrem neuseeländischen Mann zunächst bei deutschen Freunden untergekommen. Auch der öffentliche Personennahverkehr war nach den Erschütterungen am frühen Morgen gestört. Der Schienenverkehr auf der Südinsel wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt.


 


In Christchurch wurden einige Fälle von Plünderungen bekannt. Die Polizei sperrte bis Sonntag den Innenstadtbereich ab. Bis dahin soll das Ausmaß der Schäden eingeschätzt worden sein. Der neuseeländische Ministerpräsident John Key und andere Kabinettsmitglieder wollten sich vor Ort selbst ein Bild von der Zerstörung machen.


 


In der Stadt fiel großflächig die Strom- und Wasserversorgung aus, wie örtliche Medien berichteten. Auch Handynetze seien ausgefallen.Viele Menschen liefen im Dunkeln in Schlafanzügen auf die Straßen, hieß es auf der Website der Lokalzeitung „The Press“.


 


Der internationale Flughafen der Stadt wurde evakuiert. Ein Mann, der die Erschütterungen dort erlebt hatte, berichtete: „Das ganze Terminal fing an zu schwanken.“ Nach Angaben der US-Geologiebehörde USGS lag das Epizentrum rund 30 Kilometer nordwestlich von Christchurch. Die Erschütterungen am Sonnabendmorgen um 4.35 Uhr örtlicher Zeit (18.35 MESZ) seien auf der ganzen Südinsel zu spüren gewesen. „Wir sind sofort aus dem Haus. Es hat bestimmt zwei Minuten lang ganz schlimm gegrollt und gedonnert. Es war ganz schlimm“, berichtete Sabine Cook. 




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