Thailand: Die Gewalt eskaliert - schon 8 Tote in Bangkok

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14 Mai 22:04 2010 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

Droht dem Land jetzt der Bürgerkrieg?

 


BANKOK. Straßen sind abgeriegelt, Gummireifen brennen, Wasserwerfer rollen an, Schüsse fallen, es gibt zwei Tote und mehre Verletzte: Die Regierung wählt eine härtere Gangart.


 


 


Die Lage in Thailand eskaliert: Bewaffnete Sicherheitskräfte sind am Freitag in Richtung auf eines der seit Wochen von Regierungsgegnern besetzen Areale vorgerückt. Bei den Auseinandersetzungen wurden nach Angaben örtlicher Medien Dutzende Menschen verletzt.


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Unter den Verletzten waren auch zwei Journalisten. Wie der französische Fernsehsender France 24 mitteilte, wurde ein Kanadier, der für den Sender arbeitet, durch einen Schuss am Bein verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. "Sein Zustand ist ziemlich ernst", hieß es. Der zweite verletzte Journalist war ein Fotograf der thailändischen Zeitung Matichon.


 


Am Donnerstagabend war ein Demonstrant durch eine Granatenexplosion ums Leben gekommen, ein Anführer der Demonstranten wurde in den Kopf geschossen und lebensgefährlich verletzt.

Am Freitagvormittag hatten Regierungsgegner in dem besetzten Geschäftsviertel in Bangkok Barrikaden aus Gummireifen angezündet. Polizei und Armee riegelten die Zufahrtstraßen ab. Die Soldaten setzten auch Wasserwerfer und Tränengas gegen Dutzende Oppositionelle ein, die am Rande eines bekannten Nachtmarktes einen Kontrollpunkt errichtet hatten.

Die Demonstranten wollten durch die Kontrollstelle das Nachrücken der Armee in das besetzte Viertel verhindern. Dazu setzten sie auch einen Polizeibus in Brand.
Die Sicherheitskräfte hatten am Donnerstagabend – gut einen Monat nach dem letzten fehlgeschlagenen Versuch – erneut versucht, das okkupierte Gelände zu stürmen. Es waren Schüsse und Explosionen zu hören. Die Armee hatte nach eigenen Angaben den Befehl, das Gebiet zu räumen. Armeesprecher Sunsern Kaewkumnerd sagte, die Regierungsgegner hätten Sicherheitskräfte mit Waffen bedroht. In dem Gebiet hielten sich demnach rund 2000 Demonstranten auf. Zuvor hatten die Behörden bereits den Strom in der Demonstrationszone abgeschaltet.


 



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