Tauziehen um die "Krone" hat begonnen

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18 Jun 22:01 2010 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

Ein Ausstieg ist kein Thema mehr, im Gegenteil: Die WAZ kann sich sogar vorstellen, die Zeitung ganz zu übernehmen

 


WIEN. Bis vor wenigen Wochen hat es noch so ausgesehen, als würde die von der Krise schwer gebeutelte deutsche WAZ-Verlagsgruppe ihren Anteil an der "Krone" verkaufen. Doch nach dem Tod von Hans Dichand scheint alles anders.


 


"Unbemerkt" von der Öffentlichkeit hat man zudem bereits vor wenigen Wochen einen weiteren Geschäftsführer bei der "Krone" eingesetzt.


 


Die WAZ wäre auch bereit, die Anteile der Familie Dichand zu übernehmen, wie er sagte. Ein Ausstieg sei, wie schon vor Pfingsten betont, kein Thema für die WAZ. Unterdessen hat die WAZ bereits im Frühjahr wieder einen Geschäftsführer in der "Krone" eingesetzt.


 



Verkauf für WAZ vom Tisch


Gegenüber Ö1 bestätigte auch WAZ-Chef Bodo Hombach das grundsätzliche Interesse, die "Kronen Zeitung" zur Gänze zu übernehmen. Das sei aber eine verfrühte Spekulation, so Hombach, denn er habe von einem Angebot der Familie Dichand nichts gehört.



 



Jede Menge Spekulationen


Im Vorjahr hatte die WAZ die "Krone"-Anteile verkaufen wollen, nachdem sie 2008 von der Zeitungskrise voll erfasst worden war und ein drastisches Sparprogramm durchführen musste. Bis zum vergangenen Monat war spekuliert worden, dass die "Krone", etwa mit Hilfe von Raiffeisen, den WAZ-Anteil kaufen könnte.



 



"Unbemerkt" Geschäftsführer eingesetzt


Dass die WAZ nun noch mehr Anteile an der "Krone" kaufen will und, wie der "Standard" schreibt, sogar ihr Engagement beim "Kurier" ausbauen könnte, kommt überraschend. Denn es ist nicht klar, ob sie finanziell schon wieder gut genug aufgestellt ist. Zwar zieht sich die WAZ derzeit aus Serbien zurück, ein taktisches Manöver schließen Kenner der Branche nicht völlig aus.


 


Dagegen spricht, dass die WAZ ihren Justiziar Axel Kroll vor mehreren Wochen als weiteren Geschäftsführer der "Krone" eingesetzt hat. Gemeinsam mit dem für die Familie Dichand agierenden Wolfgang Altermann sei er nun als Geschäftsführer für die Zeitung tätig, so Nienhaus. In der österreichischen Öffentlichkeit sei das "nicht aufgefallen".




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