Schwache Konjunkturdaten setzen die US-Notenbank unter Druck

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15 Aug 22:01 2010 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

Die US-Notenbank entscheidet heute über den Kurs ihrer Geldpolitik

 


USA. Schwache Konjunkturdaten setzen sie erneut unter Handlungsdruck.


 



Fed-Chef Ben Bernanke kommt nicht zur Ruhe. Der schon sicher geglaubte US-Aufschwung ist erneut in Gefahr. In den vergangenen Wochen enttäuschten eine Reihe von Konjunkturdaten, die allesamt zeigen: Die heimische Wirtschaft ist noch lange nicht über den Berg.


 


Hauptproblem bleibt der US-Arbeitsmarkt. Im Juli konnte kaum neue Beschäftigung geschaffen werden, vor allem gibt es keine dauerhaften Jobs. Die US-Arbeitslosenrate, schätzen etwa die Ökonomen von Goldman Sachs, dürfte daher dieses und nächstes Jahr kaum von ihren Rekordständen herunterkommen. Im Gegenteil: 2011 sehen die Experten erneut die Marke von zehn Prozent erreicht, nach 9,5 Prozent im Juli. Die Ausgaben der US-Bürger stagnieren entsprechend, wie aktuelle Zahlen belegen. Liegt aber der US-Konsum am Boden, kommt auch die Konjunktur nicht in Gang. Als ein Warnsignal sind hier die Auftagseingänge in der US-Industrie zu sehen, die überraschend stark zurückgingen.



 



Kein Spielraum mehr


All dies dürfte die Fed alarmieren und den Handlungsdruck auf sie deutlich erhöhen. Um so mehr, als dass sich die Republikaner im Kongress gegen neue Konjunkturprogramme stemmen und daher von der Politik keine Hilfe zu erwarten ist. Früher oder später werden die Währungshüter daher ihre Geldpolitik noch weiter lockern müssen. Wahrscheinlich ist, dass der Offenmarktausschuss der Fed auf seiner heutigen Sitzung Signale gibt, in welche Richtung es gehen könnte. Was also ist zu erwarten?


 


Die US-Leitzinsen stehen schon auf Null, hier gibt es keinen Spielraum mehr. Denkbar ist jedoch, dass die Fed erneut Staatsanleihen oder Hypothekenverbriefungen kauft, um mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen und die Konjunktur anzukurbeln. In einem ersten Schritt, schätzen Experten, könnte die Fed heute ankündigen, Erlöse aus auslaufenden Anleiheprogrammen erneut zu investieren, was sie derzeit nicht tut, da sie seit März eigentlich ihr Rückkaufprogramm beendet hat.




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