SV Bad Schallerbach bleibt nach Last-minute-Ausgleich gegen Marchtrenk zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen

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31 Okt 23:46 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

Am vergangenen Wochenende gelang dem SC Marchtrenk mit einem 4:2-Sieg über die Amateure des SV Ried ein ganz wichtiger Befreiungsschlag in der OÖ-Liga

Marchtrenk. Der Vater des so wichtigen Auswärtserfolges Tomas Oravec, dürfte diese Begegnung, nicht nur aufgrund seines lupenreinen Hattricks in Halbzeit eins, so schnell nicht vergessen. Der slowakische Angreifer erlangte in den Medien unfreiwillige Berühmtheit, als er auf dem Weg zu seinem vierten Treffer den Ball aus fünf Metern Entfernung am leeren Tor vorbeischob. Im Heimspiel am Samstag gegen den seit mittlerweile fünf Partien in Serie ungeschlagenen SV sedda Bad Schallerbach, kam Oravec genauso wie das namhafte Sturmduo der Gäste Guerrib-Schönberger nur selten zur Geltung. Beide Abwehrketten standen vor allem in der ersten Hälfte ausgezeichnet und ließen kaum etwas zu. Nach der Pause häuften sich die Chancen, wobei sowohl der SC Marchtrenk durch Joker Volkan Gencer (51.), als auch der SV Bad Schallerbach durch Miliam Guerrib (90.) schließlich je eine nutzen konnten. (Jetzt Trainingslager buchen)

Abwehrschlacht
Die Gäste aus Bad Schallerbach versteckten sich von Beginn an nicht in diesem Duell. Die Luksch-Elf hatte in der Anfangsphase mehr Spielanteile, ohne dabei aber wirklich gefährlich zu werden. So regierten vom Anpfiff weg vor allem die beiden Defensivabteilungen, die so gut wie nichts zu ließen. Die beste Chance in Halbzeit eins hatten in der 18. Minute noch die Marchtrenker. Mit der ersten und einzigen zwingenden Offensivaktion der Hausherrn zappelte der Ball dann auch gleich einmal in den Maschen, jedoch traf Dragan Javorovic nach Kopfballverlängerung seines Bruders Dejan im Fünfmeterraum nur das Außennetz. Die Bad Schallerbacher hatten in Summe bis zum Pausenpfiff mehr Ballbesitz, Kapital konnten sie daraus aber ebenso wenig schlagen, wie aus der einen oder anderen vielversprechenden Standardsituation. Eine interessante taktische Variante bei Freistößen gegen sich zeigte der SC Marchtrenk, der in der Mauer stets absichtlich eine Lücke ließ, die rechtzeitig zuging, sobald der Schütze seinen Versuch abgefeuert hatte. Bezeichnend war für den nicht allzu aufregenden, torlosen ersten Durchgang, dass weder SC-Keeper Andreas Knogler, noch sein Pendant Marcel Hartl ihre Handschuhe bei einem ernst zu nehmenden Abschluss verwenden mussten.

Joker sticht
Beide Trainer schafften es offensichtlich in der Halbzeit ihren Mannschaften, auch mit Hilfe von Wechseln, mehr Leben einzuhauchen. Bei den Marchtrenkern ersetzte im zweiten Abschnitt Volkan Gencer, Zoran Radicevic, bei den Gästen kam Stefan Haslgruber für Marko Sandic neu in die Partie. Warteten die Zuschauer in der ersten Hälfte oft minutenlang vergebens auf gefährliche Strafraumszenen, so war nach Wiederanpfiff deutlich mehr los. Die erste gute Möglichkeit nach dem Seitenwechsel hatte der SV Bad Schallerbach. Einen langen Abschlag aus der eigenen Hälfte von Philipp Haslgruber in Minute 50 verlängerte Christian Piermayr per Kopf in den Lauf von Miliam Guerrib, der aus schwierigem Winkel mit seinem Flachschuss Torwart Andreas Knogler doch vor gewisse Schwierigkeiten stellte. Der Schlussmann der Heimischen konnte schließlich im Nachfassen das Spielgerät gerade noch vor Manuel Schönberger sichern. Nur wenige Augenblicke später bekam der SC Marchtrenk nahe der Seitenoutlinie einen Freistoß zugesprochen. Standardspezialist Dejan Javorovic zirkelte eine Flanke von der rechten Seite in den Strafraum, die Jaroslav Prekop am kurzen Eck volley übernahm. Bad Schallerbachs Torhüter Marcel Hartl konnte den Ball zwar noch bravourös abwehren, jedoch genau vor die Füße von Volkan Gencer. Der eben erst eingewechselte Joker ließ sich die Chance per Abstauber auf 1:0 zu stellen nicht entgehen.

Vorentscheidung verpasst
Die hart erkämpfte Führung der Heimelf nicht lange genießen konnte, SC-Keeper Andreas Knogler, der in der 55. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Sein erst 17-jähriger Ersatz Kevin Koch, der so unverhofft sein Meisterschaftsdebüt feierte, wäre kurz nachdem er das Feld betreten hatte, fast in eine ganz schwer zu lösende Situation geraten, als die Gäste plötzlich im Konter ein Zwei gegen Eins-Überzahlspiel vorfanden. Gerade der ansonsten so kaltschnäuzige Miliam Guerrib vertändelte jedoch diese riesige Gelegenheit auf den Ausgleich und so konnte der linke Außenverteidiger Alen Zec gerade noch als letzter Mann klären. Im Anschluss waren es dann aber die Marchtrenker, die zwischen der 60. und 75. Minuten näher an ihrem zweiten Tor dran waren, als die Schützlinge von Trainer Andreas Luksch am 1:1. So hatte SV Bad Schallerbach-Torwart Marcel Hartl in dieser Phase so einiges zu tun. Der talentierte Rückhalt der Gäste war in den entscheidenden Momenten allerdings stets auf seinem Posten. So verhinderte er zunächst bei einem sehenswerten Außenrisstschuss von Dragan Javorovic vom 16er-Eck einen höheren Rückstand, ehe er sich nur wenig später erneut bei einem gut angetragen Abschluss aus der Distanz des 21-jährigen Mittelfeldspielers auszeichnen konnte. Die beiden größten Chancen auf die Vorentscheidung in dieser Begegnung vergaben schließlich Volkan Gencer und Tomas Oravec, die ebenfalls im hervorragenden Schlussmann der Gäste ihren Meister fanden. Während der Torschütze zum 1:0 nach einem Freistoß völlig freistehend am langen Eck per Kopf zu wenige Druck hinter seinen Aufsitzer brachte, zog der slowakische Stürmer nach einem schnellen Gegenstoß im Eins gegen Eins-Duell mit Hartl den Kürzeren. Die Hausherrn verabsäumten es in dieser Phase den Sack zuzumachen.

Schlussoffensive belohnt
Der SV Bad Schallerbach mobilisierte mit dem Rücken zur Wand die letzten Kraftreserven und setzte zur Schlussoffensive an. Bereits in der 68. Minute hatte nach einem Stadlbauer-Freistoß nicht viel gefehlt, als dieser im Strafraum von Philipp Haslgruber möglicherweise noch mit der Fußspitze berührt aufsprang und knapp über die Latte ging. Den Innenverteidiger der Bad Schallerbacher, der in dieser Szene noch hauchdünn zu kurz kam, hielt es in den letzten 10 Minuten wie viele seiner Teamkollegen nicht mehr hinten. Die Gäste warfen alles nach vorne und drängten den etwas zu passiv werdenden SC mehr und mehr in die Defensive. Nachdem Ersatztorhüter Kevin Koch jedoch die etwas zu zentralen Versuche aus der zweiten Reihe von Thomas Kessler und Manuel Schönberger parieren konnte, schien es so, als würde das Aufbäumen des SV Bad Schallerbach unbelohnt bleiben. In der 90. Minute unterlief der ansonsten recht sicher stehenden Marchtrenker Verteidigung schließlich doch noch ein verhängnisvoller Fehler. Ein viel zu kurzer Klärungsversuch an der Strafraumgrenze landete genau auf dem Kopf von Marcel Majer. Der Kapitän der Gäste, der einst seine Fußballerkarriere beim SC Marchtrenk gestartet hatte, bediente prompt Miliam Guerrib der den Assist direkt mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:1-Endstand verwertete.
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Oswald Schwarzl

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Chefredakteur in Ruhe

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