SP-Kalliauer: „Mauthausen bleibt uns Mahnmal für tägliches Wirken!“

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16 Mai 16:27 2016 von Oswald Schwarzl Print This Article

Minister Stöger hielt Gedenkrede bei Bernaschek-Denkmal im Rahmen der Befreiungsfeier in Mauthausen

Mauthausen. Von 1938 bis 1945 waren mehr als 200 000 Menschen im KZ Mauthausen und seinen Außenlagern unter unmenschlichsten Verhältnissen inhaftiert, mehr als die Hälfte überlebte diese Haft nicht.

Heute gedenken wir im Rahmen der Befreiungsfeiern mit den wenigen noch lebenden ehemaligen Häftlingen den Opfern der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Geschichte wach zu halten und sich aktiv mit ihr auseinander zu setzen, hält SPÖ Landesparteivorsitzender Johann Kalliauer für essentiell wichtig: „Ein sichtbares Zeichen der Erinnerung an ein grausames Kapitel unserer jüngsten Geschichte, wie es die Gedenkstätte Mauthausen ist, ermöglicht eine dringend notwendige Auseinandersetzung mit den Auswirkungen einer Politik, die auf Hetze und Ausgrenzung aufbaut, auch 71 Jahre nach deren Ende.

Ich halte es gerade in einer politisch angespannten Situation, wie wir sie heute erleben, für essentiell wichtig, diese Geschehnisse aufzuarbeiten und den Bezug zur Gegenwart herzustellen.“ Kalliauer sieht die Gedenkstätte als Gedenkort und Mahnmal, aber auch als Lernstätte für spätere Generationen: „Es muss uns gelingen, unseren Kindern und Enkelkindern die Werte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität näher zu bringen. Ich halte es deshalb für wichtig, dass Schulen die Gedenkstätte im Unterricht besuchen und damit eine Annäherung an die Thematik hergestellt werden kann.“
 
Am Denkmal für den am 18. April 1945 hingerichteten Sozialdemokraten Richard Bernaschek und die inhaftierten und ermordeten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im KZ Mauthausen hielt Bundesminister Alois Stöger die Gedenkrede. Er bezog sich dabei vor allem auf die destruktive Haltung des faschistischen Systems, die wenige Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers unter anderen noch Richard Bernaschek hinrichteten, obwohl sie wussten, dass das nationalsozialistische Deutschland am Ende war.

„Richard Bernaschek ist den Verführungen der Nazis nie erlegen, genauso müssen wir auch heute Haltung bewahren und für Solidarität und Freiheit einstehen“, so der stellvertretende Landesparteivorsitzende Stöger in Mauthausen. „Nach dem Krieg wurden solidarische Systeme wie etwa die Sozialversicherung geschaffen. Aber nicht nur in der Gesundheitsfürsorge, auch bei der Armutsbekämpfung oder etwa der Altenpflege wurden sichere soziale Netze geschaffen.

Das Vertrauen in die soziale Sicherheit ist eine wesentliche Grundlage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Darum sind es auch diese sozialen Netze, die ständigen Angriffen von jenen ausgesetzt sind, die die Gesellschaft spalten wollen!“ Die Sozialdemokratie müsse zu ihren Positionen stehen, für den Erhalt sozialer Sicherheit und für mehr Solidarität kämpfen und sich keinen Verführungen ergeben, schloss Bundesminister Alois Stöger.
 
„Wir dürfen nicht zulassen, dass jemals der Mantel des Schweigens über die Gräueltaten des Nationalsozialismus ausgebreitet wird, auch wenn es in einigen Jahren keine ZeitzeugInnen mehr geben wird“, schließt Kalliauer und bedankt sich beim Mauthausen Komitee Österreich sowie allen Verantwortlichen und HelferInnen für die Organisation der jährlichen Befreiungsfeier.

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