Rallye Dakar: Volkswagen mit Vierfachsieg und Doppelführung in die Halbzeit

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08 Jän 09:39 2011 von Peter Podznik Print This Article

Mit einem Vierfachsieg auf der sechsten Etappe verabschiedet sich Volkswagen aus der ersten Hälfte der Rallye Dakar in den wohlverdienten Ruhetag am Samstag

RALLYE DAKAR. In der Gesamtwertung behauptet die Mannschaft aus Wolfsburg zur Halbzeit mit dem Race Touareg 3 die ersten beiden Positionen bei der härtesten Rallye der Welt.


 


Doch die Konkurrenz bleibt an den beiden führenden Volkswagen Werksfahrern Carlos


Sainz/Lucas Cruz (E/E) und Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) dran, denn erneut bestimmte ein Dreikampf das Geschehen an der Spitze. X-raid-BMW-Pilot Stéphane Peterhansel hatte die sechste Etappe von Iquique nach Arica zeitweilig angeführt, ehe er mit Reifenschäden zurückfiel. Anschließend lieferten sich die beiden schnellsten Volkswagen Duos einen starken sportlichen Zweikampf auf der mit 456 Kilometern bislang zweitlängsten Wettbewerbsstrecke. Wie am Vortag fiel die Entscheidung erst auf den letzten Prüfungskilometern in der kargen Atacama-Wüste, in der sogenanntes Fech Fech – ein Untergrund aus Pudersand – die Bedingungen erheblich erschwerte. So übernahm Carlos Sainz nach dem Zeitverlust von Peterhansel die Führung. Doch dann verwandelte Al-Attiyah im Verlauf der letzten 100 Kilometer einen Rückstand von 1.27 Minuten zeitweilig in einen Vorsprung von 14 Sekunden. Am Ende aber sicherte sich Sainz mit dem Race Touareg seinen fünften Etappensieg. Der Spanier kam nach 4:53 Stunden Fahrzeit ganze neun Sekunden vor seinem Teamkollegen Al-Attiyah ins Ziel, der so Stéphane Peterhansel von Platz zwei der Gesamtwertung wieder verdrängte.


Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) erreichten das Tagesziel als Dritte. Die „Dakar“- Sieger 2009 liegen weiterhin auf Position vier der Gesamtwertung. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) komplettierten den Vierfach-Tageserfolg des Volkswagen Race Touareg mit TDI-Antrieb. Sie sind damit auf den sechsten Platz der Gesamtwertung vorgerückt.



Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)


„Der Vierfach-Tagessieg ist ein fantastisches Ergebnis. Die gesamte Volkswagen


Mannschaft hat bis heute alles richtig gemacht. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken. Nun hätte sich das Team eine Pause verdient. Doch wie in jedem Jahr wird auch diesmal am bevorstehenden Ruhetag viel Arbeit anliegen. Die Autos werden mit neuen Teilen bei diesem wichtigen Service auf die zweite Rallye-Hälfte vorbereitet. Um zum Schluss vorne zu sein, müssen wir zuerst die ‚Dakar’ besiegen und dann die Gegner.“


300 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung


„Was für ein harter Tag. Heute war Fesh Fesh der bestimmende Untergrund. Doch wie alle ‚Dakar‘-Etappen bisher gab es viel Abwechslung. Auf einem steinigen Abschnitt musste ich anhalten, weil ich einen Reifen wechseln musste. Ich hatte zu meinem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah aufgeschlossen, der vor mir gestartet war. Doch in seinem Staub habe ich einen im Sand versteckten Stein nicht gesehen. Abgesehen von diesem kleinen bisschen Pech ein wirklich guter Tag für meinen Beifahrer Lucas Cruz und mich.“


302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 2. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung


„Unglaublich, wie eng es heute wieder zuging. Mein Teamkollege Carlos Sainz hat


hauchdünn vor uns die Etappe gewonnen. Für Volkswagen war es also ein mehr als guter Tag. Wir sind auf den steinigen Abschnitten etwas zurückhaltender gefahren, um keinen Reifenschaden zu riskieren. Das hat sich ausgezahlt. So wie es aussieht, kämpfen im Moment Carlos und ich um den Sieg. Doch bei der ‚Dakar‘ darf man sich nie sicher sein. Für den Tag nach dem Ruhetag haben wir als Zweite auf der Strecke jedenfalls eine gute Position, um anzugreifen und hoffentlich gut in die zweite Rallye-Woche zu starten.“



Zahl des Tages


Mit den Race Touareg von Carlos Sainz, Giniel de Villiers und Co hat Volkswagen vor dem


Ruhetag weiterhin alle vier gestarteten Autos im Rennen. Bis Buenos Aires könnten sie


rund 20.000 weitere WP-Kilometer sammeln. Seit 2004 haben alle Race Touareg


zusammen 325.537,5 WP-Kilometer absolviert, davon 111.147 bei der Rallye Dakar.


Zählt man die Gesamtzeiten aller Zielankünfte zusammen, waren Fahrer und Beifahrer der Wolfsburger Marke insgesamt 86 Tage, eine Stunde, 14 Minuten und zwölf Sekunden


unterwegs, die Werte der laufenden „Dakar“ noch nicht eingerechnet.


C.P. Pozdnik




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Claus-Peter Pozdnik

Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin

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