Rabenschwarzer Tag für Petronelli (Quad-Klasse)

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03 Jän 10:11 2011 von Peter Podznik Print This Article

Für den Titelverteidiger verlief der gestrige Tag nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte

RALLYE-DAKAR. Er stand sogar kurz davor, aufzugeben. Als er im Biwak eintraf, ging er hart mit sich ins Gericht.


 


Unter dem Eindruck der Müdigkeit ließ er seiner Wut freien Lauf. „Ein Tag allein, im strömenden Regen. Unter den Autos. Und eine Zeitstrafe, die ich ausbaden muss!“ Alles fing bei Kilometer 15 des Verbindungsteils der heutigen Etappe an. Probleme mit der Elektrik hielten den Sieger von 2010 gut eine Stunde lang auf Trab und nahmen ihm bereits am ersten Tag fast alle Chancen auf eine Titelverteidigung. „Ich habe alles ausgebaut. Ich habe geschaut und repariert. Dann bin ich mit Verspätung weitergefahren.


 


“ Der Argentinier, der nach der Verzögerung doch noch in die Wertungsprüfung starten durfte, wird sicher eine Zeitstrafe erhalten. Zumindest zeigt die Tatsache, dass er trotz allem die neuntbeste Zeit ablieferte, dass sich Marcos Patronelli von seiner Verletzung erholt hat, die er vor kurzem erlitt. „Körperlich ist alles in Ordnung“, bestätigt der jüngere der beiden Patronellis. Sein Bruder Alejandrow wurde auf der heutigen Etappe, die an Josef Machacek ging, Fünfter.


 



Annie Seel und ihr „Teddy“


Sie bestreitet ihre 5. Dakar und ist immer noch mit Herzblut dabei. Vor allem dann, wenn Zuschauer sie bei der Zieleinfahrt in Córdoba mit ihrem Namen anfeuern. „Sie haben mir außerdem einen kleinen Plüschteddy geschenkt.


 


Ich werde ihn ‚Osito Cordoba’ nennen.“ Annie Seel ist eine von sechs Frauen, die mit dem Motorrad teilnehmen. Als Siegerin der Damenkonkurrenz und 45. der Gesamtwertung im letzten Jahr ist sie seit ihrer ersten Teilnahme 2002 von der Rallye nicht mehr wegzudenken. Die „Wüstenprinzessin“, wie sie genannt wird, trägt zusammen mit einer Handvoll Mitstreiterinnen dazu bei, die Damenkonkurrenz in der Rallyelandschaft zu verankern: Silvia Giannetti (im letzten Jahr 67.), Cristina Meier (85.) und Mirjam Pol (2009 erste Frau).


 


In diesem Jahr bekommen sie Verstärkung von zwei Debütantinnen: Jenifer Morgan und vor allem Laia Sanz, die zehnfache Weltmeisterin im Trial. Die 24-jährige Katalanin war bei ihrer ersten Dakar gestern die schnellste der sechs Bikerinnen und platzierte sich auf dem 46. Rang. Aber Frauen sind nicht nur bei den Motorrädern vertreten, denn Camélia Liparoti nimmt erfolgreich mit ihrem Quad teil (im letzten Jahr 13.) und tritt auch bei der Challenge an, wo sie im letzten Jahr auf den dritten Rang kam.


 


Ein Wettbewerb, der Isabelle Patissier (Nr. 333) und Christine Favre (Nr. 343) verschlossen bleibt, da die beiden jeweils neben einem Mann Platz nehmen, die eine als Fahrerin und die zweite als Navigatorin. Andréa Mayer (Nr. 563) und Fina Roman (Nr. 517) vervollständigen die Damenriege und fahren ebenfalls im „gemischten Doppel“.


 



Mit 430 beim Start in Buenos Aires erwarteten Fahrzeugen verzeichnet die Rallye Dakar eine nahezu 20 Prozent höhere Beteiligung im Vergleich zur Auflage von 2010. Die hohe Leistungsdichte an der Spitze verspricht in den einzelnen Kategorien einen erbitterten Titelkampf.



C.P.Pozdnik




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Claus-Peter Pozdnik

Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin

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