Montreal: Großer Preis von Kanada 2011

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13 Jun 11:23 2011 von Peter Podznik Print This Article

Gestern, saß Ihr Berichterstatter ebenso wie viele, viele Motorsport-Fans vor der TV-Kiste, um einen zu erwartenden Vettel-Sieg anzuschauen

Montreal. Für die Sendezeit zwischen 18:00 und 20:00 Uhr (Österreich-Time) war das Spektakel in Canada vorgesehen. Aber, da gibt es doch ein sehr bekanntes Sprichwort, das da heißt : „ Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt !“ In Montreal machte das Wetter aus dem Rennen ein Chaos durch einen Rennabbruch und eine darauf folgende „Abwartezeit“ von annähernd 2 vollen Stunden. In denen auch Österreichs Paradefunk ORF auf Sendung blieb.  Einmal davon abgesehen, daß das Rennen bis zum Rennabbruch – verglichen mit Grand-Prixs aus dem laufenden Jahr bis zum Abbruch eher langweilig war, wurde nach dem Tohuwabohu der Regenmassen nach Ende des Regens eines des spannendsten Spektakel auf der Asphaltbahn, ein Rennen, das sich praktisch in den letzten 2 Runden erst entschied. Nicht nur im Duell der möglichen Sieger, sonder auch im Duell der weiteren „Stockerl-Aspiranten“. Wiewohl nie ein Fan des Deutschen Schuhmacher, litt der Schreiber dieser Zeilen schließlich daran, „Schumi“ mit zunächst kräftigen Chancen am Ende des Rennens auf em Stockerl zu sehen, mitansehen mußte, daß der Weg der letzten Runden für den erfolgreichsten Grand- Prix-Piloten aller Zeiten, ein eher trauriges Ende fand. Doch ich spare mir die Zeilen und übernehme eine PR-Message von Mercedes, die da folgt : 


Rennen


Michael Schumacher beendete einen dramatischen Großen Preis von Kanada nach fast vier Stunden Rennzeit und einer starken Leistung auf dem vierten Platz - ihm fehlte weniger als eine halbe Sekunde auf einen Podiumsplatz. Nico Rosberg kam als Elfter ins Ziel.


 · Während des Rennens gab es insgesamt sieben Safety Car-Phasen, inklusiv eine direkt am Start und eine beim Neustart


·  Beide Fahrer stoppten vier Mal: zwei Mal vor der Unterbrechung und zwei Mal danach


·  Kurz bevor der starke Regen einsetzte, wechselten beide Fahrer im ersten Rennteil auf Intermediate-Reifen


·  Dadurch mussten sie noch einmal auf Regenreifen wechseln, wodurch Nico auf Platz elf und Michael auf Platz zwölf lagen, als das Rennen unterbrochen wurde


·  Michael verbesserte sich nach dem Re-Start von P12 bis auf P4 und lag für elf Runden auf der zweiten Position, bevor ihn Button und Webber überholten


·  Nico lag auf einer Punkteplatzierung, als er sich in Runde 66 den Frontflügel bei einer Berührung mit Kobayashi beschädigte. Er verlor den Flügel in Runde 70.



Michael Schumacher


„Nach diesem Rennen habe ich ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich darüber glücklich oder enttäuscht sein sollte. Natürlich wäre ich gerne Zweiter geworden und auf das Podium gefahren, aber obwohl das letztlich nicht gelungen ist, können wir mit dem Ergebnis und unserer Leistung zufrieden sein. Möglich wurde dies durch eine gute Strategie nach der roten Flagge und ich freue mich sehr für unser Team. Auch möchte ich den Zuschauern ein großes Kompliment aussprechen, die unter so schwierigen Bedingungen so lange ausgeharrt und uns angefeuert haben. Das war wirklich beeindruckend und ich bin froh, dass ich einen Teil zu ihrer Unterhaltung beitragen konnte.“


Nico Rosberg


„Das war ein sehr hartes Rennen. Mein Auto war in Ordnung und ich lag gegen Rennende in den Punkten, aber leider machte ich in Runde 66 in der Haarnadel einen Fehler. Ich versuchte, Kobayashi zu überholen und war sehr nah hinter ihm in Kurve 10. Er wurde langsamer, als ich nicht damit gerechnet habe - ich berührte ihn und beschädigte meinen Frontflügel, der dann in der letzten Runde wegflog. Genau andersherum war es mir ergangen, als Sutil mich traf. Vielleicht hätte ich bei einigen meiner Stopps etwas aggressiver sein und eher hereinkommen können, aber das ist immer ein Risiko. Obwohl mein Ergebnis nicht so gut war, haben die Fans vor dem Fernseher einen spannenden Grand Prix erlebt. Wir nehmen einige positive Aspekte von diesem Wochenende mit und wollen beim nächsten Rennen in Valencia wieder eine starke Leistung zeigen.“


Ross Brawn


„Wir entschieden uns, im ersten Teil des Rennens auf Intermediates zu wechseln, was sich nicht auszahlte und uns bei der Unterbrechung die Plätze elf und zwölf einbrachte. Wir erholten uns davon aber gut. Als das Safety Car hereinkam, wechselte Michael in Runde 34 auf Intermediates – dadurch machte er einige Positionen gut. Nico kam zwei Runden später herein. Das Rennen war ein Thriller und Michael fuhr in der zweiten Hälfte wundervoll. Er zeigte eine starke Leistung auf den Intermediates und den Option-Reifen, konnte die schnelleren Autos von Jenson und Mark aber nicht hinter sich halten, insbesondere, weil sie DRS einsetzen durften. Dennoch war es eine fantastische Fahrt, sich um acht Plätze auf Position vier zu verbessern. Für Nico war es schwieriger: Er wurde von Sutil getroffen, kam danach aber zurück und fuhr in Richtung eines guten Punkteergebnisses, bis er auf der letzten Runde seinen beschädigten Frontflügel verlor und Elfter wurde. Es war ein spannendes und äußerst forderndes Rennen, das für unser Team letztlich positiv endete.“


Norbert Haug


„Das war kein übliches Formel 1-Rennen, sondern eine Vorstellung wie im besten Action-Film. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an Jenson und McLaren-Mercedes – sie fuhren vom letzten Platz auf Platz eins und erzielten den 75. Sieg mit Mercedes-Motor seit unserem ersten Triumph unserer modernen Formel 1-Ära in Melbourne 1997. Michael zeigte eine großartige Leistung - er war lange Zweiter und auf Intermediates der schnellste Mann im Feld. Am Ende wurde er Vierter 0,3 Sekunden hinter dem Podium, ein durchaus respektables Resultat, gerade wenn man bedenkt, dass er am Restart von Platz zwölf losfuhr. Unser Team arbeitete das ganz Wochenende sehr hart und Michael holte alles aus dem Auto heraus – vielen Dank und großes Kompliment für seine tolle Fahrt. Nico wurde nach dem Restart von hinten getroffen und hielt sein leicht beschädigtes Auto in den Punkterängen, bis er nach einer weiteren Berührung in der letzten Runde seinen Frontflügel verlor. Michaels Platzierung ist eine schöne Belohnung für die unermüdliche Arbeit unserer Teammitglieder und darauf wollen wir aufbauen. Michael leistete heute einen großen Beitrag zu einem wahrlich bemerkenswerten Rennen, das die Zuschauer hier in Montreal, die so lange auf den Neustart warteten, ebenso fantastisch unterhielt, wie alle, die auf der ganzen Welt vor den TV-Geräten saßen. Die Kurz-Zusammenfassung in drei Worten: Rennsport vom Allerbesten.“


Claus-Peter Pozdnik


 




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Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin

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