Madrid: Vier Auszeichnungen in einem Jahr für die Gemeinwohl-Ökonomie

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30 Nov 21:53 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

Eine weitere hochrangige Auszeichnung für das Wirtschaftsmodell Gemeinwohl-Ökonomie kommt aus Spanien

Madrid. Der nationale Umweltpreis „Premio Verde 2015“. In der Kategorie „Privater Bereich“ ging der Preis an Christian Felber, als Impulsgeber einer weltweiten Gemeinwohl-Ökonomie Bewegung. Für die Jury war ausschlaggebend, dass die Gemeinwohl-Ökonomie gemeinsam mit UnternehmerInnen entwickelt und weiterentwickelt wird.

Hervorgehoben wird in der Jurybegründung das Ziel der alternativen Wirtschaftsbewegung: Nämlich die gegenwärtige kapitalistische Wirtschaftsweise umzuwandeln und nach ethischen Werten auszurichten.

Der „Premio Verde“ wird jährlich in acht Kategorien von der Fundación Navarro für außerordentliche Leistungen im Bereich organische Landwirtschaft und Ernährung verliehen. Unter den Gewinnern findet sich dieses Jahr beispielsweise auch die Lokalregierung der kanarischen Inseln „El Hierro“ für ihr Bestreben, energieautark zu werden. Für die Gemeinwohl-Ökonomie hat Alberto Pardos, Vorsitzender des Fördervereins Gemeinwohl-Ökonomie den „Premio Verde 2015“ entgegengenommen.


In Spanien ist die Gemeinwohl-Ökonomie unter dem Namen „Econonomía del bien Común“ bekannt. Insgesamt 25 Regionalgruppen und fünf Vereine setzen sich landesweit überparteilich für die Verbreitung und Umsetzung der Gemeinwohl-Ökonomie ein. Erste spanische Gemeinden (Miranda de Azán und Oriviedo) sind offiziell „Gemeinwohl-Gemeinden“ geworden. Mehrere Dutzend spanische Unternehmen wie CanCet, Zaragoza oder Vivienda  erstellen mit weiteren 250 Unternehmen in ganz Europa eine Gemeinwohl-Bilanz. Die Universität Valencia hat beschlossen, einen Lehrstuhl Gemeinwohl-Ökonomie einzurichten.


Video-Interview mit Christian Felber, Premio Verde 2015 >>


Bisherige Preise für die Gemeinwohl-Ökonomie:


2013 Lehrpreis der Universität Graz für die Lehrveranstaltung Gemeinwohl-Ökonomie an der Karl-Franzens Universität


2014 Premio Nueva Civilización (Chile)


2015 Umweltpreis der Stadt Wien für die Sommerakademie AEMS(Alternative Economic and Monetary Systems)


2015 Zwei Preise für das Projekt Bank für Gemeinwohl: (Austrian Innovation Forum 1. Platz, Nachhaltige GestallterInnen 2. Platz)


 


Gemeinwohl-Ökonomie – ein Ethisches WirtschaftsmodelL


Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Angebot und ein Modell zum Aufbau einer ethischen Marktwirtschaft. Gemeinwohl ist das Ziel des Wirtschaftens. Geld soll dabei als Mittel zur Erhöhung des Gemeinwohls dienen. Wirtschaftlicher Erfolg wird an der Erhöhung des Gemeinwohl-Beitrags gemessen.


Der ergebnisoffene Weg zu einer gemeinwohlorientierten Wirtschaftsordnung soll in demokratischen Wirtschaftskonventen entwickelt, vom Volk (als Souverän) entschieden und in den nationalen Verfassungen und im EU-Vertrag verankert werden. Auf wirtschaftlicher Ebene erstellen Gemeinwohl-Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz, auf kommunaler Ebene erstellen Gemeinwohl-Gemeinden einen kommunalen Lebensqualitäts-Index und auf Ebene der Bildung entwickeln Schulen und Universitäten Gemeinwohl-Lehrgänge.


Am Beginn der Bewegung standen 12 engagierte Unternehmen die gemeinsam mit Christian Felber, dem Autor der „Gemeinwohl-Ökonomie“, das Modell der Gemeinwohl-Ökonomie entwickelt haben. Ausgehend von Wien hat sich die Gemeinwohl-Ökonomie weltweit verbreitet. 1900+ Unternehmen, 240+ Vereine, 20+ Gemeinden und mehr als 5000 Privatpersonen unterstützen die Bewegung. Aktuell wird die Gemeinwohl-Idee in 100+ regionalen Gruppen lokal verbreitet. Einmal jährlich werden alle wichtigen Beschlüsse zur weiteren Entwicklung der Bewegung in einer demokratisch organisierten Versammlung entschieden.


Kontakt und Information: www.ecogood.org



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