Lieferengpass: Österreichischer Quelle-Ableger vor dem Aus

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31 Okt 23:07 2009 von Oswald Schwarzl Print This Article

Die Quelle-Pleite zieht weite Kreise

 


LINZ. Jetzt steht laut SPIEGEL-Informationen zufolge auch die größte Auslandstochter in Österreich am Rande der Insolvenz - weil Warenlieferungen aus Deutschland knapp werden.


 


Beim insolventen Versandhaus Quelle wird die Lage immer chaotischer. Während in der Zentrale in Fürth und im Auslieferungslager in Leipzig die Vorbereitungen für "den größten Ausverkauf Deutschlands" anliefen und noch am Freitag fast 2000 Mitarbeitern telefonisch gekündigt wurde, entwickelt sich der geplante Verkauf der 17 Auslandstöchter zu einem Wettlauf gegen die Zeit.


 


Denn die noch nicht insolventen Ableger hängen weitgehend von den Lieferungen aus dem Quelle-Lager in Leipzig ab - und die geraten immer mehr ins Stocken. In Österreich, der mit gut 200 Millionen Euro Umsatz größten Auslandstochter, könne Quelle nur noch 40 Prozent der Bestellungen ausliefern, und diese Quote sinke täglich weiter ab, heißt es in Branchenkreisen. Nur bei Technikartikeln, die aus dem eigenen


 


Lager in Linz geliefert werden, sei die Versorgung noch einigermaßen stabil.



 


Für Quelle-Österreich-Chef Wolfgang Binder ist es deshalb "30 Sekunden vor zwölf". Schon nächste Woche könnte auch dem österreichischen Ableger das Aus drohen, falls bis dahin kein Käufer gefunden wird. Zwar gibt es Interessenten, zu denen auch das deutsche Versandhaus Klingel gehören soll, doch ist keineswegs klar, was die eigentlich übernehmen. Denn gleichzeitig wird in Fürth mit anderen Interessenten um die Gesamtrechte an der Marke "Quelle" gefeilscht.


 


Mit dem neuen Besitzer der Markenrechte müssten die Käufer der Auslandstöchter dann zusätzlich noch über den Firmennamen verhandeln. Zu den Bietern für die Markenrechte soll unter anderem der Hamburger Otto-Konzern gehören. Otto hat auch Interesse am Russlandgeschäft von Quelle bekundet, will in Österreich jedoch nicht mitbieten.




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