Leonding: leonart 2015 – Kunstfestival im öffentlichen Raum

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30 Aug 21:14 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

4. – 13. September 2015 in Leonding

Leonding. Die leonart ist ein biennales und von der Leondinger Veranstaltungs- und Kulturservice GmbH (KUVA) organisiertes Kunstfestival im öffentlichen Raum, das verschiedenste Orte in Leonding mit zeitgenössischer Kunst bespielt.

Dabei steht vor allem der Anspruch im Vordergrund, unterschiedliche Perspektiven einfließen zu lassen.
Schon in den vergangenen Jahren war die leonart einerseits von der regionalen Kunstszene geprägt, andererseits aber auch von internationalen Ku?nstlerinnen und Ku?nstlern, die mit ihrem Außenblick auf Leonding nicht zuletzt auch einzelne Stadtteile in den Fokus genommen haben – so zum Beispiel Hart im Rahmen der leonart 2013.

Mut zur Lücke
Die leonart steht 2015 unter dem Thema Lu?cke und setzt sich mit der Leere auseinander, dem Unaussprechlichen, eben der Lu?cke. Sie erinnert an etwas, das nicht mehr befu?llt werden kann oder soll, wie etwa die Unorte bzw. Brachflächen, die eine Stadt oftmals besonders prägen. Sie sollen daher kritisch erforscht und untersucht werden.

Partizipative Projektauswahl
Im Rahmen der leonart 2015 konnte aber auch Mut zur Lücke bewiesen werden. Bereits im Vorfeld des Kunstfestivals wurde erstmals mittels öffentlicher Ausschreibung dazu aufgerufen, Projekte zum Thema
einzureichen, die anschließend unter reger öffentlicher Beteiligung des Publikums mittels Online-Voting, per e-Mail oder Stimmabgabe in der Festivalzentrale nach Punkten gereiht wurden.

Die ausgewählten Projekte werden von 4. – 13. September 2015 in Leonding zu sehen sein.
leonart 2015 – Terminu?bersicht 4. September 2015, 19:00 Uhr
Eröffnung und Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Kunstprojekte zum Thema "Lu?cke" und Kunst im öffentlichen Raum; Ort: Festival-Container im Michaelipark (Bei Schlechtwetter: Mehrzweckhalle Leonding, Alhartinger Weg 6)

4. – 13. September 2015
Präsentation der Kunstprojekte an verschiedenen Standorten im öffentlichen Raum Leondings Flu?chtlinge und Sichtbarkeit II – José Pozo
Der spanische Ku?nstler José Pozo macht in seiner Arbeit auf die
Probleme und Anliegen von Asylsuchenden aufmerksam. Als
Vorauftakt der diesjährigen leonart sind noch bis Sonntag, 30.
August 2015, in Leonding groß dimensionierte Plakate auf den
Werbeflächen des Werberings zu sehen.

Aufgrund der schwierigen Versorgungslage und einer erhitzten
Debatte in Politik und Medien sollen auch während des Festivals
die Perspektiven der Betroffenen ins Blickfeld geru?ckt werden,
um Flu?chtlingen ein öffentlich wirksames Sprachrohr zu bieten. Deren
Bilder und Portraits finden sich von 4. - 13. September an Mauern,
Bushaltestellen sowie im öffentlichen Stadtraum und im Kunstraum
Suburbia.

Teil des Projekts ist auch die Installation Blue Sky von Rainer Noebauer-
Kammerer in der Zeit von 4. - 9. September im Leondinger Rathaus Atrium. Auf einer Europalette stehen Flu?chtlinge dicht zusammengedrängt, mit Versandfolie zusammengepackt, fertig fu?r den Transport. Der Titel "Blue Sky" ist eine Anspielung an jenen Frachter, der im Oktober 2014 fu?r Schlagzeilen sorgte, als er fu?hrerlos im Mittelmeer trieb.

Projekt 2:
Auf der Suche nach der Lu?cke – urbanfarm in Kooperation mit dorf TV
Verschiedene Menschen aus Leonding erzählen aus ganz persönlichen Perspektiven u?ber die Stadt und u?ber ihre möglichen Lu?cken. Mit Interviews, die bereits vor dem Festival aufgezeichnet wurden, soll ein neues, dichtes Bild der Stadt gewoben werden, das sich möglichst nahe an Menschen, alltäglichen Ereignissen sowie wichtigen Charakteristiken der Stadt befindet. Gezeigt werden diese Interviews während der leonart auf einer mobilen Medienstation im öffentlichen Stadtraum.
TV-Beiträge auf dorf TV:
https://www.dorftv.at/channel/auf-der-suche-nach-der-luecke
Mehr Infos:
http://www.kuva.at/leonart/luecken-suchen/

Projekt 3:
"Leonding. Das Zentrum der Aufmerksamkeit." – Julia Wildeis und Christian Daschek "Leonding. Das Zentrum der Aufmerksamkeit." ist eine temporäre Installation, die an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum auftaucht. Eine luftgefu?llte Blase beschlagnahmt Raum und schafft fu?r einen kurzen Zeitraum einen Ort der Begegnung.
Die begehbare Installation kann den Blick auf Unbeachtetes lenken, den Ort verfremden und dadurch eine neue Sicht eröffnen.
Mit diesem Hilfsmittel soll eine qualitative Neubewertung von
unterschiedlichen räumlichen Situationen im Stadtraum angeregt werden. Mehr Infos:
http://www.kuva.at/leonart/leonding-aufmerksamkeit

Projekt 4:
Demokratie durch Wahl | Wahlstu?hle – Ada Rinderer
Das frei zugängliche Kunstobjekt besteht aus in den Farben, der sich an einer Wahl beteiligenden Parteien, bemalten Stu?hlen in unterschiedlicher Orientierung, um die Vielfalt der österreichischen Parteilandschaft zu symbolisieren.
Es ist eine Aufforderung, zu den Wahlen zu gehen, die zeitlich begrenzte Kennzeichnung mit Absperrband macht darauf aufmerksam, dass in Österreich u?ber eine Million Menschen lebt, die von den Wahlen ausgeschlossen ist, wodurch eine "Lu?cke" in die Gesellschaft gerissen wird. Mehr Infos:
http://www.kuva.at/leonart/wahlstuehle/

Projekt 5:
Die große Leerstand Herzblatt-Show – Fruchtgenuss
Der Verein Fruchtgenuss setzt mit dem Projekt "Die große Leerstand
Herzblattshow" auf eine Partnervermittlung der etwas anderen Art. Leer
stehende Gebäude und Flächen sollen auf humorvolle Art eine geeignete
Zwischennutzung finden.
Die Bewohnerinnen und Bewohner Leondings werden ab sofort dazu
aufgerufen, ungenutzte bzw. nicht ausreichend genutzte Räume, die
"Lu?cken in der Stadt", ausfindig zu machen und fu?r die Herzblattshow zu
nominieren. Der Aufruf ergeht gleichermaßen an Raumsuchende, die mit
ihren Nutzungsideen das Stadtbild bereichern wollen.
Zu diesem Zwecke richtet Fruchtgenuss während der leonart beim Festival-Container im Michaelipark ein Leerstandssammelzentrum ein, wodurch die Suche nach dem Traumpaar der Zwischennutzung erleichtert werden soll. Alle Hinweise sind ab sofort herzlich willkommen unter: [email protected] Mehr Infos:
http://www.kuva.at/leonart/herzblatt-show/

Projekt 6:
Die Bru?cke zur Lu?cke – Oliver Benatzky
Mit der Aussage "In der Lu?cke steht ein Baum" möchte das Projekt auf poetische Weise die Aufmerksamkeit auf einen Baum lenken.
Der Baum steht symbolisch fu?r die Leondinger Parks und
Naherholungsgebiete, die durch die begehbare Installation in den Mittelpunkt geru?ckt werden. Auch soll der Bezug zur Natur
und deren Wichtigkeit wieder bewusster gemacht werden.
Als landschaftsplanerische Intervention wird eine begehbare Rampe installiert, an deren Ende ein Baum aus der "Lu?cke" ragt und umschlossen wird. Mehr Infos:
http://www.kuva.at/leonart/bruecke-luecke/

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Oswald Schwarzl

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Chefredakteur in Ruhe

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