Kneifel: Was bleibt von Österreichs Identität ohne baukulturelles Erbe?

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15 Dez 00:47 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

Konferenz „Welterbe und Rechtsordnung“ in Salzburg

SALZBURG. Ganz im Zeichen der Vorbereitung auf das „Europäische Jahr des kulturellen Erbes 2018“ stand die Konferenz „Welterbe und Nationale Rechtsordung“ in Salzburg. Man stelle sich unser Österreich ohne denkmalgeschützte Bauten vor? Was wäre Österreich ohne Salzburger Festung, ohne Linzer Hauptplatz mit Dreifaltigkeits-Säule, Enns ohne Stadtturm, Graz ohne Uhrturm oder Wien ohne Innenstadt mit dem Stephansdom, Rathaus, Hofburg und Parlament?


„Derzeit stehen in Österreich rund 37.000 Bauten unter Denkmalschutz, was etwa 1,8 Prozent der gesamten Bausubstanz ausmacht“, stellte der Präsident des Bundesrates Gottfried Kneifel bei der Eröffnung der Konferenz fest. Die denkmalgeschützten Gebäude sind wichtige Bestandteile der Österreichischen Identität, die unser Land so attraktiv macht und die Gesellschaft zusammenhält. Kneifel forderte eine stärkere Vernetzung aller Organisationen und Initiativen, die sich mit der Erhaltung des kulturellen Erbes beschäftigen.


Steuerliche Erleichterungen


Gefordert werden ferner die Aufhebung der Liebhaberei-Vermutung und die Anerkennung von Sonderausgaben in unbegrenzter Höhe für den Eigentümer, wenn im Grundbuch festgehalten ist, dass die Erhaltung des Objektes im öffentlichem Interesse liegt. Außerdem solle für genutzte denkmalgeschützte Bauten die Grundsteuer entfallen, damit zuerst Lokale in einer Innenstadt genutzt werden, bevor auf der grünen Wiese der Bodenverbrauch fortschreitet.


Kneifel: „Ziel muss es sein, dass Bürokratie und Kostenrisiko soweit minimiert werden, dass Investoren sich eher für die Nutzung eines denkmalgeschützten Objektes entscheiden, statt an der Peripherie einer Stadt landwirtschaftlichen Boden zu verbrauchen.



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Oswald Schwarzl

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