IWS-Enquete: Müssen alle Dienststellen in Wien sein?

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06 Apr 20:06 2016 von Oswald Schwarzl Print This Article

„Mit der so genannten Heimatstrategie verlagert Bayern in den kommenden Jahren 3.155 Bundesstellen von München in strukturschwache Landkreise“ stellte der zuständige Staatssekretär Albert Füracker bei einer Enquete des Institutes Wirtschaftsstandort Oberösterreich im Linzer Mozarthaus fest

LINZ. Mit dieser Strategie wollen wir als bayrische Staatsregierung Vorbild sein und vielen Menschen das Pendeln ersparen und sie in den Regionen halten. Parallel dazu verfolgt Bayern eine konsequente Förderung der Gemeinden: Denn Heimat funktioniert nur, wenn  die Kommunen ihre Aufgaben erfüllen können. Zukünftig müssen mehr Arbeitsplätze zu den jungen Menschen in die Regionen kommen.“


„Wir fordern, dass die Bereitstellung von gleichwertigen Lebens- und Entwicklungs-Chancen für alle Bewohner Österreichs in den Rang einer Staats-Zielbestimmung erhoben wird“, erklärte IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel. „Das Institut Wirtschaftsstandort Oberösterreich wird dazu objektive und überparteiliche Studien bereitstellen. Denn es ist weder schicksalshaft noch gottgewollt, dass alle Bundesstellen in Wien sind.“


Georg Keuschnigg vom Österreichischen Föderalismusinstitut präsentierte die IWS-Studie „Standorte der Bundesdienststellen im Vergleich Deutschland, Schweiz und Österreich“, in der das Ungleichgewicht von Bundesstellen sehr drastisch aufgezeigt wird: „In Österreich sind nur drei dieser Stellen außerhalb von Wien angesiedelt, in Deutschland hingegen sind 80 Bundeszentralen gleich auf 24 Städte verteilt und in der Schweiz findet man 45 Bundesbehörden in elf verschiedenen Städten.“


Am Beispiel des Umweltbundesamtes hat Univ.-Ass. Dr. Elisabeth Dreer von der Linzer Johannes Kepler Universität nachgewiesen, dass mit einer Verlagerung in die Bezirke rund 250 Arbeitsplätze geschaffen und Wertschöpfungseffekte bis zu rund 27,7 Millionen Euro lukriert werden könnten.

Bildtext: IWS-Enquete zur Dezentralisierung in Linz, v.l.: IWS-GF Prof. Gottfried Kneifel, JKU-Ass. Dr. Elisabeth Dreer, Georg Keuschnigg vom Föderalismusinstitut und Bayerns Staatssekretär Albert Füracker.   



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