GAC Austrian Open 2013: China räumte ab

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27 Jän 18:09 2013 von Oswald Schwarzl Print This Article

In drei von vier Bewerben gab es rein chinesische Endspiele, lediglich im Herrendoppel durften zwei Taiwanesen, wenn auch erfolglos, Finalluft schnuppern

WELS. Weiterhin ein guter Boden ist Österreich für die Nummer eins der Damen-Welt, die 22-jährige Ding Ning. Mit Gold im Doppel sowie im Einzel (hier musste ihre Finalgegnerin beim Stand von 0:2 allerdings verletzungsbedingt wo geben) blieb sie die ganze Woche über unbesiegt und konnte eine beeindruckende Serie fortsetzen.

Beginnend mit dreimal Gold (Einzel, Doppel, Team) bei ihrem ersten Antreten im Rahmen der Junioren-WM 2005 in Linz räumte sie auch bei ihrer Rückkehr 2011 bei der World Tour Schwechat mit Einzel und Doppel alles ab. Heuer in Wels blieb sie damit beim dritten Antreten in Österreich zum dritten Mal ungeschlagen.

"Ersatzmann" Fang Bo holt Herren-Titel
Erst nach der Absage einiger chinesischer Topstars wegen Verpflichtungen in der Heimat rutschte der Weltranglisten-71. Fang Bo in das Aufgebot von Wels. Und wusste diese Chance zu nutzen! Bereits in Runde zwei musste mit dem Olympiasieger von 2004 Ryu Seung Min die Nummer 20 der Welt seinen Hut ziehen, im Halbfinale warf er mit dem Weltranglisten-7. Chuang Chih-Yuan (Taiwan) die Nummer zwei aus dem Turnier. Und im Endspiel konnte ihn auch sein favorisierter Landsmann Hao Shuai (Nummer 13 der Welt) nicht stoppen, mit 4:2 (8,-9,-2,6,8,8) holte er sich bei seinem erst sechsten Antreten auf der World Tour seinen ersten Titel. Hao Shuai durfte sich dafür im Doppel schadlos halten, gemeinsam mit dem überraschenderwiese schon im Viertelfinale ausgeschiedenen Weltmeister Zhang Jike holte er durch ein hauchdünnes 3:2 (-9,6,-9,7,12) über die Taiwanesen Chuang/Huang Gold in diesem Bewerb.

Resümee
Eine in Summe positive Bilanz zog  ÖTTV-Sportdirektor Hans Friedinger:"Insgesamt bin ich erleichtert und zufrieden, dass die Veranstaltung bestens verlaufen ist. Organisatorisch sind wir von allen Seiten sehr gelobt worden. Dafür gab es sogar ein "Sehr gut" vom ITTF-Tour-Direktor Didier Leroy aus Belgien." Die sportliche Bilanz fällt natürlich ein bisschen durchwachsen aus:"

Unsere Spieler und Spielerinnen haben zwar wirklich gute Leistungen gezeigt, leider blieben wir in knappen Situationen ein wenig glücklos. Einige Matches haben wir denkbar knapp verloren, teils nach vergebenen Matchbällen. Trotz dem frühen Aus der Österreicher und trotz der Terminkollision mit den Schiweltcuprennen in Kitzbühel können wir auch mit dem Zuschauerinteresse zufrieden sein." Sportlich ärgerte ihn die nachträgliche Disqualifikation von Liu Jia, deren Schläger nach der Achtelfinal-Niederlage um exakt 0,06 mm im Durchschnitt zu dick war. "Ich habe mir Susi, aber auch Trainer Liu Yan Jun zur Brust genommen. Es gab am Vortag bereits eine Verwarnung, das darf nicht passieren. Jetzt muss Liu Jia in den nächsten Tagen neue Hölzer testen", so Friedinger.

Dafür konnte das Turnier mit einer technischen Innovation punkten. Statt der üblichen Spielfeldumrandungen aus Kunststoff wurde erstmals auf der World-Tour der Einsatz von LED-Banden auf allen vier Seiten am TV-Tisch durchgesetzt. Obwohl nicht unumstritten, war das Feedback weitgehend positiv. "Natürlich haben wir unsere Lehren gezogen und wissen nun, was wir noch besser machen können. Aber selbst die ITTF hat die Sache sehr positiv beurteilt.", war Friedinger auch in diesem Punkt zufrieden.

Auch mit den TV-Zahlen war man mehr als zufrieden. Via TV waren nicht nur über 100 Millionen Zuseher in China zur Primetime vor den TV-Geräten, sondern kurzfristig wurde das Turnier auch in Japan und Hongkong gezeigt.
 
Die Finalergebnisse:
Damen-Doppel:
Ding Ning/Li Xiaoxia (CHN) - Chen Meng/Zhu Yuling (CHN)   3:0 (9,6,13)
Herren-Doppel:
Zhang Jike/Hao Shuai (CHN) - CHUANG Chih-Yuan/HUANG Sheng-Sheng (TPE)   3:2 (-9,6,-9,7,12)
Damen-Einzel:
Ding Ning (CHN) - Li Xiaoxia (CHN)*   4:0 (10,11,0,0)
Herren-Einzel:
Fang Bo (CHN) - Hao Shuai (CHN)   4:2 (8,-9,-2,6,8,8)
*verletzungsbedingt wo
(pt öttv)

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