Fast Food vs. Slow Food: Der Kampf der Burgerbrater

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29 Okt 09:10 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

Was dem Italiener die Pasta oder dem Schweizer der Käse, das ist und bleibt dem US-Amerikaner der Burger

ÖSTERREICH. Für viele Österreicher geht der Begriff "American Style" deshalb auch einher mit fettigem Essen und allerlei Lebensmittelsünden. Doch der Trend in Sachen Ernährung geht in eine ganz andere Richtung.Lange waren BigMac und Whopper der Inbegriff von Fastfood und man pilgerte in die Filialen mit dem goldenen "M" über der Tür. Doch seit einigen Jahren stagniert der Fast-Food-Markt. Große Ketten melden Umsatz-Rückgänge, während in Wien und anderen Städten immer mehr kleine, individuelle Burger-Läden aufpoppen. Die Devise lautet: Slow Food statt Fast Food und Burger-Genuss mit regionalen und saisonalen Bio-Produkten.

 


Der Big Mac in der Krise


Die großen Fast Food-Ketten hatten es in den letzten Jahren nicht leicht, und das weltweit. Während man in den USA lieber Grünkohl knabbert und gesunde Smoothies schlürft, statt sich mit Pommes den Bauch vollzuschlagen, zeigt sich auch auf dem europäischen Markt ein deutlicher Umsatzrückgang. Nicht zuletzt haben auch die kleinen und großen Skandale der letzten Jahre für einen Kundenschwund gesorgt. Es gibt verschiedene Bemühungen, den aktuellen Ernährungstrends zu folgen und die Filialen wieder vollzukriegen. Während McDonald's versucht, mit glutenfreien Bürgerbrötchen auch die Burger-Fans anzulocken, die auf gluten- und weizenhaltige Produkte verzichten müssen, gehören Veggie-Burger mit Quinoa- oder Gemüse-Bratlinge schon fast überall zum Angebot. Bei unseren Nachbarn in Deutschland wird gerade außerdem mit allen Kräften der neue McB vermarktet, der erste Burger mit Bio-Hackfleisch. Ein Versuch, das Konzept von Fast Food mit dem veränderten Ernährungsverhalten der heutigen Generation in Einklang zu bringen.


 


Wenn schon Burger, dann Bio


Essen soll nicht mehr nur in erster Linie satt machen, schnell zubereitet oder billig sein, sondern frisch und gesund und vor allem ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden können. Natürlich spielen die vegane und vegetarische Ernährung dabei eine sehr große Rolle, aber auch die "Allesesser" achten auf nachhaltig hergestellte Produkte, die idealerweise regional in Bio-Qualität angebaut wurden. Der allgemeine Trend geht zum bewussten Essen und auch bewussten Genießen. Und wenn es doch mal schnell gehen muss, dann erwartet man frische und gesunde Alternativen zu Kebab – und der Lebensmittelmarkt reagiert. Ganze Konzepte wie bei der Kette dean&david werden auf die neuen Ansprüche abgestimmt. Auch Lieferdienste, wie zum Beispiel Mjam, reagieren und statt fettiger Pizza kann man sich auch frische und gesunde Gerichte ganz einfach online bestellen. Die Königsdisziplin in der Slow Food Bewegung scheint auf jeden Fall das Burgerbraten zu sein. Unzählige Burger-Restaurants sind in den letzten Jahren in den Städten aufgetaucht. Von ausschließlich veganen Kreationen bis zu experimenteller Fusion-Küche ist das Angebot vor allem in Wien riesig. Zuletzt wurde sogar parallel zur Wiener Bürgermeisterwahl der Burger-Meister der Stadt gesucht. Durchsetzen konnte sich der Omnom Burger, der auf seiner Website mit Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit wirbt.

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Oswald Schwarzl

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Chefredakteur in Ruhe

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