Durch Wind und Wetter gegen die Zeit: Postzustellungen im Laufe der Geschichte

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02 Apr 10:30 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

Das Bedürfnis, sich mittels Briefen auch über weite Entfernungen auszutauschen und Informationen zu übermitteln, wohnt den Menschen wohl schon immer inne

Österreich. Bis sich allerdings ein geregeltes Postwesen in Österreich oder auch anderen Ländern durchsetzen konnte, war es ein weiter Weg. Der folgende Beitrag befasst sich mit den Themen Postzustellung und Marketing und geht auf die spannende Geschichte der Entstehung des Postwesens ein. Zudem werden zahlreiche Zustellungsarten über Land, auf dem Wasser sowie in der Luft beleuchtet und es findet eine Vorstellung berühmter Postboten statt.



  1. 1.     Postzustellung und Marketing – Post als Erlebnis


Auch im digitalen Zeitalter spielt die physische Post als haptisches Erlebnis in puncto Marketing immer noch eine bedeutende Rolle für Unternehmen. Damit die Flyer, Kataloge und Broschüren jedoch nicht direkt im Papiermüll landen, kommt es auf eine ansprechende Gestaltung an. Im Artikel „Marketing per Post: Unternehmens- und Produktpräsentation  über Werbeflyer, Kataloge und Informationsbriefe“ von raab-verlag.at sind die jeweiligen Werbematerialien sowie ihr optimale Gestaltung aufgelistet. Schließlich kommt es auf den ersten Eindruck an, da der Verbraucher innerhalb von Sekunden entscheidet, ob ihn eine bestimmte Postsendung anspricht oder eben nicht. Aus diesem Grund soll im nächsten Abschnitt das Thema der innovativen Verpackungen beleuchtet werden.


1.1.Innovative Verpackungen


Wird Werbematerial per Post versendet, sollten die Aufmachung und die Verpackung zum Produkt beziehungsweise zum Unternehmen passen und Aufmerksamkeit beim Verbraucher erregen. Dies kann durch ein ausgefallenes Format, besondere farbliche Gestaltungen oder eine ungewöhnliche Haptik erreicht werden. Besonders innovativ ist es auch, wenn die Verpackung des Poststückes eine Funktion erfüllt, die über den bloßen Schutz der Ware hinausgeht. So zum Beispiel unter greenupgrader.com zu sehen. Dort kann die Verpackung eines T-Shirts ganz einfach zum Kleiderbügel umfunktioniert werden. Gerade in Zeiten schwindender Rohstoffe, in denen Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle zukommt, können solch innovative Ideen über die Sympathie der Verbraucher zum Produkt und eben auch zum Unternehmen entscheiden.


1.2.Die DHL-Drohne


Das deutsche Logistik-Unternehmen DHL befasst sich zurzeit mit einem Forschungsprogramm, welches sich mit sogenannten Paketkoptern beschäftigt. Die kleinen Drohnen sollen Pakete schnell und kostengünstig in wenig zugängliche Gebiete transportieren. Wie der offiziellen Seite von DHL zu entnehmen ist, werden mit Hilfe der Drohne aktuell Eil- und Notfallversorgungen auf der Nordseeinsel Juist durchgeführt. So können auch dann wichtige Medikamente geliefert werden, wenn gerade keine regulären Fähr- oder Flugverbindungen bestehen. Ist dieses Konzept irgendwann ausgereift, könnten immer mehr Pakete auf diese Weise verschickt werden. Die eigene Bestellung per Drohe direkt nach Hause geliefert zu bekommen, ist irgendwann vielleicht Gang und Gäbe, vor allem in den Anfangsjahren wird dies jedoch sicherlich zu einem ganz besonderen Erlebnis für die Verbraucher.


1.1.Postboten


Postboten selbst können ebenfalls dafür sorgen, dass die Postsendung zu einem echten Spektakel wird. So gibt es beispielsweise das sogenannte „singing telegram“, welches vor allem in den USA beliebt ist. Der Postbote wird zum Nachrichtenübermittler und singt dem Belieferten die Nachricht kurzerhand vor. Genauso ausgefallen ist es, wenn der Bote sich zwecks besonderer Postzustellungen verkleidet. Wie einem Artikel des Telegraph zu entnehmen ist, haben sich beispielsweise Postboten aus Südkorea an Weihnachten als Weihnachtsmänner verkleidet, um arme Menschen im Rahmen einer Wohltätigkeitskampagne mit Geschenken zu beliefern.


 



  1. 2. Die Geschichte des Postwesens


Wo liegen die Anfänge des Nachrichtenwesens und ab wann kann vom Postwesen im eigentlichen Sinne gesprochen werden?


2.1.Von der Antike bis zum Mittelalter


Im alten Ägypten sowie in Babylonien und Mari sind die ersten Ansätze eines geregelten Nachrichtenwesens zu verzeichnen. Häufig wurden die Nachrichten mündlich übermittelt, die alten Ägypter nutzten zudem bereits sehr früh den Nil als Hauptverkehrsader zur Übermittlung schriftlicher Dokumente. Darüber hinaus waren zahlreiche Fußboten im Einsatz um die Kommunikation der ägyptischen Herrscher mit weit abgelegenen Provinzen zu gewähren.


Ein eigenes System der Nachrichtenübermittlung wurde vom persischen Herrscher Kyros dem Großen zwischen 550 bis 529 v. Chr. eingerichtet. Er beauftragte hauptsächlich berittene Boten damit, Nachrichten zu übermitteln. Zu diesem Zweck ließ der Herrscher entlang der Hauptverkehrswege Relaisstationen errichten, welche den Boten als Zwischenstationen dienten.


 


Das erste geregelte Postwesen bildete sich schließlich im römischen Reich heraus. Zum Austausch von Nachrichten, Waren und Personen wurde ein ausgeklügeltes Beförderungssystem entwickelt. Das römische Straßenverkehrswesen, genannt „cursus publicus“, war zuständig, den Postverkehr auf dem römischen Straßennetz, welches rund 300.000 Kilometer umfasste, zu organisieren. Etappenstationen, wie bei den Persern, an denen die Boten nach ungefähr einem Tagesritt ausruhen und die Pferde wechseln konnten, gab es auch im alten Rom. Wie dem Artikel „Post und Briefmarken“ zu entnehmen ist, bestanden darüber hinaus in größeren Orten Poststationen, genannt „mansio posita“, die den Boten Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten boten. Das heutige Wort „Post“ geht auf diese lateinischen Bezeichnungen zurück. Bahnbrechend an dem römischen System war, dass nicht ein Bote den Brief bis zu seinem Ziel brachte, sondern mehrere Boten. War ein Bote erschöpft und erreichte eine der Etappenstationen, übernahm ein anderer Bote. So konnte der Prozess der Zustellung deutlich beschleunigt werden. Der Niedergang der römischen Kultur sorgte jedoch auch dafür, dass dieses ausgeklügelte System des Postwesens für lange Zeit in Vergessenheit geriet.


Doch auch im fernen Osten gab es bereits sehr früh Anstrengungen zur Entwicklung eines Postwesens. Bereits 1122 bis 225 vor Christus hatte das chinesische Herrscherhaus Zhou eine eigene Regierungspost aufgebaut, welche Boten zu Fuß und zu Pferde ins ganze Reich entsandte.


Ab dem 6. Jahrhundert nach Chr. stürzte Europa mehr und mehr ins Chaos. Die Zeugnisse der antiken Hochkulturen der Griechen und Römer verloren an Bedeutung, da die Menschen, welche nun in sehr primitiven Verhältnissen lebten, des Lesens in den seltensten Fällen mächtig waren. Das finstere Mittelalter begann. Auch war es die Zeit der großen Völkerwanderungen. Kulturelle und wissenschaftliche Zentren waren nur die Klöster, welche sich für den Erhalt des Wissens einsetzten und zudem wirtschaftlich oft sehr erfolgreich waren.


Weltliche Herrscher nutzen das Wissen der Mönche und Nonnen zum Aufbau von Staatswesen und Verwaltungen. Da die einzelnen Klöster gut miteinander vernetzt waren, waren es zu diesen Zeiten meist Mönche, welche Informationen und Nachrichten übermittelten. Manche Ritterorden ließen sich davon inspirieren und entwickelten ihrerseits ein eigenes Beförderungssystem. Allen voran zu nennen, ist hier der deutsche Ritterorden, der bereits im 13. Jahrhundert einen ausgeklügelten Kurierdienst ins Leben rief, welcher sich auch aus wirtschaftlicher Sicht lohnte. Jedoch handelte es sich beim mittelalterlichen Botenwesen keineswegs um ein grenzübergreifendes Postwesen und nur in den seltensten Fällen konnten es sich Privatleute leisten, Nachrichten von A nach B zu schicken, meist war dies der reichen Oberschicht vorbehalten. Zudem waren die Boten nicht immer zuverlässig, sodass viele Briefe nie ihr Ziel erreichten.


 


1.1.Österreich


Kaiser Maximilian I. richtete Ende des 15. Jahrhunderts die erste Reiterpost ein, welche Brüssel mit Frankreich, über Innsbruck mit Italien und über Augsburg und Speyer mit Wien verband. Einem Beitrag des offiziellen Internetauftrittes der österreichischen Post ist zu entnehmen, dass der Kaiser auch damals schon die Mitnahme privater Post gestattete. Schnell gewann die neue Postverbindung an Bedeutung. Im Reich war es die Fürsten-Familie Thurn und Taxis, welche sich mit dem Aufbau des Postwesens befasste und in Tirol und den österreichischen Vorlanden sah es die gräfliche Familie Thurn-Valsassina und Taxis als ihre Aufgabe an, den Ausbau voranzutreiben. Die Familie Paar bekommt 1624 in den meisten österreichischen Erbländern das Postrecht zugesprochen. 1722 änderte sich dies, da Kaiser Karl VI. in diesem Jahr die Post zum Staatsmonopol erklärte. Die Einführung von Postkutschen, welche regelmäßig verkehrten, führte schließlich dazu, dass das österreichische Postwesen in geregelte Bahnen gelenkt wurde.


 


Im 18. Jahrhundert kam es zu immer neuen Innovationen in Bezug auf das Postwesen. Der österreichische Postmeister Johann Georg Khumer beispielsweise führte 1787 den ersten modernen Poststempel ein. Die Briefmarke erschien allerdings erst 1840 in England. Zwar hatte ein Österreicher bereits einige Jahre vorher sein Konzept für die Entwicklung einer Briefmarke eingereicht, doch erst nach der Einführung der Marke in England wurden Briefmarken ab 1850 auch in Österreich genutzt. Die ersten Vorläufer der Postkarte wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Umlauf gebracht. Auch hier war Österreich wieder Vordenker, diesmal sogar mit Erfolg. Ein Professor aus Klagenfurt namens Dr. Emanuel Herrmann hatte den Einfall, eine Karte, die nicht größer war als das Kuvert eines Briefes offen mit der Post zu versenden. Diese Idee stieß schnell auf Zuspruch und bereits im ersten Monat verkauften sich 1,4 Millionen Stück der begehrten „Correspondenz-Karten“. Seit dem Jahr 1885 ist es auch Privatpersonen erlaubt, Postkarten herzustellen, was den Siegeszug der Ansichtskarte endgültig besiegelte.


Dass Post auch über die eigenen Landesgrenzen hinweg zustellbar sein sollte, wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts konkreter diskutiert. Der Generalpostmeister der Vereinigten Staaten von Amerika regte 1863 zu einer internationalen Pressekonferenz in Paris an, an welcher auch Österreich teilnahm. 1874 wurde dann der „Weltpostverein“ gegründet.


1.1.Amerika


Ob und wie sich die ersten amerikanischen Siedler vor 1693 postalisch austauschten, ist weitestgehend unbekannt. 1672 verfügte die britische Kolonialverwaltung, dass es einen monatlich stattfindenden Postverkehr zwischen New York und Boston geben müsse. Übernommen wurde diese Aufgabe von Reitern und es kostete 9 Pence, einen Brief von New York nach Boston zu senden.


Die erste selbstständige amerikanische Post wurde 1775 im Zuge des Unabhängigkeitskrieges vom ersten Landeskongress ins Leben gerufen. Sitz der Hauptverwaltung war Philadelphia und Leiter der Post wurde kein geringerer als Benjamin Franklin. In der Unabhängigkeitserklärung wurden im Art. 1 Abschnitt 8 die Errichtung der Postämter und Postlinien und der Erlass der zum Vollzug erforderlichen Gesetze unter die Verantwortung des Kongresses gestellt. Der Ausbau des transkontinentalen Eisenbahnnetzes führte dazu, dass sich die Postzustellung weiter vereinfachte. Die Postsäcke wurden an kleinen Bahnstationen auf den Zug geworfen, ohne dass dieser extra anhalten musste.


 



  1. 1.     Zustellungswege


Ein Brief, eine Postkarte oder ein Paket können auf ganz unterschiedliche Weise von A nach B kommen. Ob nun mit Tieren, auf Schienen, in der Luft oder auf dem Wasser – Hauptsache die Sendungen erreichen schnellstmöglich ihre Empfänger.


1.1.Mit Tieren


Seit der Mensch begonnen hat, Tiere zu domestizieren, sind Vertreter bestimmter Tierarten seine treuen und hilfreichen Begleiter geworden. Auch für die Zustellung von Postsendungen können bestimmte Tiere von Nutzen sein.


1.1.1.     Postkutsche


Mehrere Jahrhunderte lang war die Postkutsche eines der wichtigsten Verkehrsmittel, sowohl regional als auch überregional. Die erste Postkutsche fuhr 1610 in England. Mit der Zeit diente die Postkutsche nicht nur dem Transport von Poststücken, sondern auch Reisende wurden in der von Pferden gezogenen Kutsche mitgenommen. Dabei gab es ganz unterschiedliche Kutschentypen. In einigen fanden, neben den Poststücken, vier Personen Platz, in anderen konnten bis zu 16 Menschen transportiert werden. Da Postkutschen jedoch primär dazu dienten, Postsendungen von einem Ort zum anderen zu bringen, waren auch die Mitreisenden der Hektik dieses Tagesgeschäfts ausgesetzt. Zudem soll das Reisen per Postkutsche meist nicht sonderlich bequem gewesen sein.


1.1.2. Schlittenhunde


In Ländern, in denen das ganze Jahr oder zumindest im Winter sehr viel Schnee liegt, war mit der Postkutsche nicht an ein Vorankommen zu denken. Seit jeher werden beispielsweise in Grönland oder Alaska Schlittenhunde genutzt, um Menschen, aber auch Postsendungen zu transportieren. So auch 1925, als in Alaska eine Diphterie-Epidemie ausbrach und nur von Huskys gezogene Schlitten es vermochten, die nötigen Medikamente zu den Kranken zu bringen. Die ganze Geschichte ist auf der Seite des deutschen Spiegels nachzulesen (zum Artikel).


1.1.1. Brieftauben


Brieftauben befördern schriftliche Mitteilungen, dies wird auch als Taubenpost bezeichnet. Bereits in der Antike verständigten sich wohlhabende Personen mithilfe der Vögel.


In der Neuzeit wurden Brieftauben dann vor allem für militärische Zwecke genutzt. Erst im 19. Jahrhundert richteten die Menschen wieder mehrere Brieftaubenlinien für zivile Zwecke ein, bevor die Vogelpost schließlich von modernen Telekommunikationsmitteln abgelöst wurde. Heute werden Brieftauben vornehmlich aus Wettkampfzwecken gezüchtet. Wie der offiziellen Seite des österreichischen Verbands der Brieftaubenzüchter, kurz ÖBTZ, zu entnehmen ist, kann eine gesunde Brieftaube bei günstigen Wetterverhältnissen ohne Unterbrechung 1000 Kilometer pro Tag zurücklegen. Gerade im Altertum, in dem es noch kein überregional organisiertes Postwesen gab, war die Nachrichtenübermittlung per Brieftaube also sehr praktisch.


1.1.Auf Schienen


Mit dem Aufkommen der Eisenbahn, wurden auch immer mehr Postsendungen auf Schienen befördert. Später kam noch die Straßenbahn hinzu, die innerhalb der Städte zu Transporten genutzt wurde.


1.1.1. Eisenbahn


Die Erfindung der Eisenbahn und der Ausbau des Schienennetzes ermöglichte es, Menschen, Tiere und Waren in großer Zahl komfortabel über weite Strecken zu befördern. Die Idee, die Postsendungen per Zug zu transportieren und sogar eigens Bahnpostwagons einzurichten, in denen die Poststücke sortiert werden konnten, kam von einem Postinspektor aus England im Jahr 1837. Das Konzept verbreitete sich aber schnell rund um den Globus. So wurden in Amerika mithilfe des Streckennetzes der transkontinentalen Eisenbahn nicht nur Menschen befördert, sondern auch eine Vielzahl an Postsendungen. Wie bereits erwähnt, hielten die Züge dafür nicht an jedem einzelnen Bahnhof, sondern die Postsäcke wurden einfach auf den fahrenden Zug aufgeworfen. Zu Zeiten des wilden Westens fanden in Amerika sehr häufig Postkutschenüberfälle statt. Doch auch vor der Bahnpost machten die Banditen-Banden nicht halt. Solche Überfälle waren derart verbreitet, dass es sogar mehrere Western-Filme gibt, unter anderem „Der große Eisenbahnraub“, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Die erste österreichische Bahnpost fuhr ab 1850 und somit sogar noch 14 Jahre bevor Postsendungen in Amerika mit dem Zug transportiert wurden.


1.1.2. Straßenbahn


Die ersten Straßenbahnen wurden noch von Pferden gezogen und erst nach und nach durch Dampfstraßenbahn-Fahrzeuge ersetzt. In Wien wurde die erste Pferde-Bahn 1840 bis 1842 betrieben. Am 22. Oktober 1883 eröffnete schließlich die erste elektrische Straßenbahn Österreichs, die zwischen Mödling und Hinterbrühl verkehrte. In der Anfangszeit beförderte die Straßenbahn nicht nur Menschen, sondern auch Postsendungen.


1.2.In der Luft


Nicht nur Brieftauben transportieren Nachrichten durch die Luft, auch Flugzeuge, Drohnen und Postraketen ermöglichen es, Postsendungen besonders schnell von einem Ort zum anderen zu schaffen. Doch seit wann ist es eigentlich möglich, seine Briefe per Luftpost zu versenden?


1.2.1. Flugzeug


Den größten Einfluss auf die Geschichte der Luftpost hatte die Erfindung des Flugzeuges. Die Gebrüder Wright führten 1903 den ersten motorisierten Flug der Welt durch. Erste Postsendungen wurden per Flugzeug bereits fünf Jahre später verschickt. Die erste regelmäßige Flugpostlinie Österreichs wurde 1918 ins Leben gerufen und zwar zwischen Wien, Krakau und Lemberg. Auch gab es extra Flugpostmarken, um herkömmliche Post und Luftpost zu unterscheiden.


1.1.1.Ballons


Der erste Flug eines Menschen in einem Heißluftballon fand am 21. November 1783 statt. Diese Erfindung wirkte sich auch nachhaltig auf die Luftpost aus. Denn bereits ein Jahr nach dem ersten bemannten Flug führten die Piloten bei ihren Flügen kleinere Mengen an Briefen beziehungsweise Nachrichten mit. Die Nachrichtenübermittlung per Ballon wurde in den folgenden Jahrzehnten vor allem zu militärischen Zwecken genutzt. Doch auch im Rahmen besonderer Veranstaltungen war es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts möglich, Poststücke per Ballon zu liefern.


1.1.2. Drohnen


Postdrohnen werden auch als die Brieftauben des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Wie einem Artikel der Salzburger Nachrichten zu entnehmen ist, hat die Deutsche Post als erste die Zustellung von Paketen mittels Drohnen getestet. Die unbemannte Postzustellung spart Personal und Zeit und könnte ein Modell mit zukunftsweisendem Charakter sein.


1.1.3. Postrakete


Friedrich Schmiedl, ein Grazer Ingenieur, schickte Anfang der 1930er Jahre die erste Postrakete auf die Reise. Rund mehrere hundert Kleinraketen soll der Ingenieur für diese rasante Art der Schnellzustellung genutzt haben, so derStandart.at. Doch war er nur bei der Umsetzung der Erste, die Idee, Post per Kleinrakete zu befördern, hatte bereits 1926 ein Wiener Chemiker namens Franz von Hoefft. Die Raketenstarts von Schmiedl erregten damals weltweit Aufsehen, konnten sich allerdings nie durchsetzen. Allein schon deshalb, weil die österreichische Post das Monopol zur Postzustellung innehatte und er die österreichischen Behörden zudem nicht vom Nutzen seiner Entwicklung überzeugen konnte.


1.2.Auf dem Wasser


Nicht zu vergessen, ist natürlich auch die Postsendung über das Wasser, auf Kähnen, Schiffen und Barkassen. Doch gewisse Beförderungsmittel zu Wasser gab es nur in bestimmten Orten auf der Welt.


1.2.1.Postkahn und Postbarkasse


Seit Ende des 19. Jahrhunderts nutzt die Deutsche Post den Postkahn zur Beförderung der Postsendungen in der Spreewaldgemeinde Lehde. Sonst ist nirgendwo solch ein Kahn zur Postzustellung in Betrieb. Von Frühjahr bis Herbst werden Briefe und Pakete in der Gemeinde per Boot zugestellt. Der aktuelle Kahn, welcher in den Postfarben Schwarz und Gelb gestrichen ist, ist zudem auch die kleinste Postbank-Filiale der Welt.


Bei Postbarkassen handelt es sich um Beförderungsmittel der Deutschen Reichpost, welche im Hamburger Hafen verkehrten. Diese Barkassen versorgten die Schiffe im Hafen mit Postsendungen.


1.2.2. Postschiff


Postschiffe beliefern Inseln und überseeische Gebiete mit Post, aber auch mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Gebrauchs. Zudem werden Passagiere nicht selten mit Postschiffen befördert. Bei der bekanntesten Postschifflinie handelt es sich um die norwegische Hurtigruten.


Der Name bedeutet übersetzt so viel wie „schnelle Route“ und die traditionelle Postschifflinie verbindet bereits seit 1893 die einzelnen Orte der über 2700 Kilometer langen norwegischen Küste.



  1. 1. Berühmte Postboten


Zu guter Letzt soll der Fokus noch auf einige berühmte Postboten gelenkt werden. Zwei der drei folgenden Persönlichkeiten waren Brief- und Paketzusteller, bevor sie später auf andere Art und Weise weltweite Bekanntheit erlangten.


1.1.Snowshoe Thompson – Post auf Skiern


Snowshoe Thompson war der Spitzname für John Albert Thomson, einem frühen Siedler der Sierra Nevada in Kalifornien. Zwischen 1856 und 1876 lieferte er Postsendungen auf Skiern aus und nutzte nicht, die damals verbreiteten Schneeschuhe für seine Routen. Die Kunst des Skifahrens hatte er in seinem Heimatland Norwegen erlernt und machte sie sich im unwegsamen Gelände der Sierra Nevada zu Nutze. Auch zeigte er anderen, wie Skier gebaut und gebraucht wurden. Obwohl er über 20 Jahre lang auf diese Weise Postsendungen auslieferte, wurde er nicht einmal für seine Dienste entlohnt.


1.2.Charles Bukowski – Vom Postschalter zum Bestseller


Der berühmte US-amerikanische Dichter, welcher 1920 in Deutschland als Sohn eines US-amerikanischen Besatzungs-Soldaten geboren wurde, jobbte ab 1952 für drei Jahre als Briefzusteller in Los Angeles. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit schrieb er in seinem Werk „Post Office“ nieder.


1.3.Abraham Lincoln – Briefträger und Präsident


Abraham Lincoln, welcher als einer der bedeutendsten Präsidenten der Vereinigten Staaten gilt, war vor seiner politischen Laufbahn Posthalter und Briefträger in New Salem.


Fazit


Die Nachrichtenübermittlung und später das Postwesen haben entschieden dazu beigetragen, dass sich unsere moderne Gesellschaft, wie wir sie heute kennen, herausbilden konnte. Schließlich sind der Austausch von Informationen und die Vernetzung verschiedener Gebiete, Länder und Kontinente wichtige Faktoren des Fortschritts. Waren es in der Antike vor allem reitende Boten oder auch Brieftauben, die Informationen von A nach B brachten, entwickelten sich mit der Zeit eine Vielzahl an Zustellungsarten. Zu nennen sind die Postkutsche, die Eisenbahn, das Flugzeug und schließlich moderne Erfindungen, wie die Paket-Drohne. Wie sich die Zukunft der Postsendungen gestalten wird, ist nicht klar, Fakt ist aber, dass das Senden von Briefen und Paketen auch im digitalen Zeitalter immer noch enorme Bedeutung hat und sicherlich noch weitere innovative Entwicklungen erleben wird.



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Oswald Schwarzl

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