Donkervoort gewinnt 24-Stunden-Rennen in Dubai

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18 Jän 21:27 2011 von Peter Podznik Print This Article

Valspar Donkervoort Racing fährt fehlerfreies Rennen mit ultraschnellen Boxenstopps

DUBAI. 14. und 15. Januar 2011 – Valspar Donkervoort Racing hat am vergangenen Wochenende den Sieg in der 24H-of-Dubai davongetragen. Der Donkervoort D8 GT (24-Stunden-Ausgabe) errang mit den Rennfahrern Nick de Bruijn (NL), Denis Donkervoort (NL) und Stéphane Wintenberger (F) den ersten Platz in der SP3-GT4-Klasse. Das Team wurde mit diesem Sieg Dreizehnter in  der Gesamtrangliste, die aus 85 Teilnehmern bestand. Ein glänzendes und auch vielversprechendes Ergebnis, denn dies war erst das zweite Jahr, in dem der D8 GT an der 24H-of-Dubai teilnahm.



Entwicklung


Die Entwicklung des Wagens ist für Donkervoort einer der wichtigsten Gründe für die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen. War die Teilnahme an der 24H-of-Dubai im vergangenen Jahr eine Probe aufs Exempel für den damaligen Donkervoort D8 GT – der zu der Zeit nur noch an  Sprintrennen teilnahm – lag der Schwerpunkt in diesem Jahr auf der Zukunft. Im Dezember letzten Jahres wurde die Ankunft des D8 GTO (offener GT) offiziell bekannt gegeben. In dem D8 GT, mit dem an diesem Wochenende die 24-Hours-of-Dubai gefahren wurde, waren inzwischen jedoch eine Reihe von neuen Techniken des GTO für umfangreiche (Dauer)Tests eingearbeitet worden. Beispielsweise ist unter anderem das verwendete Hybrid-Chassis mit Carbon-Sandwichpaneelen in Kombination mit dem bestehenden Rohrrahmen vollständig neu. Dieses Chassis wird künftig regulär in den  D8 GTO eingebaut, dessen Einführung in diesem Jahr erfolgt. Es konnte deshalb während diesem Rennen ausführlich getestet werden. Dies galt gleichermaßen für die neuen Bremsen, die Radaufhängung, etc., die Donkervoort mit Unterstützung der Europäischen Union entwickeln konnte. 



Verlauf 24H-of-Dubai 2011


Valspar Donkervoort Racing startete die 24H-of-Dubai von einem tadellosen vierten Platz der SP3-GT4-Klasse und einem 44. Platz in der Gesamtwertung. Das gesamte Rennen verlief ab dem Augenblick des Starts praktisch einwandfrei. Der D8 GT wies trotz der extremen Bedingungen bei Hitze, Sand und dem harten Wettbewerb auf dem Dubai Autodrome keine Mängel auf. Auch in diesem Jahr musste die Motorhaube des Wagens nicht zuletzt durch die ausgesprochene Zuverlässigkeit des Audi-Motors  nicht geöffnet, die Bremsklötze nicht ersetzt, Flüssigkeiten nicht nachgefüllt, die Kupplung nicht ausgetauscht werden und so weiter. Während der Boxenstopps wurde außer dem Fahrerwechsel, der stattfand, nur Benzin aufgefüllt und falls erforderlich wurden die Reifen gewechselt. Durch das geringe Gewicht und die ausgezeichnete Balance des Wagens war ein Reifenwechsel nur nach jeweils zwei bis drei Stints erforderlich. Damit wurde noch ein weiterer erster Platz erzielt: Valspar Donkervoort Racing hat während dieses Langstreckenrennens von allen 85 Teams die geringste Zeit in den Boxen verbracht. Außerdem konnte das Team gleichzeitig den Rekord für die schnellsten Boxenstopps in diesem Jahr erringen.



Schwierige Augenblicke


Trotzdem gab es an diesem Wochenende auch einige schwierige Augenblicke für Donkervoort. Während des Trainings am Donnerstag verursachte eine Carbon-Abdeckkappe  einen Kurzschluss mit dem Pluskabel im Kabelbaum. Dadurch wurde ein kleiner Brand entfacht, der jedoch glücklicherweise unmittelbar von der automatischen Löschanlage gelöscht wurde. Zum Glück hatte die Mannschaft das Problem innerhalb von wenigen Minuten gefunden und es konnte schnell behoben werden. Die zweite Qualifikation wurde damit jedoch verpasst, sodass die eigentlich zweite Qualifikationszeit auf die vierte Position zurückfiel.



Während des Rennens löste sich eine Befestigung des vorderen Kotflügels, sodass während eines Boxenstopps der gesamte Kotflügel demontiert werden musste und das Rennen mit sehr begrenztem Zeitverlust fortgesetzt werden konnte. Außerdem entkam der D8 GT um Haaresbreite einem Crash, als scharfkantige Karosserieteile, verloren von anderen Teilnehmern, die in einen Unfall verwickelt waren, eine Reifenpanne beim Hinterreifen verursachten.



Erster Platz


Während der Nacht wurde schnell klar, dass die Konkurrenten unter anderem durch mehr Boxenstopps und technische Probleme langsam in der Rangliste zurückfielen. Nach ungefähr zehn Stunden errang  Valspar Donkervoort Racing die erste Position und schaffte es, sie während der Stunden bis zum Finish zu behaupten. Dennoch war die Spannung während dieser Stunden sehr groß, denn sowohl der Aston Martin V8 Vantage (zweiter Platz) als auch der Lotus Evora (dritter Platz) kämpften erbittert bis zum Ende um den ersten Platz. Schließlich finishte Valspar Donkervoort Racing auf dem ersten Platz mit einem Vorsprung von sieben Runden vor dem Aston Martin beziehungsweise 21 Runden vor dem Lotus Evora.



Der 13. Platz in der Gesamtrangliste war ebenfalls ein großer Sieg, in einem Feld, in dem  in diesem Jahr viele (semi-) Werkteams aus dem GT2/GT3-Feld teilnahmen. Donkervoort befindet sich nunmehr an der Spitze unter BMW Z4 GT3, Ferrari F430 GT2, Mercedes SLS AMG GT3, Porsche 911 GT3 R und Lamborghini Gallardo LP 560 GT3 . 


Claus-Peter Pozdnik




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Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin

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