Die Solarthermie erlebt wieder einen Aufschwung in Spanien

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21 Apr 22:39 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

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Spanien. Der Einsatz von Solarthermie ist in Spanien im Jahr 2014 um fast 10% angestiegen. Die meisten Anlagen wurden in Andalusien installiert, doch sogar Hotels in Katalonien, auf den kanarischen Inseln und auf den Balearen wollen nun in die fortschrittliche Technik investieren.

Der Verband der Solarthermieindustrie Spaniens, Asociación Solar de la Industria Térmica (ASIT), hat in seinem eben veröffentlichten Jahresbericht das bereits Vermutete bestätigt: im Jahr 2014 ist der Sektor Solarthermie wieder in Schwung gekommen und wurden im Laufe des Jahres insgesamt 178,5 MWth (255.000 m²) an neuen Anlagen installiert, was eine Zunahme von 9,7% im Vergleich zu 2013 darstellt. Diese Ergebnisse, so ASIT, führen zu einem Kraftpotential der gesamten Energieanlagen Spaniens von 2,4 GWth. In anderen Worten sind das fast 3,5 Mio. m² an installierten Anlagen in Betrieb, mit denen im Sektor etwa EUR 204 Mio. an Umsatz erzielt wurden.  
Nahezu alle neuen Anlagen wurden in Andalusien installiert. Durch ein Programm für Förderungsmaßnahmen im Bereich Solarthermie  wurde ein Rekordwert von 56 MWth (80.000 m²) an installierten Anlagen im Jahr 2014 erreicht. Der Sektor ist damit in der Autonomen Region im Vergleich zum Jahr 2013 um 20% gewachsen, womit Andalusien, was das Wachstum der Solarthermie betrifft, der absolute Spitzenreiter ist.

Auch auf den kanarischen Inseln, auf denen Hotelanlagen ein wesentliches Element der Wirtschaft darstellen (625 Hotels, 56% haben weniger als 4 Sterne), soll nun vermehrt in Solarthermie investiert werden. Generell kann festgestellt werden, dass der Energieverbrauch mit der Anzahl der Sterne zunimmt. Der Energieverbrauch wird in Tonnen-Öläquivalent (tÖE) angegeben. Pensionen verbrauchen durchschnittlich 15 tÖE, 1-Sterne Hotels rund 20 tÖE, 2-Sterne Hotels liegen bei einem Verbrauch von 40 tÖE, 3-Sterne Hotels überschreiten bereits die 100 Tonnen-Marke mit 110 tÖE, darauf folgt das 4-Sterne Hotel mit 165 tÖE und zuletzt das 5-Sterne Hotel, das mit 212 tÖE beinahe doppelt so viel Energie verbraucht als ein 3-Sterne-Hotel. Ansetzen muss man daher vor allem bei den großen Hotelanlagen, die einen sehr hohen Energiekonsum aufweisen. 

Solarthermie für Heizung und Warmwasser
In Abhängigkeit von der Größe des Hotels, liegen die Investitionskosten in Spanien erfahrungsgemäß bei EUR 45.000-370.000. In Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung kann die Solarthermie den gesamten Energiebedarf für Warmwasser abdecken, sodass die Kosten dafür komplett eingespart werden können. Dennoch soll für Tage mit geringer Sonneneinstrahlung ein Alternativsystem zur Verfügung stehen. Die Amortisationszeit liegt gewöhnlich bei 6-10 Jahren.
Solarthermie für Schwimmbäder
Energieeinsparungen können dadurch erzielt werden, dass das Wasser in Schwimmbädern nicht mehr erwärmt werden muss. Zusätzlich kann eine Imagesteigerung erlangt werden. Die Amortisationszeit beläuft sich auf 3-6 Jahre.

Laut Daten von ASIT werden im gesamten Sektor derzeit 5.100 Personen  (direkte Arbeitsplätze) beschäftigt und wurde im vergangenen Jahr ein Umsatz in Höhe von ca. 204 Mio. EUR erzielt. Im Jahr 2014 wurden hauptsächlich Sonnenkollektoren und Präfabrikate (133.446 m²) installiert. Proportional am meisten gewachsen sind aber die Installationen von Vakuumröhrenkollektoren mit einem Anstieg von 6.169 m² im Jahr 2013 auf 15.894 m² im Jahr 2014. Was die Herkunft der Kollektoren betrifft, wurden 56% von Firmen mit Fabriken in Spanien geliefert. Laut Daten des Verbandes besteht in Spanien eine Produktionskapazität von 1,3 Mio. m² pro Jahr, obwohl im vergangenen Jahr nur 219.150 m² fabriziert wurden, was weniger als 17% des Gesamtpotentials darstellt. 140.600 m² an Anlagen wurden in Spanien installiert, 78.550 m² exportiert.

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Mag. MBA Virginia Alonso Toret

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Oswald Schwarzl

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