Die Industrie unterstützt Reformaufruf für Pensionssystem

Slide background
Kein Bild vorhanden
02 Okt 15:47 2012 von Mag. Andreas Prammer Print This Article

IV-Präsident Kapsch: Beitragsorientiertes Pensionssystem zukunftsorientierter Ansatz – Rasche Reformschritte erforderlich

WIEN. „Die Symptombehandlung an unserem Pensionssystem reicht nicht mehr aus, wir brauchen eine grundlegende Reform, um die finanzielle Nachhaltigkeit des Systems sicherzustellen", begründete der Präsident der Industriellenvereinigung, Mag. Georg Kapsch Montagabend bei einer Podiumsdiskussion die Unterstützung der Industrie für den Aufruf des Forschungsinstituts EcoAustria, dem Europäischem Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung sowie dem Institut für Höhere Studien, das österreichische Pensionssystem umfassend und nachhaltig zu reformieren, der von namhaften Pensionsexpertinnen und -experten sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft unterzeichnet wurde.


 


Unter Hinweis auf Prognosen der OECD aus dem jüngsten Länderbericht mahnte Kapsch zu mutigen und sofortigen Maßnahmen, „denn wenn wir die notwendigen Reformschritte jetzt unterlassen, werden wir im Jahr 2060 anstatt der derzeit etwa 13,6 Prozent des BIP 23 Prozent und damit knapp ein Viertel des BIP für Pensionsausgaben aufwenden müssen".

Eine grundlegende Reform, so Kapsch, sollte auch mehr Entscheidungsfreiheit beinhalten: „Es spricht nichts dagegen, den Zeitpunkt des jeweiligen Pensionsantritts jedem freizustellen - die Höhe der Pension fällt dann aber auch dementsprechend aus. Prinzipiell brauchen wir aber ohnehin neue, lebensphasengerechtere Arbeitsmodelle."



In der im Aufruf vorgeschlagenen Umstellung von einem leistungs- auf ein beitragsorientiertes Pensionssystem sieht Kapsch einen zukunftsweisenden Schritt für mehr finanzielle Nachhaltigkeit. Denn derzeit werden Pensionsversprechen abgegeben, die nicht eingehalten werden können bzw. in großem Ausmaß vom Bund bezuschusst werden müssen.

„Ein beitragsorientiertes System wäre fairer, denn dabei würde von vornherein die Pensionshöhe von den tatsächlich einbezahlten Beiträgen bestimmt", so der IV-Präsident. Dies würde sich auch positiv auf einen längeren Verbleib der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Erwerbsleben auswirken. Dass Österreich hier Aufholbedarf hat, zeigen die Zahlen: Das durchschnittliche tatsächliche Pensionsantrittsalter liegt in Österreich mit 58,9 Jahren bei den Männern und 57,5 Jahren bei den Frauen um etwa 4 Jahre unter dem jeweiligen OECD-Schnitt.


 



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Mag. Andreas Prammer

Redakteur

MPA - Wirtschaftsjournal Redakteur: Mag. Andreas Prammer Tel. :+43 (0)650 5000 277 email: [email protected]

Weitere Artikel von Mag. Andreas Prammer