Der Konsument im Würgegriff

Slide background
Kein Bild vorhanden
13 Aug 12:19 2013 von Print This Article

Die Platzhirschen im Lebensmittelhandel bestimmen den Preis, den ich als Konsument zu zahlen habe

Linz. Es ist allgemein bekannt, dass es gerade in dieser Branche auch Preisabsprachen untereinander gibt, Razzien in der Vergangenheit bei einem der größten Anbieter, haben das ja schon bewiesen.

Diese Konzerne haben das ´“Fell des Konsumenten“ schon lange unter sich aufgeteilt. Seit Jahrzehnten hat man den kleinen und mittleren Lebensmittelhandel bewusst mit Tiefstpreisen in den Ruin getrieben, in vielen Orten gibt es gar keinen Nahversorger mehr.

Da kommt schon der ambulante Anbieter mit einem Minimalangebot, einige Male pro Woche und das war es. Viele ohne PKW sind abgeschnitten vom Einkauf in einer Nachbargemeinde und auf die Hilfe von Angehörigen angewiesen. Zustände wie nach 1945, meinte kürzlich eine betagte Pensionistin. Und jetzt, da die „Kleinen“ weg sind, diktiert man uns, den Konsumenten, den Preis. Mitten in der Paradeisersaison z.B. kostet ein Kilo dieser gesunden Frucht zwischen 1,80 und 2,30€, in alten Schillingen rund 27 bis 33 Schilling.

Dasselbe gilt für Milch, Butter, Zucker usw. Gewiefte Marktforscher wollen uns immer wieder einreden, Lebensmittel waren noch nie so billig wie heute. Laufende Statistiken des Warenkorbes beweisen das Gegenteil. Aber nicht nur die Konsumenten werden geschröpft, auch die Produzenten, die vielen Bauern und Gärtner, die leiden unter den geringen Spannen und den Rahm schöpfen die Konzerne ab, die fast kein Risiko haben, im Gegensatz zum Erzeuger. Wenn demnächst der Milchpreis erhöht wird, erklärte ein Milchbauer, bekomme er von 10 Cent zirka ein Drittel. Ähnlich geringe Spannen gibt es auch für Fleisch, Obst und Gemüse. Mit einem Wort, die Blöden sind wieder einmal die Erzeuger und die Konsumenten.

Es wird Zeit, dass sich die Erzeuger und Konsumenten zusammen tun und gegen diese Machenschaften auftreten. Wenn wir nur 3 Tage lang österreichweit nichts einkaufen würden, würde auch den Konzernen das schon längst fällige Licht aufgehen. Ich bin aber leider ein Pesimist, viele werfen lieber noch immer Essbares weg, bevor sie nur mehr gezielt einkaufen und überhöhte Preise verweigern. Käuferstreik..  wär` das was? F. Schramböck, Linz

  Markiert "tagged" als:
  Kategorien: