Dakar Rallye Auftakt: KTM & VW bestimmen Tempo durch die Pampa

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03 Jän 10:00 2011 von Peter Podznik Print This Article

Dem Portugiesen gelingt die seltene Glanztat, den zweiten Etappensieg in Folge am ersten Renntag der Personal Dakar Argentinien-Chile 2011

RALLYE-DAKAR. Ruben Faria, der die 14. und letzte Etappe der Dakar 2010 für sich entschied, startet in diesem Jahr mit einem Sieg durch… vor drei weiteren Fahrern von KTM. Bei den Autos gewinnt Carlos Sainz souverän mit einem kleinen Vorsprung vor Peterhansel und Al-Attiyah. Für Gordon, Roma und Chicherit wird es bereits eng.


 



Die Dakar 2010 hatte er mit einem Gefühl der absoluten Zufriedenheit beendet, da er nicht nur Cyril Despres geholfen hatte, die Rallye für sich zu entscheiden, sondern auch noch die letzte Wertungsprüfung auf dem Weg nach Buenos Aires gewinnen konnte. Knapp ein Jahr später tritt Ruben Faria erneut in der Rolle des Wasserträgers an. Er übt diese mit Feuereifer und Effizienz aus. Fest entschlossen, so dicht wie möglich an seinen „Boss“ heranzukommen, startete der Portugiese als Elfter und überholte unterwegs vier Fahrer, um mit Bestzeit über die Ziellinie zu gehen. Das Duo lässt nichts zu wünschen übrig, denn Cyril Despres holt seinerseits die zweitbeste Zeit mit 28’’ Abstand auf Faria.

Die Konkurrenz sitzt den beiden jedoch im Nacken, denn Despres’ „bester Feind“ Marc Coma, der die undankbare Aufgabe hatte, als Erster auf die Piste zu gehen, war nur 1’15’’ langsamer als Faria und somit 46’’ langsamer als Despres. Der Katalane kann ebenfalls stolz auf seinen neuen Weggefährten sein, denn Juan Pedrero, der in diesem Jahr zur einzigen Stütze von Coma aufgestiegen ist, platziert sich auf dem vierten Rang der Wertungsprüfung. Vielleicht kann er morgen noch dichter an seinen Teamkollegen heranrücken, damit er bei Problemen eingreifen kann. Die Hierarchie, die auf der Etappe von Victoria nach Córdoba aufgestellt wurde, gibt auch einen ersten Aufschluss darüber, was die KTM kann, denn das Team hat offensichtlich eine schlagkräftige Formel für seine brandneue 450ccm-Maschine gefunden. Das österreichische Unternehmen belegt die ersten vier Plätze in der Tageswertung. Die Rivalen bei den Motorrädern, die allerdings mit über einer Minute Abstand folgen, sind BMW, Yamaha und Aprilia mit Gonçalves (5.), Street (6.) und Lopez (7.) am Steuer.

Für die Quadkünstler hielt der Tag einige Überraschungen bereit. Der Titelverteidiger Marcos Patronelli hatte ein böses Erwachen, denn er verlor bereits zwei Stunden gegenüber seiner vorgesehenen Startzeit! Der Argentinier, der eine Ausnahmestartgenehmigung erhielt, muss eine heftige Zeitstrafe in Kauf nehmen, aber seine Hoffnungen auf einen Sieg hatte er eh schon vor einem Monat nach einer Trainingsverletzung begraben. Er wird die Schlacht mit Josef Machacek, der heute der Schnellste war, wohl seinem Bruder Alejandro (5.) überlassen müssen. Rafal Sonik wird dazu keine Gelegenheit mehr haben: Nach einem Sturz muss der Pole wegen einer Handverletzung aufgeben.

Carlos Sainz musste sich vor seinem ersten Auftritt bei der Dakar am Steuer seines Race Touareg III keine wirklichen Sorgen machen. Seit seinem Sieg bei der letzten Auflage der Dakar hat der Spanier seines Siegliste um einen Erfolg bei der Silk Way Rally ergänzt. Er geht seine Südamerikareise auf hohem Niveau an. Als Erster gestartet, kam Peterhansel nie an ihn heran. Trotz einiger Probleme mit den Scheibenwischern, die ihn auf einer von Gewittern geplagten Etappen davon abhielten, aufs Ganze zu gehen, beendet er den Tag mit Bestzeit und 1’31’’ Vorsprung auf den X-Raid-Piloten. Nasser Al Attiyah bleibt mit einem Abstand von 2’16’’ am Spitzenduo dran: Genauso viel Zeit trennte ihn im letzten Jahr am Ende vom Sieg (2’12’’).

Ihre Verfolger wurden auf dieser Aufwärmetappe nicht verschont. Auch wenn Miller (VW), De Villiers (VW) und Holowczyc (BMW X-Raid) ihre Chancen verteidigt haben, hat Robby Gordon bereits auf einer einzigen Etappe alles verloren, was er vor der Grenzüberquerung nach Chile an Zeit zu lassen bereit war: gut zehn Minuten. Für Joan „Nani“ Roma fällt das Ergebnis noch schmerzlicher aus. Die Scheibenheizung fiel aus und behinderte ihn auf der Ausfahrt mit seinem Nissan-Pickup. Er hat 17 Minuten Rückstand. Die Chancen auf einen Sieg stehen für den Piloten, der die Dakar mit dem Motorrad gewann, schlecht. Der erste Ausflug des Mini Countryman mit Guerlain Chicherit am Steuer war ebenfalls durchwachsen. Obwohl der Extremskifahrer bereits Probleme mit der Kühlung befürchtete, dürfte er wohl kaum mit so frühen und zahlreichen Ausfällen gerechnet haben. Nachdem er auf der Wertungsprüfung mehrfach anhalten musste, hat er knapp eine Stunde Rückstand auf Sainz und darf sich wohl auf eine sehr stressige Dakar einstellen, wenn ihm die Technik derart mitspielt.



By C.P. Pozdnik



 



 



 




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Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin

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