China-Ausstellung NI HAO LINZ im Stadtmuseum Nordico

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16 Nov 02:54 2011 von Elfriede Leibetseder Print This Article

300 Jahre Austausch zwischen Oberösterreich und China. Das Land der Mitte, einer der wichtigsten Zukunftsmärkte

LINZ. Die Ausstellung  NI HAO LINZ  war für Dr. Ludwig SCHARINGER, Generaldirektor der Raiffeisenbankengruppe OÖ. Anlass, die China Experten Dr. Helmut SOHMEN, Vorsitzender der Bergesen-Worldwide Group Ltd., Hongkong und Frank SIEREN, deutscher Wirtschaftsjournalist und Bestsellerautor, zu einem Pressegespräch über aktuelle Themen in sein Haus einzuladen.


 


Erfreut zeigte sich GD Scharinger über eine 65 % Steigerung gegenüber 2010 beim Exportvolumen der RLB OÖ nach China. Das Land hat aufgrund der großen Bevölkerungszahl und des niedrigen BIP pro Kopf ein riesiges Marktpotenzial. "China setzt vermehrt auf Umweltschutz. Es braucht moderne Bau-und Dämmstoffe, die Technik, wie man ein großes Gebäude klimatisiert und energiemäßig optimiert. Hier besitzt Oberösterreich Know-How und hat erfolgreiche Unternehmen. Wir müssen uns auch anstrengen, eine ausgeglichene Handelsbilanz zu schaffen".


 


 










 


Für den gebürtigen Linzer Dr. Helmut Sohmen, Chef einer großen Reederei in Hongkong, ist die Furcht vor chinesischen Investitionen unbegründet. Die Chinesen schauen zunehmend auf Qualität, gehen in Nischen, setzen auf neue Materialien, Brands, etc. Die politische Führungsschwäche Europas betrachtet Sohmen als unser Hauptproblem. Auch die Chinesen sind verblüfft über das Versagen der politischen Prozesse in Europa. "Österreich hat viele Chancen, von der Aufholjagd in China zu profitieren, beispielsweise bei der Infrastruktur. Österreich hat gute Ingenieure, daher gilt es, die hohe Qualität in der Ausbildung zu erhalten", meint der China Experte.


 


Der deutsche Bestsellerautor Frank Sieren (sein neuestes Werk "Angst vor China - wie die neue Weltmacht unsere Krise nutzt", Econ Verlag) ist auch der Ansicht, dass wir uns an chinesische Investitionen in Europa gewöhnen müssen. Dadurch entsteht eine fruchtbare Win-Win-Situation. "China schaut heute so auf den Westen und Europa, wie wir auf Griechenland. Die Chinesen werden nicht blind in Europa investieren und sich nicht blind in europäische Anleihen stürzen, wenn sie nicht wissen, wie sich diese entwickeln. Unsere Schwächen räumen China mehr Handlungsspielraum ein. Wir dürfen uns daher nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen", so Frank Sieren.


 


Die Ausstellung NI HAO LINZ gibt einen faszinierenden Einblick in die 300 Jahre Kontakte zwischen Oberösterreich und China. Die Jesuiten Johann Grueber und Xaver Ernbert Fridelli wirkten als Kartographen und Astronomen am chinesischen Kaiserhof. 1780 lässt sich der erste Chinese in Nußdorf am Attersee nieder und heiratet in das Haus Bodenweber ein. Der erste "zivile Chinafahrer" war Christoph Fernberger zu Egenberg, Erbkämmerer des Landes ob der Enns. Der Linzer Bürgermeister Johann Adam Pruner (1672-1734) importierte als erfolgreicher Chinakaufmann Porzellan und andere Kostbarkeiten.


 


Die Ausstellung:  11.11.2011 bis 4.3.2012, Di bis So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr, Mo geschlossen (außer 26.12). Geschlossen auch am 24., 25., 31. Dezember und 1. Jänner.      www.nordico.at      www.rlbooe.at



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Elfriede Leibetseder, Pressekonsulentin

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