Bezirk Murtal: Alpenglühen am Sommerthörl

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REGIONEWS / DI Karl Schwarz
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REGIONEWS / DI Karl Schwarz
15 Mai 08:32 2016 von Oswald Schwarzl Print This Article

Eine motorsportliche Zeitreise ins Jahr 1971

Bezirk Murtal. In seinen Adern fließt historisches Rennbenzin. Kurt Bösel aus Spielberg, Zeitzeuge, ehemaliges Mitglied der Eurofighter-Staffel in Zeltweg und glühender Rallye-Fan weiß davon zu berichten, was er an jenem 14. Mai 1971 erlebt hat.


Ort der Handlung: Gaalkönig, Ende der Sonderprüfung 13 von St. Oswald übers Sommerthörl nach Gaal, Uhrzeit: 01:30


"Es war zur mitternächtlichen Stunde also, als bei der Zielankunft der SP auf die ersten Wettbewerbsautos wartete. Und dann endlich war es soweit. Zuerst hörte man nur ein Röhren und Blubbern in der Ferne, beim Näherkommen des Fahrzeugs durchschnitten die grellen Schweinwerfer den dunklen Wald - und dann war "es" urplötzlich soweit da. Es war ein Ford Escort TC mit zerfetzten, rauchenden Hinterreifen, der es gerade noch scheppernd bis zum Ende der Zeitkontrolle schaffte" so Bösel.


 


Nur wenigen Bewohnern des Aichfeldes ist es eigentlich bewusst, dass vor nicht ganz einem halben Jahrhundert die internationale Weltspitze des Rallyesports unsere Gegend "heimgesucht" hat.


Denn am 13. Mai 2016 sind es genau 45 Jahre her, dass die 42. österr. int. Alpenfahrt 1971 erst und letztmalig übers Sommertörl mit der SP 4 und 13 geführt hat.


Und nur wenige wissen, dass sich eben damals Größen wie z.B. Ove Andersson, Rauno Aaltonen, Harry Källström, Jean Luc Therier sowie die wilden Österreicher- allen voran der Kärntner Klaus Russling- mit den legendären VW-Käfer 1302S vom Team PORSCHE-SALZBURG im Gaalgraben ein Stelldichein gaben.


 


Kurt Bösel war es nun ein besonderes Anliegen, diesen historischen Moment mit einer "Installation" genau 45 Jahre danach zu würdigen.


Ort der Handlung, wieder Gaalkönig, Start zur damaligen Sonderprüfung Nr. 4, Zeitpunkt: 03:34:00


Stellvertretend für die damals fast 60 Teilnehmern wurde Alcide Paganelli, heute 75 Jahre alt, wohnhaft bei TURIN, auf seinem FIAT 124 Spyder mit der Startnummer 6 auserkoren, diesen denkwürdigen Moment bei einem Fotoshooting nachzustellen.


Immerhin errang Paganelli damals hinter dem Sieger Ove Andersson auf Renault Alpine 1600S den zweiten Platz. Dritter wurde der oben erwähnte Klaus RUSSLING aus ST. VEIT heuer ebenfalls 75 jährig, auf VW 1302S.


Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Ove Andersson wesentlich am Aufbau des TOYOTA-Formel 1-Team verantwortlich war. 2008 ist er leider in Südafrika bei einer historischen Rallye tödlich verunglückt ist.


 


Die teilnehmenden Protagonisten an diesem Fotoshooting - Dank an die Fiat Besitzer Familie Wallenko für die Zurverfügungstellung des historischen Fahrzeuges- fuhren noch einige Kilometer der Sonderprüfung ab und wurden danach von Arnold Krawanja in das erste österreichische Käfermuseum in der GAAL zu einem reichhaltigen Frühstück eingeladen. Dieser lies es sich natürlich nicht nehmen mit einem Käfer 1302S ebenfalls bai der Installation dabei zu sein.


Und das Käfermuseum wird auch der Ort sein, wo es am 1. Und 2. Oktober zu einer weiteren Veranstaltung rund um die 42. österr. Alpenfahrt kommen wird.


Geplant ist eine Static-Show historischer Fahzeuge aus den Siebzigern, ein   Damenwettbewerb am Käfer-Simulator, eine grafische Darstellung der österr. Alpenfahrten von 1910 bis 1973  und eine Gedächtnisausstellung für Georg KAUFMANN, einen fast vergessenen "Alpenfahrt-Fahrer" aus Knittelfeld - und last but not least - als "Vertreter" der damaligen wilden Truppe - Klaus RUSSLING!


Am zweiten Tag wird die Veranstaltung mit Publikums-Mitfahrgelegenheiten auf historischen Fahrzeugen aufs Sommertörl abgerundet werden.



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Oswald Schwarzl

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