Bart Mampaey im Interview: Wir haben uns bisher gut geschlagen

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25 Aug 22:09 2012 von Peter Podznik Print This Article

In eine neue Rennserie einzusteigen, ist immer eine große Herausforderung

ZANDVOORT. Davon ließen sich Bart Mampaey (BE) und sein BMW Team RBM jedoch nicht abschrecken. Im Gegenteil: Hoch motiviert stellte sich die Mannschaft der neuen Aufgabe – und konnte mit guten Ergebnissen in der DTM überraschen. Im Interview spricht Mampaey über den bisherigen Saisonverlauf, den besonderen Reiz der DTM und seine Erwartungen für das Rennen in Zandvoort (NL).



 


Herr Mampaey, welche Herausforderungen mussten Sie im bisherigen Saisonverlauf meistern?


 


Bart Mampaey: „Um ehrlich zu sein, war es schon ziemlich hart. Die DTM ist mit keiner anderen Rennserie, in der wir bisher gefahren sind, zu vergleichen. Das betrifft nicht nur die Autos, sondern auch die Art und Weise, wie wir als Team arbeiten. Wir standen vor einer gewaltigen Aufgabe. Besonders die erste Phase der Saison, mit vier Rennen binnen sechs Wochen, war nicht einfach. Aber wir haben uns bisher ziemlich gut geschlagen, wie ich finde. Natürlich sind wir noch nicht auf demselben Erfolgsniveau wie in der WTCC angekommen, aber wir kommen immer besser in Tritt. Das eine oder andere Mal hatten wir mit beiden Fahrern im Rennen Pech. Dafür war das Qualifying-Ergebnis auf dem Norisring klasse, und wir standen in unserer ersten Saison auch schon auf dem Podest. Insgesamt läuft es also gut bei uns, aber es bleibt eine Herausforderung.“


 


Hat Sie der dritte Platz von Augusto Farfus auf dem Lausitzring überrascht?


 


Mampaey: „Es war wohl für alle – sowohl die Leute im Fahrerlager als auch die Öffentlichkeit – eine Überraschung, wie konkurrenzfähig der BMW M3 DTM von Anfang an gewesen ist. Gerade vor dem Hintergrund der Performance von Bruno Spengler und Martin Tomczyk hat es mich dann nicht sonderlich erstaunt, dass auch Augusto Farfus vorne mit dabei war. Genauso wenig hat mich die Leistung von Andy Priaulx in Hockenheim überrascht. In der DTM gibt es viele gute Fahrer, aber auch das BMW Team RBM hat zwei starke Piloten in seinen Reihen. Lassen Sie es mich so formulieren: Es war für die Fahrer und das Team eine schöne Überraschung, so schnell so konkurrenzfähig zu sein. Aber sonderlich überrascht hat es uns nicht.“


 


Was ist das Interessante an der DTM?


Mampaey: „Dass wir uns als Team an ein komplett neues Umfeld gewöhnen müssen. Es ist ein völlig anderes Format, was die Mitarbeiter, die Technik und das Operative betrifft. Deshalb mussten wir viele Veränderungen vornehmen. Auf technischer Seite ist alles viel komplexer, da wir ein Auto mit hohem Anpressdruck fahren. Das waren wir bisher so nicht gewohnt. Das Rennformat ist ebenfalls neu für uns. Es gibt Boxenstopps, pro Wochenende nur ein langes Rennen und – wenn alles perfekt läuft – vier Qualifying-Sessions. Das ist weder besser noch schlechter, als das, was wir bisher gemacht haben. Es ist einfach nur anders. Und daran muss man sich erst einmal gewöhnen.“


 


Ist es von Nachteil, dass keiner Ihrer beiden Fahrer DTM-Erfahrung hat?


 


Mampaey: „Die DTM und die Fahrzeuge sind schon sehr speziell. Die Möglichkeiten, vor der Saison zu testen, waren begrenzt. Trotzdem haben unsere Fahrer bisher einen sehr guten Job gemacht, wenn man bedenkt, dass auch wir als gesamtes Team keine DTM-Erfahrung haben. Ich bin sehr glücklich, dass wir mit Andy und Augusto in der DTM fahren. Wir als Team arbeiten hart, damit wir so schnell wie möglich um den Sieg mitkämpfen können.“


 


Ist Zandvoort für Sie so etwas wie ein Heimrennen?


 


Mampaey: „Zandvoort ist von unserem Teamsitz in Mechelen ungefähr genauso weit entfernt wie der Nürburgring oder Brands Hatch. Aber in den Niederlanden wird dieselbe Sprache gesprochen wie bei uns daheim. Zandvoort ist für mich eine der schönsten Locations im Motorsport. Die Strecke liegt direkt am Meer. Zuletzt sind wir dort 2008 mit der WTCC gefahren. Die Niederländer sind absolut sportbegeistert. Es macht Spaß, vor einem Publikum zu fahren, das den Sport versteht und das hohe Niveau in der DTM erkennt. Ich freue mich wirklich auf das Wochenende.“


CPP.




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Claus-Peter Pozdnik

Claus Peter Pozdnik, Redakteur/Motormagazin

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