e-Medikation in Tirol startet im Oktober

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In Tirol wirkten über 1.000 PatientInnen, rund 50 ÄrztInnen und 12 Apotheken an der Erprobung der e-Medikation mit, die heuer im Oktober in Tirol eingeführt wird.
Foto: © Land Tirol/Berger
28 Feb 20:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Tilg verweist auf erfolgreiches Tiroler Pilotprojekt mit über 1.000 PatientInnen

Zur Einführung der e-Medikation haben der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die Ärztekammer diese Woche einen Vertrag unterzeichnet. „Diese Funktion der elektronischen Gesundheitsakte ELGA wurde bereits im Oberland erfolgreich getestet. Die e-Medikation führt zu einer noch höheren Sicherheit für die Patientinnen und Patienten. Davon konnten wir uns bereits selbst überzeugen“, freut sich Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg auf den geplanten Starttermin für Tirol im heurigen Oktober. Besonders profitieren werden alte PatientInnen, chronisch kranke Menschen sowie PatientInnen mit vielen Arztkontakten. Im September 2019 wird die e-Medikation nach der Einführung in Wien österreichweit zur Verfügung stehen.

In der Pilotregion in den Bezirken Imst, Landeck und Reutte wirkten im Jahr 2011 über 1.000 PatientInnen, rund 50 ÄrztInnen und 12 Apotheken an der Erprobung der e-Medikation mit. „Während dieses Testbetriebes hat das System immer wieder Wechselwirkungs-, Duplikats- und Intervallwarnungen ausgelöst. Das bedeutet, dass die gegenseitige Beeinflussung von Arzneimitteln im Sinne einer Verstärkung oder Abschwächung von Haupt- und Nebenwirkungen vermieden werden konnte. Ein unnötiger Mehrfachbezug eines Medikaments wurde ebenso verhindert wie die Einhaltung des Therapieplanes bei den Arzneimitteln aktiv gefördert wurde“, bilanziert LR Tilg das Tiroler Pilotprojekt.

Das Rezept wird künftig mit einem zusätzlichen Code ausgedruckt. Durch Scannen des Codes kann die Apotheke die Abgabe der verordneten Medikamente speichern. Von ÄrztInnen verordnete und in der Apotheke abgegebene Medikamente werden durch die e-Medikation in einer sogenannten Medikationsliste ein Jahr lang gespeichert. Auch nicht-rezeptpflichtige Medikamente, die Wechselwirkungen auslösen können, können darin aufgenommen werden. Diese Liste ist für die PatientInnen über das Internet abrufbar.

Damit haben aber vor allem die behandelnden ÄrztInnen, eine Ambulanz oder ein Spital einen aktuellen Überblick über verordnete und abgegebene Medikamente. Die MedizinerInnen kommen so rascher zu wichtigen medizinischen Informationen und können unerwünschte Wechselwirkungen sowie unnötige Doppelverschreibungen verhindern.

Wer nicht an der e-Medikation teilnehmen möchte, hat das Recht, sich im Rahmen einer „Opt-out-Regelung“ abzumelden. Diese Abmeldung kann vollständig oder auch nur für einzelne ELGA-Funktionen wie etwa e-Medikation oder e-Befunde erfolgen. Es besteht aber jederzeit die Möglichkeit, sich wieder anzumelden.

Weitere Infos:
www.chipkarte.at/portal27/ecardportal/content?contentid=10007.767252&portal:componentId=gtna1b1a2c1-06c7-4bf0-a974-f4f81f1d1433&viewmode=content



Quelle: Land Tirol



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